Berichtigungsvermerk, hinzugefügt am 07.12.2016: Neufassung, ersetzt die Offenlegung vom 05.10.2016 |
Gartenbau-Versicherung VVaGWiesbadenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015Geschäftsbericht 2015.169. GeschäftsjahrOrgane der GesellschaftMitgliedervertretungHansjörg Auer, Rienzstraße 50, I-39042 Brixen Stv.: Andreas von Danwitz, Anrather Straße 76, 47918 Tönisvorst Bernhard Bielefeld, Am Waldschlößchen 8, 99425 Weimar Stv.: Olaf Schröpfer, Schöntaler Weg 5, 99097 Erfurt Wilhelm Böck, Hochfeldweg 21, 85646 Neufarn Stv.: Markus Wittmann, Wiedenerstraße 16, 83135 Schechen Dr. H.-Hermann Buchwald, Rövkampallee 43, 23714 Malente Stv.: Johann Stoltenberg, Hasloher Weg 2a, 25499 Tangstedt Karl-Heinz de Winkel, Silberberger Weg 19, 47574 Goch Stv.: Marc Peters, Frasselter Weg 13, 47559 Kranenburg Hans Fleischle, Im Ried 1, 71711 Murr Stv.: Werner Metzger, Im Herdlauch 1, 71101 Schönaich Jan Gärtner, Venusberger Straße 7, 09430 Drebach Stv.: Thomas Rost, Kesseldorfer Straße 342, 01156 Dresden Pierre Goby, 7 rue du Marechal Foch, F-57220 Holling Stv.: Andreas Huben, Schriesheimer Fußweg 7, 68526 Ladenburg Hartmut Goldschmidt, Leopoldshaller Straße 24, 39439 Güsten Stv.: Gerhard Langenberg, Friedhofstraße 2, 06425 Alsleben Hermann Haage, Grüner Weg 2, 89340 Leipheim Stv.: Wilhelm Hörmann jun., Hörzhausener Str. 65, 86529 Schrobenhausen Friedrich Hahn, Bahnhofstraße 16, 36137 Großenlüder Stv.: Uwe Schmidt, Gartenstr. 6-16, 37235 Hessisch Lichtenau Gert Höfer, Berthold-Haupt-Straße 15, 01257 Dresden Stv.: Heidi Landmann, Siedlungsweg 15, 01561 Ebersbach Franz-Josef Hoffacker, Grindweg 10, 46487 Wesel Stv.: Hubert Brandkamp, In der Flora 6, 46419 Isselburg Josef Hoffmann, Ribbrocker Weg 2, 47669 Wachtendonk Stv.: Matthias Draek, Holter Feld 48, 47638 Straelen Bernd Hubert, Elgersdorfer Weg, 91448 Emskirchen Stv.: Anja Gessnitzer, Weiherstraße 14, 91452 Wilhermsdorf Gerhard Kiemle, Im Erlengrund 2, 74321 Bietigheim-Bissingen Stv.: Joachim Hespeler, Lachenäcker 1, 72827 Wannweil Niki Kirsch, 301, rue des sept arpents, L-1149 Luxemburg Stv.: Andreas Beier, Viernheimer Weg 33, 68307 Mannheim Karl Lampert, Dingolfinger Straße 41, 94333 Geiselhöring Stv.: Martin Wagle, Feldmaierstraße 7, 84347 Pfarrkirchen Karl-Friedrich Ley †, Baumschulenweg 20, 53340 Meckenheim Stv.: Bernd Hallen, Terreicken 94, 41812 Erkelenz Heinz Markl, Mailling 5, 83104 Tuntenhausen Stv.: Heinrich Zitzelsberger jun., Bussardstraße 45, 85049 Ingolstadt Jürgen Mertz, Am Steinkreuz 3, 65589 Hadamar Stv.: Ute Gorges, Mainstraße 3, 64832 Babenhausen Christoph Nagelschmitz, Bornheimer Weg 4, 50389 Wesseling Stv.: Josef Engels, Wermelsacker 7, 50259 Pulheim Robert Pake, Breite Straße 126, 38667 Bad Harzburg Stv.: Steffen Pfanne, Zu den Köhlerbergen 1, 31582 Nienburg Andreas Rathenow, Trebbiner Straße 4, 14979 Großbeeren Stv.: André Krötz, Perwenitzer Chaussee 2, 16727 Oberkrämer Karl Rehner, Matthias-Grünewald-Straße 35, 55543 Bad Kreuznach Stv.: Helmut Koch, Mannheimer Straße 139, 67657 Kaiserslautern Manfred Rieke, Zum Waldfreibad 10, 49509 Recke Stv.: Anke Klingelhöfer, Kampheide 12, 33619 Bielefeld Andreas Rombach, Rathausweg 10, 79286 Glottertal Stv.: Franc Gerloff, Schwarzwaldstr. 10-12, 76593 Gernsbach Herbert Runge, Eggesiner Straße 2, 17358 Torgelow Stv.: Martin Jeß, Steinrader Damm 80, 23556 Lübeck Jens Schachtschneider, Kirchhatter Straße 14, 27801 Neerstedt Stv.: Helmerich Helmers, Grüne Straße 9, 26655 Westerstede Franz-Josef Scheffler, Sommerbergstraße 70, 66346 Püttlingen Stv.: Frank Mildenberger, Hördter Straße 32, 76726 Germersheim Johannes Scheffler, Altmannstraße 34a, 88145 Opfenbach Stv.: Willy Enßlin, Wemdinger Straße 37, 86720 Nördlingen Elenore Schönfeldt, Lökerkok 6a, 48734 Reken Stv.: Maria Schlieker, Temming 75, 48727 Billerbeck Christoph Schönges, Schlich 1a, 41352 Korschenbroich Stv.: Stefan Bongartz, Körschgenstraße 19, 41238 Mönchengladbach Gerhard Schulz, Splitting Links 111, 26871 Papenburg Stv.: Bernd Freese, Groot Deep 30, 26629 Großefehn Max Schwarz-Zurkinden, Winkel 1, CH-5234 Villigen (AG) Stv.: Roland Mensch, CH-8308 Horben-Illnau (ZH) Rolf Stengel, Bussardstraße 4, 72336 Balingen Stv.: Hermann Kocher, Alter Oßweiler Weg 52-54, 71638 Ludwigsburg Andreas Stubner, Hallstadter Straße 113, 96052 Bamberg Stv.: Andreas Knaup, Lippertstraße 2, 97520 Röthlein Felix Trauth, Sudetenstraße 111, 76187 Karlsruhe Stv.: Markus Schmälzle, Tiefenau 116a, 76547 Sinzheim Gudrun Weiberle, Crailsheimer Straße 24, 74572 Blaufelden Stv.: Ralf Peter Stauss, Kleines Feldle 1, 71696 Möglingen Bernd Werner, Königswinterer Straße 27, 53227 Bonn Stv.: Konrad Schwarz, Neugrabenweg 74, 53332 Bornheim AufsichtsratMichael J. Baumeister, Wiesbaden Dipl.-Ing. Gartenbau Vorsitzender Lothar Dahs, Königswinter Baumschulunternehmer stellv. Vorsitzender Marlies Baetcke, Issum Gartenbauunternehmerin Hermann Berchtenbreiter, München Gartenbauunternehmer Heinz Herker, Bochum Gartenbauunternehmer Ute Martin, Zwenkau Gartenbauunternehmerin Hanspeter Meyer, Wangen (CH) Gartenbauunternehmer Klaus Umbach, Heilbronn Gartenbauunternehmer Frank Werner, Niederkassel Gartenbauunternehmer Ehrenmitglieder (nicht Organmitglied) Friedrich Haag, Stuttgart Gartenbauunternehmer Ehrenvorsitzender Matthias Geelen, Straelen Gartenbauunternehmer Ehrenmitglied Joachim Jeß, Lübeck Gartenbauunternehmer Ehrenmitglied VorstandDipl.-Ing. Manfred Klunke Vorsitzender Dipl.-Ing. Georg-W. Bruns beide Wiesbaden LageberichtKonjunkturflaute in China, Ölpreisverfall, EU-Niedrigzinsphase, Finanzkrise in Griechenland. Viele Themen, die bereits im Jahr 2014 im Vordergrund gestanden hatten, büßten auch 2015 nichts an Aktualität ein. Die deutsche Wirtschaft konnte sich trotz weltwirtschaftlich schwierigen Umfelds und geopolitischer Krisen auch 2015 behaupten. Abgesehen vom Ölpreis bestimmten im Gartenbau aber meist wieder andere Themen die Entwicklungen. In Deutschland wird 2015 als regional extrem trockenes Jahr mit extrem warmem Winter und neuem Temperaturrekord in Erinnerung bleiben. Große Schadenereignisse hielten sich weitgehend in Grenzen. Im Versicherungsgeschäft der Gartenbau-Versicherung (GV) schlugen vor allem Schäden durch Schneedruck in Süd- und Mittelitalien zu Buche. Hohe Entschädigungsleistungen forderten darüber hinaus Orkantief "Niklas", das Ende März über Deutschland zog, ein Sturm Mitte November in den Niederlanden sowie ein größerer Feuerschaden in England. Durch das bezogen auf das Gesamtgeschäft der GV vergleichsweise günstige