Gartenbau-Versicherung VVaGWiesbadenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018Geschäftsbericht 2018172. GeschäftsjahrOrgane der GesellschaftMitgliedervertretungHansjörg Auer,
Stv.: Andreas von Danwitz,
Wilhelm Böck,
Stv.: Markus Wittmann,
Dr. H.-Hermann Buchwald,
Stv.: Johann Stoltenberg,
Hans Fleischle,
Stv.: Werner Metzger,
Bernd Freese,
Stv.: Steffi Rogge,
Jan Gärtner,
Stv.: Thomas Rost,
Pierre Goby,
Stv.: Andreas Huben,
Hartmut Goldschmidt,
Stv.: Gerhard Langenberg,
Hermann Haage,
Stv.: Wilhelm Hörmann jun.,
Friedrich Hahn,
Stv.: Uwe Schmidt,
Bernd Hallen,
Stv.: Klaus Schürg,
Gert Höfer,
Stv.: Heidi Landmann,
Franz-Josef Hoffacker,
Stv.: Hubert Brandkamp,
Josef Hoffmann,
Stv.: Matthias Draek,
Bernd Hubert,
Stv.: Anja Gessnitzer,
Gerhard Kiemle,
Stv.: Joachim Hespeler,
Niki Kirsch,
Stv.: Andreas Beier,
Hermann Kocher,
Stv.: Daniel Moll,
Karl Lampert,
Stv.: Martin Wagle,
Heinz Markl,
Stv.: Heinrich Zitzelsberger jun.,
Jürgen Mertz,
Stv.: Ute Gorges,
Christoph Nagelschmitz,
Stv.: Josef Engels,
Robert Pake,
Stv.: Steffen Pfanne,
Marc Peters,
Stv.: Michael Hannen,
Andreas Rathenow,
Stv.: André Krötz,
Karl Rehner,
Stv.: Helmut Koch,
Manfred Rieke,
Stv.: Kurt Dominik,
Andreas Rombach,
Stv.: Franc Gerloff,
Herbert Runge,
Stv.: Martin Jeß,
Jens Schachtschneider,
Stv.: Helmerich Helmers,
Franz-Josef Scheffler,
Stv.: Frank Mildenberger,
Johannes Scheffler,
Stv.: Willy Enßlin,
Maria Schlieker,
Stv.: Susanne Wison,
Christoph Schönges,
Stv.: Stefan Bongartz,
Olaf Schröpfer,
Stv.: Christiane Bielefeld-Remde,
Konrad Schwarz,
Stv.: Ralf Hensen,
Max Schwarz-Zurkinden,
Stv.: Roland Mensch,
Rolf Stengel,
Stv.: Dieter Schweizer,
Andreas Stubner,
Stv.: Andreas Knaup,
Felix Trauth,
Stv.: Markus Schmälzle,
AufsichtsratFrank Werner, Niederkassel
Lothar Dahs, Königswinter
Marlies Baetcke, Issum
Michael J. Baumeister, Wiesbaden
Hermann Berchtenbreiter, München
Ute Martin, Zwenkau
Hanspeter Meyer, Wangen (CH)
Jens Schachtschneider, Neerstedt
Klaus Umbach, Heilbronn
Friedrich Haag, Stuttgart
Matthias Geelen, Straelen
Joachim Jeß, Lübeck
VorstandDipl.-Ing. Manfred Klunke
Dipl.-Ing. Georg-W. Bruns
M. Sc. Christian Senft alle Wiesbaden LageberichtAnders als zu Jahresbeginn 2018 noch erwartet, konnte das weltweit kräftige Wirtschaftswachstum des Vorjahres nicht gehalten werden. Auch Deutschland, das sich wirtschaftlich bis dato als sehr robust erwies, blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. In der Gartenbaubranche standen derweil andere Themen im Vordergrund, allen voran die monatelang anhaltende extreme Dürre und Hitzewelle in Mittel- und Nordeuropa. Daneben blieben aber auch einzelne kräftige Unwetter erneut nicht aus, wenngleich die Schadenquote insgesamt noch moderat ausfiel. Im Versicherungsportefeuille der Gartenbau-Versicherung (GV) schlugen vor allem Sturm in Deutschland und den Niederlanden zu Jahresbeginn sowie mehrere Windhosen im Oktober/November in Italien zu Buche. Ein erfreuliches Wachstum war auf der Beitragsseite zu verzeichnen. Vergleichsweise kräftig fiel der Zuwachs im Auslands- und im übernommenen Geschäft aus. Die Sicherheitsmittel ließen sich 2018 noch einmal leicht erhöhen, so dass die GV auch für die kommenden Jahre weiterhin gut gewappnet ist. Wirtschaftliches UmfeldNach dem kräftigen Aufschwung im Vorjahr hat die Weltwirtschaft 2018 an Fahrt verloren. Zum Tragen kamen vor allem die zunehmenden handelspolitischen Konflikte und eine straffere Geldpolitik der USA. Letztere führte in einigen Schwellenländern zu starken Wechselkursverlusten und Turbulenzen an den Finanzmärkten, allen voran in Argentinien und