Schadenjahr konnten die Reserven der Gesellschaft erneut gestärkt werden. Wirtschaftliches UmfeldDie Weltwirtschaft expandierte im Jahr 2015 nur moderat. Dies lässt sich vor allem auf die Entwicklungen in wichtigen Schwellenländern zurückführen. So hielt in China die Phase rückläufiger Wachstumsraten an, die Nachfrage nach Rohstoffen sank und damit deren Preise. Hiervon besonders betroffen sind Länder, die in großem Maße Rohstoffe exportieren, wie Russland (Erdöl/Gas) und Brasilien (Eisen/Stahl). Während der Ölpreis 2014 ausschließlich wegen erhöhter Fördermengen gefallen war, war der Rückgang 2015 daher zusätzlich nachfragebedingt. Auf die russische Wirtschaft wirkte sich neben dem Ölpreisverfall die infolge des Ukrainekonflikts weiterhin bestehenden Wirtschaftssanktionen des Westens aus. Seit Frühjahr 2014 büßte der Rubel daher fast 50 % an Wert ein. Positiver stellte sich die konjunkturelle Entwicklung in den Industrieländern dar, so vor allem in den USA, Deutschland und Großbritannien. Insbesondere in Südeuropa ist jedoch ein selbsttragender Aufschwung noch nicht in Sicht. Sorge bereiten nach wie vor die anhaltende Wirtschaftskrise Griechenlands und die massive Niedrigzinsphase. Politisch war das Jahr durch die dramatische Zunahme des Flüchtlingsstroms aus den Kriegs- und Terrorgebieten des Nahen Ostens geprägt. Ganz Europa steht hierdurch vor seiner stärksten Zerreiß- und Bewährungsprobe. Entwicklungen in DeutschlandDas Bruttoinlandsprodukt stieg in Deutschland real um 1,7 % und wurde vor allem wieder von einer starken Binnennachfrage getragen. Die Zahl der Erwerbstätigen kletterte auf ein erneutes Rekordniveau und die Arbeitslosenquote erreichte mit 6,4 % ihren langjährigen Tiefststand. Mit 19,4 Mrd. € erzielte Deutschland den höchsten Finanzierungsüberschuss seit der Wiedervereinigung. Für die Maastrichtquote ergab sich ein Plus von 0,6 %. VersicherungswirtschaftIm Bereich der Sachversicherungen, zu denen auch unser Unternehmen zählt, erzielte die deutsche Versicherungswirtschaft 2015 um 3,8 % höhere Beitragseinnahmen als im Jahr zuvor. Allerdings waren deutlich höhere Leistungen (+6,5 %) zu erbringen. Als wesentliche Ursache gilt Orkantief "Niklas", das Entschädigungen in Höhe von rund 750 Mio. € erforderlich machte. Entwicklungen im GartenbauIn Deutschland fiel das Jahr erneut überdurchschnittlich warm aus und war überwiegend in der Mitte Deutschlands durch eine zum Teil monatelange, extreme Trockenheit geprägt. Außergewöhnlich milde Temperaturen im November sorgten zudem für einen langen Spätherbst und im viel zu warmen Dezember befand sich die Pflanzenwelt phänologisch gesehen bereits vielerorts im Vorfrühling. Im Bereich Blumen und Zierpflanzen waren insbesondere die klassischen Topfsegmente, wie Zimmerpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Gehölze einem relativ starken Preisdruck ausgesetzt. Als Gründe werden vor allem Verschiebungen der Warenströme vom Facheinzelhandel zum preisgünstigeren Absatz über Handelsketten und Überproduktion genannt. Trotz des milden Winters 2014/15 und einer verlängerten Herbstsaison wurden die Erwartungen in der Baumschulwirtschaft häufig nicht erfüllt. Überproduktion, mangelnde Preisdisziplin, ein zunehmender Importdruck aus den Nachbarländern und die im Zusammenhang mit der Ukrainekrise stehenden Handelsrestriktionen seitens Russlands werden als Ursachen angeführt. Der Strukturwandel setzte sich im deutschen Gartenbau auch 2015 fort. So ist die Anzahl der bei der Gartenbau-Versicherung versicherten Mitglieder im vergangenen Jahr um knapp 3 % zurückgegangen, die Gewächshausflächen verzeichneten ein Minus von 1,8 %. Im europäischen Gartenbau zeigte sich der niedrige Ölpreis weiter als entlastende Komponente. Dagegen wirkte sich der schwache Rubel in einzelnen Bereichen belastend aus. So sind die Exporte von Blumen und Zierpflanzen nach Russland deutlich zurückgegangen. Die Niederlande als größter Pflanzenexporteur der EU waren hiervon besonders betroffen. Die Lage im niederländischen Gartenbau scheint sich erstmals etwas zu stabilisieren. So ist die Anzahl der Betriebe mit Liquiditätsproblemen 2015 leicht zurückgegangen, zudem wurden - wenngleich auf anhaltend niedrigem Niveau - mehr Genehmigungen für Neubauten erteilt. Geschäftsverlauf GesamtBestandsentwicklungDie Gartenbau-Versicherung verzeichnete einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf 2015. So stiegen die Beitragseinnahmen mit +2,6 % moderat an. Gleichzeitig fiel die Schadenquote - nach bereits sehr günstigem Schadenjahr 2014 - erneut vergleichsweise niedrig aus. Die Gesamtbeitragseinnahmen betrugen 76,9 Mio. €. Davon entfielen 59,2 Mio. € auf das Direktgeschäft. Die Beitragseinnahmen im Gesamtgeschäft teilten sich wie folgt auf (alle Zahlen brutto): • Leichter Beitragsanstieg im Kerngeschäft In Deutschland konnte ein leichter Anstieg der Beiträge von 36,7 Mio. € auf 36,9 Mio. € erzielt werden. • Wachstum im Europageschäft Die Beiträge stiegen um 1,6 Mio. € auf 22,4 Mio. € (+7,7 %) erneut an. Das Bestandswachstum ging im Wesentlichen auf Frankreich (+678 T€) und die Niederlande (+454 T€) zurück. • Leichter Zuwachs im übernommenen Geschäft Die Beiträge stiegen im übernommenen Geschäft von 17,5 Mio. € auf 17,7 Mio. €. Schadenverlauf GesamtBei einer Brutto-Schadenquote von 51,0 % im Gesamtgeschäft und 50,2 % im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft zählt das Jahr 2015 zu den Jahren mit vergleichsweise niedrigem Schadenaufkommen. Erfreulich fiel die Schadenquote mit 36,5 % in Deutschland aus. Dagegen erreichte sie im Auslandsgeschäft 72,9 %, was vor allem auf hohe Schäden in Italien und Großbritannien zurückzuführen ist. Der absolute Schadenaufwand im Direktgeschäft betrug brutto 29,7 Mio. € (Vorjahr 19,1 Mio. €). Nach Rückversicherung lag die Schadenquote netto bei 56,6 %. SchwankungsrückstellungAls Folge des insgesamt günstigen Schadenjahres erhöhten sich die Schwankungsrückstellungen im Geschäftsjahr im selbst abgeschlossenen Geschäft um insgesamt 3,7 Mio. €. Zugeführt wurden in den Zweigen Hagel 5,9 Mio. € und Feuer 0,2 Mio. €. Der Schwankungsrückstellung des Zweiges Sturm wurden dagegen 2,3 Mio. € entnommen. In den Zweigen Technische Versicherungen und der Einbruchdiebstahl-Versicherung waren die Voraussetzungen zur Bildung einer Schwankungsrückstellung wie bereits in den letzten Jahren nicht gegeben. Der Schwankungsrückstellung aus dem in Rückdeckung übernommenen Geschäft wurden im Zweig Hagel 4,2 Mio. € und im Zweig Verderb 106 T€ zugeführt. Die Schwankungsrückstellung beträgt danach insgesamt 39,4 Mio. €. BeitragsrückerstattungDer Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden im Berichtsjahr 0,4 Mio. € zugeführt, per 31.12.2015 beträgt diese 1,3 Mio. €. Davon hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft bereits 0,4 Mio. € zur Ausschüttung aus dem Geschäftsjahr 2015 in 2016 beschlossen und zwar in den Zweigen Glasbruch 1 %, Technische Versicherungen 5 %, Einbruchdiebstahl 5 % und Leitungswasser 22 %. Versicherungstechnisches ErgebnisNach Netto-Schadenbelastung, Aufwand für den Versicherungsbetrieb, Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen und Veränderung der Schwankungsrückstellung verbleibt insgesamt ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung (f. e. R.) von rund 3,0 Mio. €. Finanzen und JahresergebnisDen ordentlichen Erträgen aus Kapitalanlagen (ohne Zuschreibung und Gewinne aus dem Abgang) in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €) stehen ordentliche Aufwendungen (ohne Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang) von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €) gegenüber. Unter Berücksichtigung von Zuschreibungen, Abschreibungen sowie Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang ergibt sich ein Kapitalanlageergebnis von 0,5 Mio. € (Vorjahr 1,0 Mio. €). Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 1,2 Mio. €. Nach Außerordentlichem Ergebnis und nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 0,5 Mio. €, der gemäß § 37 VAG zur Einstellung in die Verlustrücklage verwendet wird. Das Jahresergebnis ist danach ausgeglichen. Das ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich um 0,5 Mio. € auf 23,1 Mio. € und damit um 2,3 %. Die Sicherheitsmittel haben sich durch Erhöhung der Schadenrückstellung (1,6 Mio. €) und Zuführung zur Schwankungsrückstellung (8,0 Mio. €) sowie Erhöhung der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (0,1 Mio. €), Erhöhung des Eigenkapitals (0,5 Mio. €) und Erhöhung der Beitragsüberträge (151 T€) von 66,8 Mio. € auf 77,2 Mio. € um 15,5 % erhöht. Die Bilanzsumme steigt auf 92,9 Mio. € gegenüber 81,6 Mio. € im Vorjahr. Sowohl die geltenden als auch die nach Solvency II geplanten Solvabilitätsvorschriften werden weiterhin deutlich übererfüllt. Bei der Beurteilung der Solvabilität über unser partielles Internes Modell RIGA wird der gute Status noch deutlicher. Geschäftsverlauf in den einzelnen VersicherungszweigenDie Gesellschaft bietet ihren Mitgliedern spezialisierten Versicherungsschutz in folgenden Versicherungszweigen: • Hagel • Sturm • Feuer • Technische Versicherungen • Glasbruch • Einbruchdiebstahl • Leitungswasser Der bis einschließlich 2014 geführte Versicherungszweig Verbundene Gebäude wird seit 1.1.2015 nicht weitergeführt. Für Wohngebäude wird im Rahmen des Produkts HORTISECUR G im Modul Gebäude weiterhin Versicherungsschutz angeboten. Der Versicherungsschutz ist im Baukastensystem je nach versicherten Gegenständen als Module kombinierbar und bietet so für jeden Betrieb eine risiko- und bedarfsgerechte Lösung. Die Gartenbau-Versicherung unterscheidet zwischen zwei Policentypen: Die Versicherung von Gartenbaubetrieben mit Produktion in Gewächshäusern und von gärtnerischen Verkaufseinrichtungen sowie die Versicherung von Freilandkulturen im Gartenbau. In Deutschland bietet unsere Gesellschaft seit 2009 die Produktlinie HORTISECUR an. HORTISECUR besteht aus den beiden Policentypen HORTISECUR G und HORTISECUR F. HORTISECUR G wurde auf Grundlage der noch bestehenden Gartenbau-Betriebsversicherung (GBV) weiterentwickelt und richtet sich an Unterglas-Betriebe. HORTISECUR F bietet als Mehrgefahrenversicherung mit Ergänzungsdeckung Versicherungsschutz für Freilandkulturen. Bei einem Anteil des Europageschäfts von mittlerweile 37,8 % besteht ein wesentliches Ziel der Gartenbau-Versicherung darin, HORTISECUR auch europaweit zu etablieren. Dies ist bisher in der Schweiz, den Niederlanden, in Frankreich, Luxemburg und in Südtirol geschehen. Für das übrige Italien soll die Umstellung auf HORTISECUR-Verträge im Jahr 2016 beginnen. Im Berichtsjahr wurden Versicherungen in Deutschland, den Niederlanden, Italien, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien und in Luxemburg abgeschlossen. In Frankreich (Sitz Straßburg) und der Schweiz (Sitz Zürich) besitzt die Gesellschaft jeweils eine unselbständige Zweigniederlassung. In den anderen Ländern arbeitet die GV im freien Dienstleistungsverkehr. Des Weiteren ist die Gartenbau-Versicherung im freien Dienstleistungsverkehr in den Ländern Belgien, Spanien und Rumänien in sehr geringem Umfang tätig, da einzelne Mitglieder aus Deutschland Zweigbetriebe in diesen Ländern unterhalten. Von der satzungsgemäßen Möglichkeit der Versicherung von Nichtmitgliedern gegen feste Prämien wurde 2015 noch in Italien und in sehr geringem Umfang in den Niederlanden Gebrauch gemacht, ansonsten nur in Einzelfällen. HagelversicherungInnerhalb von HORTISECUR G und der Gartenbau-Betriebsversicherung wird Hagel als separate Gefahr über den Versicherungszweig Hagel erfasst. In HORTISECUR F wird Hagel gemeinsam mit den Gefahren Sturm, Starkfrost, Starkregen und Überschwemmung über die sogenannte Mehrgefahrenversicherung dargestellt und ebenfalls im Zweig Hagel verbucht. Im selbst abgeschlossenen Geschäft des Zweiges Hagel stiegen die Bruttobeiträge im Geschäftsjahr um 3,4 % auf 21,8 Mio. €. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf den Zuwachs im Auslandsgeschäft zurückzuführen. Die Schadenleistungen beliefen sich brutto auf 7,7 Mio. €, die Schadenquote lag damit bei niedrigen 35,4 %. Netto, das heißt nach Rückversicherung, ergaben sich 40,9 %. In Deutschland gingen die Schäden im Zweig Hagel im Wesentlichen auf zwei Unwetter zurück: So wurden vom 18. bis 20. Mai am Niederrhein auf sehr begrenzter Fläche, aber mitten im Gartenbaugebiet, Freilandkulturen in einem Umfang von knapp 1,1 Mio. € durch Hagelschlag zerstört. Das zweite größere Hagelereignis schlug vom 5. bis 7. Juli zu Buche und verursachte gut 1,9 Mio. € versicherte Schäden, hauptsächlich im Westen und Süden Deutschlands. Damit ging auch die erste große Hitzewelle des Sommers 2015 zu Ende, die mit 40,3 °C den bisherigen Temperaturrekord in Deutschland von 40,2 °C übertraf. Der Schwankungsrückstellung wurden verordnungsgemäß 5,9 Mio. € zugeführt. Der Zweig schließt beim versicherungstechnischen Ergebnis f. e. R. mit einem Verlust von 0,3 Mio. € ab.