der Türkei. Während die Wirtschaft in den USA deutlich zulegte, kühlte sich das kräftige Vorjahreswachstum im Euroraum, inklusive Deutschland und auch in Japan ab. Im Euroraum ging diese Entwicklung vor allem auf den starken Produktionsrückgang in der Automobilindustrie infolge eines durch den "Dieselskandal" ausgelösten neuen Prüfverfahrens für die Abgasmessung zurück. Auch in China fiel das Wachstum schwächer aus; durch den Handelsstreit mit den USA und die zunehmende Staatsverschuldung handelte es sich um das niedrigste Wachstum seit fast drei Jahrzehnten. Entwicklungen in DeutschlandDie deutsche Wirtschaft verlor im Jahresverlauf 2018 zunehmend an Schwung. Hier kamen vor allem die erwähnten Probleme in der Automobilindustrie zum Tragen, ebenso schlug sich die lang anhaltende Behinderung der Binnenschifffahrt durch Niedrigwasser auf die Produktion und den Transport nieder. Der Aufschwung stieß vor allem aufgrund der sehr hohen Kapazitätsauslastung zunehmend an seine Grenzen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt noch um 1,4 % an, gegenüber 2,2 % jeweils in den Jahren 2017 und 2016. Das Wachstum rührte vor allem aus dem Inland und
wurde maßgeblich von den Konsumausgaben (+1 %), einem
deutlichen Plus im Bereich der Ausrüstungen (+4,2 %)
und dem Baugewerbe (+2,4 %) geprägt. Dagegen
verringerte sich der Außenbeitrag, errechnet aus der
Differenz von Exporten abzüglich der Importe,
gegenüber den letzten drei Jahren deutlich. Die Anzahl
der Erwerbstätigen hat sich weiter erhöht und
erreichte mit 44,8 Millionen den bisher höchsten
Stand seit der deutschen Wiedervereinigung.
Der Finanzierungsüberschuss des Staates belief sich auf 58 Mrd. €, der - absolut gesehen - der höchste Überschuss seit der Wiedervereinigung war. Für die Maastrichtquote ergab sich danach ein Plus von 1,7 %. VersicherungswirtschaftIm Bereich der Sachversicherungen, zu denen auch unser Unternehmen zählt, erzielte die deutsche Versicherungswirtschaft 2018 mit 20,3 Mrd. € um 4,4 % höhere Einnahmen als im Jahr zuvor. Aufgrund schwerer Sturmschäden insbesondere zu Jahresbeginn und mehrerer Großbrände stiegen die Leistungen (15,7 Mrd. €) jedoch deutlich überproportional (+19,7 %) an. So ergaben sich im Bereich Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft um 30 % höhere Entschädigungen, in der Wohngebäudeversicherung machte der Anstieg 20 % aus. Entwicklungen im GartenbauDer Klimawandel entwickelte sich 2018 zu einem Dauerthema. So blickt die Branche auf ein von Extremwetterereignissen geprägtes Jahr zurück. Dieses startete mild, regenreich und sehr stürmisch. Gleich zwei schwere Stürme zogen im Januar über den Beneluxraum und Deutschland hinweg, auch Frankreich war zum Teil stark betroffen. Die sich bereits im Februar abzeichnende Trockenheit mündete in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas schließlich in einer extremen Dürre, die bis in den November anhielt. In Deutschland fielen insgesamt nur rund 60 % der sonst hier üblichen Niederschläge. Gepaart mit nahezu anhaltend sommerlicher Witterung von Mitte April bis Mitte September führte dies in vielen Gartenbaubetrieben zu deutlich höheren Produktionskosten infolge knapper Wasserreserven sowie höherem Gieß- und Pflegeaufwand. Vor diesem Hintergrund wurden im deutschen Gartenbau verstärkt Forderungen nach steuerfreien Risikoausgleichsrücklagen aber auch der Förderung von Versicherungen laut. Südlich der Alpen, hier vor allem in Italien, prägten im Herbst sintflutartige Starkniederschläge und Sturm die Witterung. Immer stärker beschäftigt auch das Thema Quarantäneschaderreger. Im Zuge