SturmversicherungDie Bruttobeiträge in der Sturmversicherung stiegen im Berichtsjahr um 3,1 % auf 18,9 Mio. €. Dieser Zuwachs geht ausschließlich auf gestiegene Beitragseinnahmen im Auslandsgeschäft zurück. Die Schadenleistungen beliefen sich auf 15,0 Mio. €. Damit erreichte die Schadenquote brutto 79,5 % (2014: 41,7 %), nach Rückversicherung stieg diese netto auf 87,5 % an. Im Jahr 2015 schlug in der Sturmversicherung für Unterglasbetriebe vor allem auch die darin enthaltene Gefahr Schneedruck zu Buche. So fielen zum Jahresbeginn 2015 im Süden Italiens heftige Schneefälle, einen Monat später dann in der Emilia-Romagna und der Lombardei. Unter der Last der sehr nassen Schneemassen brachen zahlreiche Gewächshausanlagen, darunter massive Glasgewächshäuser, zusammen. Der hieraus resultierende versicherte Gesamtschaden bezifferte sich auf 4 Mio. €. Mit 2,5 Mio. € verursachte zudem Sturmtief "Niklas", das Ende März über weiten Teilen Deutschlands wütete, erhebliche Schäden. Ein großer Einzelschaden in Höhe von 1,6 Mio. € ereignete sich darüber hinaus in einem niederländischen Orchideenbetrieb Mitte November. Der Schwankungsrückstellung wurden verordnungsgemäß 2,3 Mio. € entnommen. Der Zweig schließt beim versicherungstechnischen Ergebnis f. e. R. mit einem Verlust von 0,4 Mio. € ab.
FeuerversicherungDie Feuerversicherung ist neben der Hagel- und Sturmversicherung ein wichtiger Versicherungszweig für die Gesellschaft. Da die Technisierung im modernen Gartenbau einen risikogerechten Versicherungsschutz erfordert, gehört die Feuerversicherung seit Jahren zu den Wachstumsbereichen der Gesellschaft. So stiegen die Beitragseinnahmen im Berichtsjahr um 4 % auf 7,9 Mio. € an. Dieser Zuwachs rührt wie in den Zweigen Hagel und Sturm im Wesentlichen aus gestiegenen Beitragseinnahmen im Auslandsgeschäft. Die Schadenquote belief sich auf zufriedenstellende 55,6 % nach guten 19,8 % in 2014. Im Berichtsjahr schlug vor allem ein Feuerschaden mit 1,5 Mio. € zu Buche. Dieser ereignete sich am 20. September in einem Gemüsebaubetrieb in England. Netto, das heißt nach Rückversicherung, erreichte die Schadenquote 62,7 %. Der Schwankungsrückstellung wurden 158 T€ zugeführt. Es verbleibt ein Gewinn f. e. R. von 0,4 Mio. €. Technische VersicherungenDie "Technischen Versicherungen" bestehen im Wesentlichen aus der Maschinen- und Elektronikversicherung sowie der technischen Verderbschaden-Versicherung der Kulturen. Im Zuge der weiter fortschreitenden Technisierung von Anbauverfahren findet in diesem Versicherungszweig eine besonders intensive Produktentwicklung statt. Die Bruttobeiträge stiegen 2015 um 3,6 % auf 9,6 Mio. €. Mit einer Brutto-Schadenquote von 22,4 % zeigte das Geschäftsjahr wiederum einen sehr zufriedenstellenden Schadenverlauf. Weil sich bei der aktuellen Berechnung der Schwankungsrückstellung kein Sollbetrag ergab, waren die Voraussetzungen für eine Bildung in 2015 weiterhin nicht gegeben. Die Beitragsrückerstattung an die Mitglieder beträgt 5 %. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden 400 T€ zugeführt. Der Zweig schließt mit einem Überschuss f. e. R. von 3,6 Mio. € ab und trägt zum Verlustausgleich in anderen Zweigen bei. GlasversicherungIn der Schaufenster-Glasbruchversicherung, die speziell für Blumengeschäfte und Endverkaufseinrichtungen angeboten wird, betrugen die Beitragseinnahmen 423 T€ gegenüber 551 T€ im Vorjahr. Der deutliche Rückgang der Beiträge ergab sich aus der Anpassung der Glasbruchtarife an die marktüblichen Preise unter Berücksichtigung der weitestgehend entfallenen Beitragsrückerstattung. Entsprechend dem langjährigen Schadenverlauf fiel die Schadenquote im Geschäftsjahr mit 17,8 % sehr günstig aus. Die Beitragsrückerstattung an die Mitglieder belief sich auf 1 %. Es bleibt ein Überschuss f. e. R. von 0,3 Mio. €. Sonstige DirektversicherungenHierunter werden die Versicherungszweige Einbruchdiebstahl-Versicherung und Leitungswasser-Versicherung zusammengefasst. Sie dienen der Abrundung des zielgruppenspezifischen Versicherungsangebots. In der Einbruchdiebstahl-Versicherung betrugen die Brutto-Beiträge 472 T€. Die Schadenquote des Geschäftsjahres lag bei 79,9 %. Die Beitragseinnahmen der Leitungswasser-Versicherung betrugen 165 T€ brutto, die Schadenquote erreichte niedrige 10,8 %. Übernommenes GeschäftIm Rahmen ihrer Zusammenarbeit in der AgroRisk-Gruppe betreiben die Gartenbau-Versicherung VVaG und die Vereinigte Hagelversicherung VVaG, Gießen seit 1995 eine Risikoteilung in Form von gegenseitiger Quotenrückversicherung. In diesem Zuge ist die Gartenbau-Versicherung VVaG mit 40 % an der Hagelversicherung Obstbau, mit 20 % an der Hagelversicherung Weinbau und mit 20 % an der Hagelversicherung Freiland-Gemüsebau der Vereinigten Hagel beteiligt. Darüber hinaus besteht eine 50%ige Beteiligung an der Verderbschaden-Versicherung der Österreichischen Hagelversicherung VVaG, Wien. In diesem übernommenen Versicherungsgeschäft stiegen die Bruttobeiträge von 17,5 Mio. € im Vorjahr auf 17,7 Mio. € leicht an. Gleichzeitig sank die Brutto-Schadenquote nach 63,8 % in 2014 auf 53,8 % im Berichtsjahr. Der Schwankungsrückstellung im Zweig Hagel mussten daher 4,2 Mio. € und im Zweig Verderb 106 T€ zugeführt werden. Im übernommenen Geschäft bleibt danach ein negatives Ergebnis f. e. R. von 0,7 Mio. €. EuropageschäftAls Spezialversicherer ist die Gesellschaft auch in europäischen Ländern außerhalb ihres Kerngeschäftsgebiets Deutschland tätig. Für die Gärtner in Europa bedeutet dies, dass ein selbstständiger, berufsständisch orientierter Risikoträger zur Verfügung steht. Für die Gartenbau-Versicherung ist dies von strategischer Bedeutung und trägt zur weiteren Diversifizierung des Gesamtportefeuilles, zum Beitragswachstum und zum Risikoausgleich insbesondere im Bereich der Naturgefahren bei. Das Beitragsvolumen stieg 2015 um 7,7 % auf insgesamt 22,4 Mio. €. Der Anteil an den Bruttobeitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft entsprach damit 37,8 % (VJ: 36,1 %). Die Schadenquote über das gesamte Europageschäft (ohne Deutschland) betrug 72,9 %. Zusammenarbeit mit anderen GesellschaftenNeben der erwähnten Kooperation mit der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, Gießen besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, Zürich, die für die Gartenbau-Versicherung VVaG das Niederlassungsgeschäft in der Schweiz betreibt. In Italien arbeitet die Gesellschaft mit Soluzioni Assicurative, Mailand zusammen. In den Niederlanden besorgt Delta Lloyd Schadeverzekering (DLS) in Amsterdam im Rahmen eines Vollmachtbetriebs das operative Geschäft der GV für deren Namen und Rechnung. DLS stellt hierfür in der Versicherung des Gartenbaus erfahrene Mitarbeiter sowie ihre Vertriebsorganisation zur Verfügung. In Großbritannien kooperiert die Gesellschaft seit 2011 mit Towergate Underwriting Group Limited T/A Towergate Allseasons, Maidstone. RisikoberichtChancenIn ihrem Kerngeschäft konzentriert sich die Gesellschaft vor allem auf den Erhalt ihrer Marktposition in Deutschland. Dabei setzt sie insbesondere ihre Spezialkenntnisse in Bezug auf die Risiken und den Bedarf der Mitgliedsbetriebe ein. Darüber hinaus trägt die über Jahre hinweg aktiv betriebene Produktentwicklung, die kontinuierlich weiter fortgeführt wird, dazu bei, die Nachfrage im Segment Gartenbau vollständig zu decken und zeitgemäße Versicherungslösungen zu bieten. Hinzu kommt die Qualität des Mitgliederservices, bei dem ein aktives Schadenmanagement, eine kompetente Schadenregulierung und eine sorgfältige Risikoberatung im Vordergrund stehen. Seit Öffnung des Europäischen Binnenmarkts für Versicherungen im Jahr 1994 setzt die Gartenbau-Versicherung ihre Wettbewerbsvorteile als Spezialversicherer für den Gartenbau zunehmend auch außerhalb ihres Kerngebiets Deutschland ein. Dies bietet der Gesellschaft weitere Entwicklungspotenziale. Die regionale Streuung des Portfolios in Mittel- und Südeuropa trägt mittlerweile signifikant zum Risikoausgleich im Bereich der Naturgefahren bei. RisikenIn Bezug auf ihren Tätigkeitsschwerpunkt spielt die Entwicklung und Ausprägung von Naturgefahren eine wichtige Rolle für die Gartenbau-Versicherung. Die Zunahme von lokalen Wetterextremen sowie die Zunahme von größeren Einzelrisiken im Gartenbau erfordern von der Gesellschaft ein spezielles Risikomanagement. Die Gartenbau-Versicherung trägt dem Gefährdungspotenzial beim Underwriting, bei der Risikobewertung und insbesondere in der Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer passiven Rückversicherung Rechnung. Dabei wird darauf geachtet, das Risiko auf eine adäquate Anzahl von Rückversicherungsunternehmen mit bester Bonität zu verteilen. Im Rahmen der AgroRisk-Kooperation ist die Gartenbau-Versicherung über Quotenrückversicherung als Risikoträger an dem durch die Vereinigte Hagelversicherung betriebenen Hagelversicherungsgeschäft im Bereich der Sonderkulturen beteiligt. Das Beitragsaufkommen konnte 2015 geringfügig gesteigert werden. Durch den generellen Ausbau der Geschäftsaktivitäten der Vereinigten Hagel ergeben sich für unsere Gesellschaft Entwicklungschancen, denen wirkungsvolle Maßnahmen der Risikokontrolle und -begrenzung gegenüberstehen müssen. Die Gartenbau-Versicherung VVaG ist über die Entwicklung, Risikosteuerung und Führung des Originalgeschäfts fortlaufend informiert und bringt ihr Wissen mit ein. Sie begrenzt ihrerseits das übernommene Risiko durch eine angemessene Retrozession, die im Jahr 2015 erneut verbessert wurde. Aus der Zusammenschau der zuvor genannten Aspekte erwartet die Gesellschaft nicht nur eine Kompensation der tendenziellen Stagnation im Kerngeschäft Deutschland, sondern insgesamt auch weiterhin eine positive Beitragsentwicklung. Die vorhandenen Risiken werden permanent überwacht und kontrolliert. Risiken aus Kapitalanlagen bestehen für Versicherungsunternehmen in spezifischen Markt-, Kredit-, Liquiditäts- sowie Konzentrationsrisiken. Die Gartenbau-Versicherung VVaG begegnet diesen Risiken durch Beachtung der generellen Leitlinie einer möglichst hohen Bonität und Rentabilität der Emittenten bei Sicherstellung der jederzeitigen Liquidität. Durch Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere der Anlageverordnung (AnlV), unter Beachtung der Mischungs- und Streuungsquoten, trägt die risikoaverse Anlagepolitik der Gesellschaft dem Ziel der Risikominimierung in besonderem Maße Rechnung. Mit Hilfe des von der BaFin vorgeschriebenen Stresstests hat das Unternehmen in 2015 überprüft, ob es in der Lage ist, auch bei einer eintretenden und anhaltenden Krisensituation auf den Kapitalmärkten die gegenüber den Versicherungsnehmern eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Diese Tests sind auch weiterhin nach den bisherigen Modalitäten vorgesehen. RisikomanagementDie Gesellschaft verfügt über ein ihrer Größe und ihrem Geschäftsumfang angemessenes und gewachsenes Risikomanagement. Dieses folgt keiner theoretischen "Modellgläubigkeit", sondern dem Motto: "Das beste Risikomanagement ist ein tiefes Verständnis der Materie." Seit Mitte 2008 hat die fortschreitende Aufdeckung der sogenannten "Finanzkrise" zu neuen, zusätzlichen Aspekten für ein künftiges Risikomanagement geführt. Die Entwicklung auf dem Finanzmarkt hat den Vorstand der Gartenbau-Versicherung in seiner kritischen Einstellung zu Geschäftsmodellen, Bilanzierungen und theoretischen Risikomodellen angloamerikanischer Prägung bestärkt. Zugleich gibt die Entwicklung im eigenen Unternehmen durchaus Anlass zu Selbstbewusstsein hinsichtlich einer soliden Geschäftsführung nach "altmodischen" kaufmännischen Grundsätzen. Der Vorstand hat sich in den letzten Jahren fortlaufend über die Entwicklung von Solvency II und MaRisk informiert. Hierbei reifte die Erkenntnis, dass letztlich kaum eine Chance besteht, Richtlinien und Ausführungsbestimmungen durch Aufsichtsbehörde oder Unternehmensverband geliefert zu bekommen, die den Bedürfnissen und sinnvollen Darstellungsmöglichkeiten unseres Unternehmens gerecht werden können. Die entsprechenden Gesetze und Vorschriften sind daher möglichst weitgehend durch uns selbst für unsere unternehmensspezifischen Erfordernisse und Möglichkeiten auszulegen und anzupassen. Die von der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA herausgegebenen Leitlinien zu Solvency II geben hier unter den Stichworten "Materialität" und "Proportionalität" gewissen Handlungsspielraum. In den Jahren 2014 und 2015 befanden wir uns in der konkreten Vorbereitungsphase auf das neue Aufsichtsregime nach Solvency II, das zum 1.1.2016 in Kraft getreten ist. Diese Vorbereitungsphase wurde durch detaillierte Vorgaben und Sachstandsabfragen der Aufsichtsbehörde (BaFin) intensiv begleitet. Alle fünf in 2015 gestellten Sachstandsabfragen wurden fristgerecht und vollständig beantwortet. Zusätzlich wurden der Narrative Bericht sowie die geforderten Datenberichte (Quantitative Reporting Templates, kurz QRT's) auf Jahresbasis 31.12.2014 und für das dritte Quartal 2015 erstellt und fristgerecht eingereicht. Die Ermittlung des Solvabilitätsbedarfs (SCR) in der Säule 1 erfolgte nach der Standardformel. Der Vorstand hat die Anforderungen von Solvency II mit zusätzlichem (auch eigenem) Personalaufwand und erhöhtem Kapitaleinsatz für den Start umgesetzt. Das im Jahr 2010 begonnene Konzept "Unternehmensindividuelle proaktive (= voraushandelnde) Umsetzung von Solvency II" (UPUS 2010) wird zur Bewältigung noch ausstehender Optimierungs- und Restarbeiten weiter konsequent fortgesetzt. Meilensteine des Projekts waren: • Die Funktionsausgliederung unserer Finanzportfolioverwaltung an die DEVK Asset Management GmbH Diese hat sich nun im siebten Jahr hervorragend bewährt. Sie beinhaltet auch Risikomanagement-Maßnahmen und für diesen Bereich die Kontrolle durch die Interne Revision der DEVK. • Die Entwicklung eines partiellen Internen Modells mit dem Namen RIGA (Risikomodell Gartenbau-Versicherung) In der Säule 2 von Solvency II wird RIGA unter anderem zur Ermittlung des eigenen Gesamtsolvabilitätsbedarfs innerhalb des ORSA-Prozesses (Own Risk and Solvency Assessment) verwendet. Dieser wurde in der Vorbereitungsphase als FLAOR-Prozess (Forward Looking Assessment of Own Risk) bezeichnet. Eine Genehmigung durch die BaFin zur Nutzung der internen Modellierung für die Berechnung der Solvabilität in der Säule 1 wurde weiterhin zurückgestellt. Ergänzt wird RIGA durch ein weiteres internes Planungstool OMEGA (ORSA-Modell Entwickelt für Gartenbau-Versicherung), mit dessen Hilfe innerhalb des FLAOR-/ORSA-Prozesses eine fünfjährige Kapitalprojektion unter Verwendung von verschiedenen Stressszenarien vorgenommen wird. Selbst bei einer Abfolge von drei schweren Schadenjahren innerhalb des fünfjährigen Zyklus ergab sich hier eine ausreichende Überdeckung des erforderlichen Risikokapitals. Erneut (und letztmalig in der Vorbereitungsphase) wurde ein FLAOR-Bericht erstellt und fristgerecht an die Aufsicht abgegeben. Ferner wurde dieser in einer Klausurtagung dem Aufsichtsrat Anfang 2015 eingehend vorgestellt und erläutert. Dieser Bericht wird kontinuierlich weiterentwickelt und ab 2016 zum ORSA-Bericht. • Das "Risikohandbuch 2011" (RHB) Es dient nicht nur der Berichterstattung über die Arbeit in diesem Bereich, sondern bietet auch die Grundlage für die proportionale Umsetzung des Risikomanagements unter Solvency