von Klimawandel und Globalisierung nimmt die Verbreitung bedeutender Schaderreger wie "Xylella fastidiosa" oder verschiedene Bock-Käfer zu. Die Gartenbau-Versicherung bietet seit Anfang 2018 im Rahmen ihres Versicherungsproduktes HORTISECUR eine Absicherung gegen die Auswirkungen von behördlichen Quarantäneverfügungen in Deutschland an. Das Thema Cyberschutz betrifft alle Sparten des Gartenbaus. Ein entsprechendes Risikomanagement und der wachsende Bedarf nach Versicherbarkeit prägen in diesem Zusammenhang die derzeitige Diskussion. Im Unterglasanbau steht weiterhin das Einsparen von Energie im Vordergrund - zum einen aus Kostengründen, zum anderen aus Gründen des Klimaschutzes. So ging in Deutschland das erste Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz am 31.12.2018 erfolgreich zu Ende. Eine weitere Förderperiode über 75 Mio. € wurde mit Beginn 1.1.2019 bewilligt. In den Niederlanden schreitet die Entwicklung zum "Gewächshaus als Energiequelle" weiter voran. So strebt die Branche bis 2040 an, frei von fossiler Energie zu produzieren. In diesem Zusammenhang ist auch der weitere Ausbau der Geothermie zu nennen. Im Obst- und Gemüsebau spielen die regionale und biologische Erzeugung eine weiterhin zunehmende Rolle. Governance-SystemDie Geschäftsprozesse der GV wurden 2017 in einem umfangreichen "Governance-Handbuch 2017" beschrieben. Dabei wurden das Leitbild der GV neu dokumentiert sowie Strategien und Leitlinien erarbeitet. Vom Aufsichtsrat wurden drei Ausschüsse gebildet. Zum Ende des Berichtszeitraums hat der Aufsichtsrat seinen Governance- sowie seinen Präsidialausschuss aufgelöst. Die als Kernfunktionen des Unternehmens benannten Bereiche "Risikotransfer" sowie "Schadenmanagement" sowie die vier aufsichtsrechtlichen Schlüsselfunktionen nach den Mindestanforderungen für die Geschäftsorganisation von Versicherungsunternehmen (MaGo) blieben unverändert. Die durch die GV benannten weiteren vier Schlüsselaufgaben lauten: • Versicherungsbetrieb • Finanzen Kapitalanlagen • Rückversicherung • Auslagerungen/Kooperationen An den bestehenden Ausgliederungen wurden keine Veränderungen vorgenommen. Zusätzlich wurde der Datenschutzbeauftragte ausgelagert. Geschäftsverlauf GesamtBestandsentwicklungIm Geschäftsjahr 2018 sind die Beiträge um
11,2 % auf insgesamt 84,7 Mio. € angestiegen. Auf das
Direktgeschäft entfielen
• Leichtes Plus im Kerngeschäft In Deutschland stiegen die Beiträge von 36,6 Mio. € auf 37,0 Mio. € gegenüber 2017 geringfügig an. • Wachstum im Europageschäft Die Beitragseinnahmen im Europageschäft erhöhten sich um 2,5 Mio. € auf insgesamt 25,8 Mio. €. Davon gingen 1,6 Mio. € auf Westeuropa und 0,9 Mio. € auf Südeuropa zurück. Weiterhin rückläufig verhielt sich das Geschäft in Großbritannien, was unter anderem mit der starken Wettbewerbssituation zusammenhängt. Nicht zuletzt auch wegen des "Brexit" wird sich die GV ab dem Jahr 2019 aus Großbritannien zurückziehen. • Anstieg im übernommenen Geschäft Im übernommenen Geschäft stiegen die Beiträge von 16,3 Mio. € auf 21,9 Mio. €. Dies resultiert zum einen daraus, dass in Deutschland nach dem frostbedingten Ausfall im Vorjahr in 2018 Obst und Wein wieder auf altem Niveau versichert werden konnten und zum anderen daraus, dass von der Möglichkeit, den Versicherungsschutz im Bereich der Mehrgefahrenversicherung auszuweiten, verstärkt Gebrauch gemacht wurde. Darüber hinaus wuchs das Auslands- und hier insbesondere das Italiengeschäft deutlich. Schadenverlauf GesamtBei einer Brutto-Schadenquote im Gesamtgeschäft von 58,8 % zählt das Jahr 2018 zu den Jahren mittleren