II, insbesondere für den entscheidenden Bereich des FLAOR/ORSA-Prozesses. Mit den Arbeiten für dieses Handbuch wurde auch die Basis für eine Stabstelle Risikomanagement geschaffen, in der unter anderem die dafür relevanten Funktionen RIGA (Internes Modell), OMEGA (ORSA-Planungstool), DaGa (Datawarehouse) und Risikoberichterstattung innerhalb des Ressorts des Vorstandsvorsitzenden behandelt werden. In 2015 wurde der aus den "alten Aufsichtsregeln" (MaRisk) stammende Risikobericht letztmalig aktualisiert. Diese Informationen sind in den FLAOR-Bericht 2015 eingeflossen und gehen ab 2016 in den ORSA-Bericht ein. Zusammenfassend gibt der Vorstand folgende Erklärung zum Risikomanagement ab: "Der Vorstand der Gartenbau-Versicherung VVaG hat auch in dem Berichtsjahr 2015 das erfolgreiche Interne Risikomanagement der Gesellschaft fortgesetzt. Die Gesellschaft verfügt über ein gewachsenes, ihrem besonderen Geschäftsmodell angemessenes Risikomanagement. Dieses ist weitgehend Bestandteil der vorhandenen bewährten Geschäftsprozesse. Ein getrenntes organisatorisches "System" zum Risikomanagement besteht nicht und wird vom Vorstand der GV für Unternehmen unserer Struktur und Größe weiterhin nicht für sachdienlich und angemessen gehalten. Die organisatorischen Methoden und Darstellungen wurden jedoch im Rahmen des Projekts "Unternehmensindividuelle proaktive Umsetzung von Solvency II (UPUS)" erneut ganz bedeutend erweitert. Die tatsächliche Risikosituation des Unternehmens war stets "unter Kontrolle", in großem Umfang auch unter direkter Einbindung der Vorstandsmitglieder. Die - bezogen auf die zurückliegende Dekade - günstige Einschätzung der Risikosituation des Unternehmens hat sich durch das letzte Geschäftsjahr erneut verbessert. Hierzu wird auch auf die Fülle weiterer Berichterstattungen hingewiesen, die neben dem Risikohandbuch, dem Risikobericht sowie dem FLAOR-Bericht, dem Narrativen Bericht und insbesondere den Inhalten (und Ergebnissen!) von Geschäftsbericht, Bericht des Wirtschaftsprüfers und Rating-Bericht Erkenntnisse zur aktuellen Situation des Unternehmens vermitteln können." Interne RevisionDie Interne Revision ist eine Hilfsfunktion innerhalb der Leitungsaufgaben des Gesamtvorstands sowie eine der Schlüsselfunktionen im Governance-System nach Solvency II. Entsprechend der Struktur und Größe unseres Unternehmens wird diese Aufgabe nach wie vor unmittelbar durch den Vorstand unter Federführung des Vorsitzenden als Revisionsbeauftragter wahrgenommen. Wesentliche Voraussetzung für diese Organisationsform ist die Tatsache, dass der Vorstand über unmittelbare Kenntnisse hinsichtlich der operativen Abläufe verfügt. Eine zusätzliche externe Kontrolle erfolgt durch den vom Aufsichtsrat bestellten Abschlussprüfer, der entsprechend seinem Auftrag weitergehende Prüfungshandlungen vornimmt, soweit er sich nicht wie bei größeren Unternehmen auf die Arbeit einer institutionellen internen Revision stützen kann. In Anpassung an die Anforderungen der Aufsichtsbehörde (BaFin) wurde im Jahr 2013 eine Funktionsausgliederung der Internen Revision im Sinne von § 5 Abs. 3. Nr. 4 VAG an die Assekurata Solutions GmbH, Köln vorgenommen. Am 17.07.2015 wurde diese Aufgabe an die Assekurata Management Services GmbH übertragen. Im Juli 2015 fanden die letzten Prüfungshandlungen ohne negative Feststellungen statt. Die nächste Revisionshandlung ist in Abstimmung mit der BaFin in 2017 geplant. RatingIm Rahmen der Beurteilung von Chancen und Risiken sehen wir auch das externe, unabhängige Rating durch die renommierte Assekurata. Der besondere Wert der von der Assekurata praktizierten Ratingmethode liegt im Vergleich zu anderen Verfahren darin, dass die Versicherungsunternehmen hier nicht in erster Linie aus Sicht von Kapitalanlegern beurteilt werden, sondern aus Sicht der Versicherungsnehmer (= Kunden). Eine solche Qualitätsbeurteilung eignet sich deshalb besonders für Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Der Vorstand unterzieht sich diesem Verfahren nicht zuletzt unter den Aspekten der freiwilligen Selbstkontrolle, Qualitätssicherung, richtig verstandener Risikopolitik und Zukunftssicherung. Beim 15. Rating in Folge wurde die Gartenbau-Versicherung VVaG 2015 mit der Note "A+ (sehr gut)" bewertet. Damit konnte die bis zum Jahr 2013 anhaltend exzellente (A++) Beurteilung zwar erneut nicht wieder erreicht werden, in Bezug auf das Ergebnis der Teilqualität "Erfolg" ergab sich jedoch eine Verbesserung von "weitgehend gut" auf "gut". Hintergrund der positiven Entwicklung war die sehr niedrige Schadenquote in 2014. Diese trug zu einer erheblichen Stärkung der Sicherheitsmittel und einem sehr zufriedenstellenden versicherungstechnischen Ergebnis f. e. R. in 2014 bei. AusblickPolitisch wie wirtschaftlich dürften die tragenden Themen des Jahres 2015 auch 2016 in unvermindertem Ausmaß prägen. So wird die Handlungsfähigkeit der EU entscheidend davon abhängen, ob die "Flüchtlingskrise" in den Griff gebracht werden kann. Wirtschaftlich gesehen steht Westeuropa nach wie vor unter dem Einfluss der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die erst im März 2016 eine weitere Senkung des Leitzinses auf nunmehr 0 % beschlossen hat. Dies führte zu negativen Zinserträgen für viele Anlagen auf dem Kapitalmarkt, worunter insbesondere Banken und Kapital-Lebensversicherungen stark leiden. Ein Ende dieser Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht. Hierdurch soll der angeblich drohenden Gefahr einer Deflation in der Eurozone durch Generierung von Inflation entgegengewirkt werden. Ein wichtiges Thema bleibt der Ölpreis, der die maßgebliche Ursache der geringen Inflation ist. Bleibt er niedrig, wird dies die Binnennachfrage stärken, da den Verbrauchern mehr Geld zur Verfügung steht. Insbesondere für Deutschland, das stark exportabhängig ist, besteht aber die Gefahr, dass wichtige Absatzländer, die auf die Einnahmen der Erdöl-Produktion angewiesen sind, weniger importieren. Den Erfahrungen zufolge dürfte der Gartenbau auch 2016 vor allem vom Witterungsverlauf bestimmt werden. Dies zeigte bereits das Primelgeschäft im Februar/März eindrücklich als große Mengen aufgrund der zu kalten Witterung nicht abgesetzt werden konnten und vernichtet werden mussten. Der seit Jahren anhaltende Strukturwandel wird sich insbesondere im Zierpflanzenbau weiter fortsetzen. Eine entsprechende Betriebsgröße, modernerer Standard und eine Abgrenzung von der "Masse" bestimmen zunehmend die Zukunftsfähigkeit der Betriebe. Die niedrigen Energiekosten dürften die Finanzlage im Unterglasgartenbau entlasten und die Bereitschaft zu Investitionen begünstigen. Ein im Gemüsebau begonnener Trend der Nachfrage nach lokal erzeugter Produktion scheint auch im Zierpflanzenbau bei bestimmten Produkten einzusetzen. Dies ist für marktnahe Produzenten von Vorteil. Auf Basis der oben dargestellten Chancen und der Kenntnis der Situation zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts erwarten wir für unsere Gesellschaft für das Jahr 2016 in Deutschland eine weiterhin stabile und im Auslandsgeschäft leicht positive Bestandsentwicklung. Die Entwicklung des Ergebnisses wird darüber hinaus von den nicht vorhersehbaren Witterungsverhältnissen und den sich daraus ergebenden Schadenverläufen bestimmt sein. Die Ausschüttung von Beitragsrückerstattung wird sich aufgrund der Entwicklung des mittelfristigen Geschäftsergebnisses sowie der angestrebten Stärkung des Eigenkapitals auch 2016 auf niedrigem Niveau bewegen. Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Ende des Geschäftsjahrs 2015 nicht eingetreten. Außergewöhnliche Risiken oder Ereignisse, welche die Aufgabenerfüllung oder gar die Existenz des Unternehmens gefährden könnten, sind auch weiterhin nicht erkennbar. DankUnser Dank gilt an erster Stelle den Gärtnerinnen und Gärtnern, die uns als ehrenamtliche Experten bei der Schadenregulierung, als Mitgliedervertreter und Aufsichtsräte verbunden sind. Ebenso danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie unseren Kooperationspartnern, Beratern und Geschäftsfreunden für ihre Begleitung im Geschäftsjahr 2015.