Schadenausmaßes. Bezogen auf das Direktgeschäft der Gartenbau-Versicherung betrug die Schadenquote brutto 51,9 %. Dass die Gesamtquote letztendlich höher ausfiel, hing mit stärkeren Schäden im übernommenen Geschäft zusammen. Hier belief sich die Schadenquote auf 78,6 %. Insbesondere in Deutschland fiel die Brutto-Schadenquote mit 47,9 % recht niedrig aus, im Auslandsgeschäft wurden moderate 57,6 % erreicht. Für das Direktgeschäft ergab sich absolut gesehen ein Schadenaufwand von brutto 32,4 Mio. € (Vorjahr 23,6 Mio. €). Nach Rückversicherung lag die Netto-Schadenquote im Direktgeschäft bei 59,6 %. SchwankungsrückstellungDer Schwankungsrückstellung wurden im Berichtsjahr im selbst abgeschlossenen Geschäft insgesamt 3,0 Mio. € entnommen. Dieser Betrag resultierte im Wesentlichen aus der Saldierung der Zuführung von 0,8 Mio. € im Zweig Hagel sowie 0,5 Mio. € im Zweig Feuer und der Entnahme von 4,2 Mio. € im Zweig Sturm. In den Zweigen Technische Versicherungen und der
Einbruchdiebstahl-Versicherung waren die Voraussetzungen
zur Bildung einer Schwankungsrückstellung wie bereits
in den letzten Jahren nicht gegeben. Der
Schwankungsrückstellung aus dem in Rückdeckung
übernommenen Geschäft wurden im Zweig Hagel
0,3 Mio. € entnommen und im Zweig Verderb 48
T€ zugeführt.
BeitragsrückerstattungDer Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden im Berichtsjahr 0,5 Mio. € zugeführt, per 31.12.2018 beträgt diese 1,1 Mio. €. Davon hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft bereits in 2018 eine Ausschüttung in 2019 für den Zweig Technische Versicherungen in Höhe von 5 % der Beiträge beschlossen. Versicherungstechnisches ErgebnisNach Netto-Schadenbelastung, Aufwand für den Versicherungsbetrieb, Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen und Veränderung der Schwankungsrückstellung verbleibt insgesamt ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung (f. e. R.) von rund 9,3 Mio. €. Finanzen und JahresergebnisDen ordentlichen Erträgen aus Kapitalanlagen (ohne
Zuschreibung und Gewinne aus dem Abgang) in Höhe von
1,7 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €) stehen
ordentliche Aufwendungen (ohne Abschreibungen und Verluste
aus dem Abgang) von 0,7 Mio. €
Das ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich um 5,4
Mio. € auf 35,4 Mio. € und damit um 17,9 %. Die
Sicherheitsmittel haben sich durch Reduzierung der
Schadenrückstellung (0,1 Mio. €), Entnahme aus
der Schwankungsrückstellung (3,2 Mio. €) und
Erhöhung des Eigenkapitals (5,4 Mio. €) von 86,4
Mio. € auf 88,4 Mio. € um 2,4 % erhöht. Die
Bilanzsumme ist auf 114,6 Mio. € gegenüber
Geschäftsverlauf in den einzelnen VersicherungszweigenDie Gesellschaft bietet ihren Mitgliedern spezialisierten Versicherungsschutz in folgenden Versicherungszweigen: • Hagel • Sturm • Feuer • Technische Versicherungen • Glasbruch • Einbruchdiebstahl • Leitungswasser Der Versicherungsschutz ist im Baukastensystem je nach versicherten Gegenständen als Module kombinierbar und bietet so für jeden Betrieb eine risiko- und bedarfsgerechte Lösung. Die Gartenbau-Versicherung unterscheidet zwischen zwei Policentypen, nämlich der Versicherung von Gartenbaubetrieben mit Produktion in Gewächshäusern und von gärtnerischen Verkaufseinrichtungen sowie der Versicherung von Freilandkulturen im Gartenbau. Das Versicherungsportefeuille umfasst dabei in Deutschland die Produktlinie HORTISECUR, bestehend aus HORTISECUR G für Unterglas-Betriebe und HORTISECUR F für die Versicherbarkeit von Freilandkulturen. Neben HORTISECUR G ist weiterhin die Gartenbau-Betriebsversicherung (GBV) zu nennen. Sie diente als Basis für die Entwicklung von HORTISECUR G. Die im Versicherungsbestand seit längerem laufende Produktumstellung wird kontinuierlich fortgesetzt und soll Ende 2019 abgeschlossen sein. Bei einem Anteil des Auslandsgeschäfts von mittlerweile 41,1 % besteht ein wesentliches Ziel der Gartenbau-Versicherung darin, HORTISECUR auch europaweit zu etablieren. Dies ist bisher in der Schweiz, den Niederlanden, in Frankreich, Luxemburg und in Südtirol geschehen. Im übrigen Italien ist die Umstellung auf HORTISECUR-Verträge seit 2017 in vollem Gange und soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Im Berichtsjahr wurden Versicherungen in Deutschland, den Niederlanden, Italien, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien und in Luxemburg abgeschlossen. In Frankreich (Sitz Straßburg) und der Schweiz (Sitz Zürich) besitzt die Gesellschaft jeweils eine unselbständige Zweigniederlassung. In den anderen Ländern arbeitet die GV im freien Dienstleistungsverkehr. Des Weiteren war die Gartenbau-Versicherung 2018 im freien Dienstleistungsverkehr in den Ländern Belgien, Spanien, Rumänien und in Griechenland in geringem Umfang tätig. Dies hängt hauptsächlich damit zusammen, dass einzelne Mitglieder aus Deutschland Zweigbetriebe in diesen Ländern unterhalten. Von der satzungsgemäßen Möglichkeit der Versicherung von Nichtmitgliedern gegen feste Prämien wurde 2018 nur noch teilweise in Italien Gebrauch gemacht. HagelversicherungInnerhalb von HORTISECUR G und der Gartenbau-Betriebsversicherung wird Hagel als separate Gefahr über den Versicherungszweig Hagel erfasst. In HORTISECUR F wird Hagel gemeinsam mit den Gefahren Sturm, Starkfrost, Starkregen, Überschwemmung sowie der Ergänzungsdeckung über die sogenannte Mehrgefahrenversicherung dargestellt und ebenfalls im Zweig Hagel verbucht. Im selbst abgeschlossenen Geschäft des Zweiges Hagel stiegen die Bruttobeiträge um 3,1 % auf 23,4 Mio. €. Die Schadenleistungen beliefen sich brutto auf 9,5 Mio. €, was einer Brutto-Schadenquote von 40,6 % entspricht. Netto, das heißt nach Rückversicherung, ergaben sich 47,1 %. Mit 90 % ging der überwiegende Anteil der Schäden im Zweig Hagel auf Deutschland zurück. Vor allem das schwere Gewitter, das am 29. und 30. April über den Niederrhein zog, hinterließ seine Spuren. So macht der Anteil der versicherten Schäden dieser beiden Tage mit 3,7 Mio. € fast die Hälfte der Gesamtschäden im Zweig Hagel in Deutschland aus. Der Schwankungsrückstellung wurden verordnungsgemäß 0,8 Mio. € zugeführt. Der Zweig schließt beim versicherungstechnischen Ergebnis f. e. R. mit einem Gewinn von 4,0 Mio. € ab. SturmversicherungDie Bruttobeiträge in der Sturmversicherung verzeichneten im Berichtsjahr ein Plus von 6,3 % auf 20,7 Mio. €. Die Schadenleistungen beliefen sich auf 16,8 Mio. €. Damit erreichte die Schadenquote brutto 81,7 % (2017: 48,3 %), nach Rückversicherung stieg diese netto auf 93,2 % an. Die Brutto-Schadenquote, die mit 81,7 % vergleichsweise hoch ausfiel, ging zu jeweils knapp einem Drittel auf die Niederlande und Deutschland zurück, gut ein Viertel der Schäden lag in Italien. Größere Schäden richtete in den Niederlanden und Deutschland vor allem Sturmtief "Friederike" an, das am 18. Januar über das Niederrheingebiet hinwegfegte. In Italien war es Tief "Vaia", das für große Schäden im Gartenbau sorgte. Als umfangreicher Tiefdruckkomplex zog "Vaia" Ende Oktober/Anfang November über den Mittelmeerraum und brachte nahezu ganz Italien teils verheerende Niederschläge sowie heftigen Sturm. Neben Sturm hatte "Vaia" auch Windhosen im Gepäck. Schäden in