JahresabschlussJahresbilanz zum 31. Dezember 2015der Gartenbau-Versicherung VVaG, WiesbadenAktivseite
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden
AnhangBilanzierungs- und BewertungsmethodenDer Jahresabschluss der Gartenbau-Versicherung VVaG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und nach Maßgabe der Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt. Bilanzposten sowie Aufwendungen und Erträge in fremder Währung wurden mit dem EZB-Referenzkurs zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Aktiva Unter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen ist ein in der Vergangenheit entgeltlich erworbener Teilversicherungsbestand (€ 31.349,-) aktiviert. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die bisher linear innerhalb der steuerlich zulässigen Nutzungsdauer abgeschrieben wurden. Der Wertansatz der Vergangenheit sowie die Abschreibungsmethodik wurden beibehalten. Weiterhin wird unter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen EDV-Software (€ 1.492.560,-) ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die Grundstücke wurden im Berichtsjahr mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Bei den sonstigen Kapitalanlagen wurden die Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und um 158 T€ abgeschrieben. Zuschreibungen erfolgten gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB aufgrund von Wertsteigerungen in Höhe von 18 T€. Die sonstigen Ausleihungen wurden zum Nennwert bilanziert. Hinweise auf eine dauernde Wertminderung lagen nicht vor. Die Bilanzwerte der Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und den Rückzahlungsbeträgen unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen haben wir mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Einlagen bei Kreditinstituten sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen bilanziert. Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen angesetzt. Für zu erwartende Ausfälle wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis € 410,- wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die übrigen Aktiva sind mit Nominalbeträgen angesetzt. Der Ansatz aktiver latenter Steuer gemäß § 274 HGB resultiert aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den anderen Kapitalanlagen, Schadenrückstellungen, Pensionsrückstellungen und anderen Rückstellungen. Unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 31,225 % ergaben sich zum Bilanzstichtag aktive latente Steuern von 1.188 T€, die mit passiven latenten Steuern von 516 T€ verrechnet wurden, so dass im Ergebnis aktive latente Steuern von 672 T€ ausgewiesen wurden. Passiva Die Beitragsüberträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sind für jeden Vertrag aus den gebuchten Beiträgen nach dem 360stel-System berechnet worden. Der Anteil der Beitragsüberträge für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft wurde gemäß den Rückversicherungsverträgen ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeanteile wurde das Schreiben des Bundesministers der Finanzen vom 30.4.1974 zugrunde gelegt. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft individuell ermittelt. Die im Rückstellungsbetrag enthaltenen Schadenregulierungsaufwendungen sind in Anlehnung an den koordinierten Ländererlass vom 2.2.1973 berechnet. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wurde die Rückstellung aufgrund der Aufgabe der Vorversicherer gebildet. Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt worden. Die Entwicklung der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung erfolgte gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den satzungsmäßigen Bestimmungen. Die Schwankungsrückstellung bildeten wir entsprechend der Anlage zu § 29 RechVersV. Die Pensionsrückstellung wurde nach den Vorschriften des BilMoG ermittelt. Dabei wurde mit dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks gerechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit Vollanpassung 2011 verwendet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank vorgegebene durchschnittliche Marktzinssatz von 3,89 % zugrunde gelegt. Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Gehaltsanpassungen sind mit 2,5 %, die Inflationsrate mit 1,7 % berücksichtigt. Eine Rentenanpassung wird alle drei Jahre in Höhe der Inflation gemäß § 16 Abs. 2 BetrAVG, bzw. gemäß pensionsvertraglicher Regelung vorgenommen. Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich zum 1.1.2010 ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag von 3,6 Mio. €. Da von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht wurde, war von diesem Betrag ein weiteres Fünfzehntel gleich 238 T€ den Pensionsrückstellungen zuzuführen. Diese Zuführung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als außerordentlicher Aufwand gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Rückstellungsbetrag in Höhe von 2,1 Mio. € wird innerhalb des Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgte in Höhe des Erfüllungsbetrages. Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Zum Bilanzstichtag ergaben sich passive latente Steuern aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Grundstücken und Bauten von 516 T€. Für die Berechnung der passiven latenten Steuern wurde ein Gesamtsteuersatz von 31,225 % zugrunde gelegt. Gemäß § 274 HGB wurde eine saldierte Steuerabgrenzung vorgenommen, weshalb passive latente Steuern nicht ausgewiesen wurden. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenIn der Schweiz sind als Kaution Wertschriften in Höhe von nominell sfr 1.490.000,- hinterlegt, die mit € 1.247.519,44 bilanziert wurden. Seit 2009 besteht ein Funktionsausgliederungsvertrag mit der DEVK Asset Management GmbH, die das Wertpapierportfolio der Gesellschaft verwaltet. Die Funktionsausgliederung dient insbesondere der (Arbeits-)Entlastung der Gesellschaft und unterliegt einer strengen Kontrolle. Zeitwert der KapitalanlagenDie Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungswerten bilanzierten Kapitalanlagen wurden bei dem Grundvermögen nach dem Ertragswertverfahren und bei den übrigen Kapitalanlagen anhand der Börsenkurse ermittelt. Der Zeitwert der zum Nennwert bilanzierten Kapitalanlagen wurde auf Basis des aktuellen Marktzinses und der Restlaufzeit ermittelt. Sonstige AngabenDie im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten sind mit € 4.637.743,- bilanziert. Erläuterungen zur BilanzEntwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2015Aktivposten
Entwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2015
Entwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2015
Entwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2015
Passiva
Passiva
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Außerordentliches ErgebnisDas außerordentliche Ergebnis in Höhe von -238 T€ (i.Vj. -238 T€) resultiert aus außerordentlichen Aufwendungen, die sich aus der Bewertungsumstellung nach BilMoG ergeben und die die Mindestzuführung zur Pensionsrückstellung betreffen. Steuern vom Einkommen und ErtragDie Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen allein das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und werden durch einen Ertrag aus den latenten Steuern vermindert.
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betrugen € 438.065,49. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden € 241.745,82 gezahlt. Für diesen Personenkreis besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von € 3.008.122,-. Die sich aus dem Verpflichtungsumfang nach BilMoG ergebende Anpassung der Pensionsrückstellung wurde noch nicht vollständig vorgenommen. Die noch nicht gebildete Pensionsrückstellung beläuft sich auf € 511.816,-. Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von € 54.600,- sowie Tagegelder und Ersatz von Reisekosten. Die Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 5 dieses Berichts angegeben. Das berechnete Honorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr beläuft sich auf € 54.469,66 für Abschlussprüfungsleistungen, auf € 1.945,- für Steuerberatungsleistungen und auf € 2.457,98 für sonstige Leistungen. In diesen Beträgen sind Auslagen enthalten.
Wiesbaden, den 29. April 2016 Gartenbau-Versicherung VVaG Der Vorstand Klunke Bruns Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersIch habe den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Gartenbau-Versicherung VVaG für das Geschäftsjahr vom 1.1.2015 bis 31.12.2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Meine Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von mir durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Ich habe meine Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Ich bin der Auffassung, dass meine Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für meine Beurteilung bildet. Meine Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Wiesbaden, den 6. Mai 2016 Neisemeier, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2015 bei fünf Sitzungen sowie durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands laufend über die Geschäftslage unterrichtet worden und hat die Geschäftsführung im Jahr 2015 regelmäßig überwacht. Von den durch den Vorstand vorgelegten ausführlicheren schriftlichen Informationen sind der aktualisierte Risikobericht 2015 und der erstmals zu erstellende FLAOR-/ORSA-Bericht besonders zu erwähnen. Vor dem Hintergrund steigender gesetzlicher und behördlicher Anforderungen hat der Aufsichtsrat die in 2009 begonnene Reihe von Klausurtagungen zur Erweiterung und Vertiefung der eigenen versicherungsspezifischen Kenntnisse im Berichtsjahr fortgesetzt. Dies gilt auch für die Serie von Sitzungen, die sich vor Ort mit der regionalen Entwicklung des Gartenbaus und unserer Versicherungstätigkeit in Europa befassen. Die Schwerpunkte dieser Aktivitäten des Aufsichtsrats lagen 2015 bei folgenden Themen: Fortschreibung der Kenntnisse und Berichterstattung zum Arbeitstand bei Solvency II mit Schwerpunkt ORSA (Own Risk and Solvency Assessment), Marktsituation bei der Rückversicherung, 20 Jahre AgroRisk-Kooperation, Tätigkeit unserer Gesellschaft im Westen Frankreichs. Der vorliegende Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 wurden von dem Aufsichtsrat geprüft. Der Bericht des Wirtschaftsprüfers wurde dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats überreicht, weitere Exemplare wurden an alle Mitglieder weitergeleitet. Die verantwortliche Wirtschaftsprüferin hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und über die Prüfung berichtet sowie die Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats beantwortet. Gegen den Abschluss sind keine Einwendungen zu erheben. Dem Prüfungsergebnis des bestellten Abschlussprüfers, Dipl.-Kfm. Beate Neisemeier, der den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015. Dieser ist damit festgestellt.
Wiesbaden, den 31. Mai 2016 Der Aufsichtsrat Michael J. Baumeister, Vorsitzender Ehrendes GedenkenAus dem Kreis der Mitgliedervertreter, Schätzer, Mitarbeiter, Pensionäre, Vertreter und Träger der Goldenen Ehrennadel unserer Gesellschaft verstarben: Georg Nusser, Eltmann 30.03.2015 Helmut Berthold, Cossebaude 24.04.2015 Heidrun Swidersky, Rheinböllen 05.06.2015 Ernst Eberhardt, Uhingen 14.06.2015 Joachim Krummeich, Oestrich-Winkel 24.09.2015 Karl-Friedrich Ley, Meckenheim 06.10.2015 Alfred Haug, Oberteuringen 15.10.2015 Heinz Albers, Papenburg 24.10.2015 Hans Götz, Schiltach 22.11.2015 Otto Hinrich Brand, Reppenstedt 02.12.2015 Herbert Exner, Stuttgart 05.04.2016 Wir bleiben den Verstorbenen in Dankbarkeit und treuem Gedenken verbunden. Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter Rating 2015 mit "Sehr gut" bestandenDas Gesamturteil setzt sich zusammen aus den vier Teilkriterien: • Sicherheit: sehr gut • Kundenorientierung: exzellent • Erfolg: gut • Attraktivität am Markt/Wachstum: exzellent Beim 15. Rating durch die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur, Köln wurde der Gartenbau-Versicherung VVaG 2015 mit der Note A+ eine sehr gute Beurteilung ausgestellt. Der besondere Wert dieser Prüfung liegt vor allem darin, dass hier Qualitätskriterien aus Sicht der Versicherungsnehmer im Zentrum der Betrachtung stehen. Das Prüfungsergebnis setzt sich aus den vier Teilqualitäten Sicherheit, Kundenorientierung, Erfolg und Attraktivität am Markt/Wachstum zusammen. Zur Beurteilung dieser Qualitätskriterien werden umfangreiche Informationen herangezogen. Hierzu gehören insbesondere die detaillierte Analyse interner Daten, ausführliche Managementinterviews durch die Rating-Analysten und die Ergebnisse einer umfassenden Kundenbefragung. Den Mitgliedern bietet das Rating damit eine unabhängige Beurteilung ihres Versicherers und der Qualität des Versicherungsprodukts, auf dessen Leistungsfähigkeit sie sich im Ernstfall verlassen müssen. Dem Aufsichtsrat steht ein Instrument zur Verfügung, das die Kontrolle durch die Wirtschaftsprüfer im Hinblick auf die Qualität des Unternehmens sinnvoll ergänzt. Dem Vorstand dient das Ratingverfahren als wichtiges Instrument zur Standortbestimmung und Selbstkontrolle der Unternehmensführung.
Gartenbau-Versicherung VVaG, Von-Frerichs-Straße 8, 65191 Wiesbaden, Deutschland |
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