Millionenhöhe richtete eine Windhose inmitten eines großen Gartenbauzentrums in der Region Latium an. Der Schwankungsrückstellung wurden verordnungsgemäß 4,2 Mio. € entnommen. Der Zweig schließt beim versicherungstechnischen Ergebnis f. e. R. mit einem Gewinn von 0,8 Mio. € ab. FeuerversicherungDie Feuerversicherung ist neben der Hagel- und Sturmversicherung ein wichtiger Versicherungszweig für die Gesellschaft. Im Geschäftsjahr wurden knapp 8,3 Mio. € erzielt (+4,6 % zu 2017). Bei Schadenleistungen von insgesamt 2,5 Mio. € belief sich die Schadenquote brutto auf sehr zufriedenstellende 30,4 % (VJ 38,3 %). Netto, das heißt nach Rückversicherung, erreichte die Schadenquote 34,2 %. Der Schwankungsrückstellung wurden 461 T€ zugeführt. Es verbleibt ein Gewinn f. e. R. von 2,3 Mio. €. Technische VersicherungenDie "Technischen Versicherungen" bestehen im Wesentlichen aus der Maschinen- und Elektronikversicherung sowie der technischen Verderbschaden-Versicherung der Kulturen. Im Zuge der weiter fortschreitenden Technisierung von Anbauverfahren findet in diesem Versicherungszweig eine besonders intensive Produktentwicklung statt. Die Bruttobeiträge stiegen 2018 um 6,9 % auf 9,5 Mio. €. Mit einer Brutto-Schadenquote von 35,4 % zeigte das Geschäftsjahr wiederum einen sehr zufriedenstellenden Schadenverlauf. Weil sich bei der aktuellen Berechnung der Schwankungsrückstellung kein Sollbetrag ergab, waren die Voraussetzungen für eine Bildung in 2018 weiterhin nicht gegeben. Die Beitragsrückerstattung an die Mitglieder in 2018 beträgt 5 %. Der Zweig schließt mit einem Überschuss f. e. R. von 2,5 Mio. € ab. GlasversicherungIn der Schaufenster-Glasbruchversicherung, die speziell für Blumengeschäfte und gärtnerische Endverkaufseinrichtungen angeboten wird, betrugen die Beitragseinnahmen 340 T€ gegenüber 350 T€ im Vorjahr. Die Reduktion ergibt sich aus dem weiter anhaltenden Rückgang von Blumengeschäften. Entsprechend dem langjährigen Schadenverlauf fiel die Schadenquote im Geschäftsjahr mit 15,4 % sehr günstig aus. Es bleibt ein Überschuss f. e. R. von 221 T€. Sonstige DirektversicherungenHierunter werden die Versicherungszweige Einbruchdiebstahl-Versicherung und Leitungswasser-Versicherung zusammengefasst. Sie dienen der Abrundung des zielgruppenspezifischen Versicherungsangebots. In der Einbruchdiebstahl-Versicherung betrugen die Brutto-Beiträge 489 T€. Die Schadenquote des Geschäftsjahres lag bei 56,5 %. Die Beitragseinnahmen der Leitungswasser-Versicherung betrugen 136 T€ brutto, die Schadenquote erreichte 5,2 %. Übernommenes GeschäftIm Rahmen ihrer Zusammenarbeit in der AgroRisk-Gruppe betreiben die Gartenbau-Versicherung VVaG und die Vereinigte Hagelversicherung VVaG, Gießen seit 1995 eine Risikoteilung in Form von gegenseitiger Quotenrückversicherung. In diesem Zuge ist die Gartenbau-Versicherung VVaG mit 40 % an der Hagelversicherung Obstbau sowie mit je 20 % an der Hagelversicherung Weinbau und Freiland-Gemüsebau der Vereinigten Hagel beteiligt. Hier erfolgt durch Ausweitung des Versicherungsangebotes schrittweise eine Entwicklung hin zu einer Mehrgefahrenversicherung, in der in den Policen auch die Gefahren Sturm, Starkregen und Starkfrost als Ergänzung versicherbar sind. Ferner wurde die Zusammenarbeit bei der Versicherung von Wetterschutzanlagen vorrangig im Obstbau ausgeweitet. Hier besteht eine Risikoteilung zu je 50 %. Darüber hinaus besteht eine 50%ige Beteiligung an der Verderbschaden-Versicherung der Österreichischen Hagelversicherung VVaG, Wien. In diesem übernommenen Versicherungsgeschäft stiegen die Bruttobeiträge von 16,3 Mio. € im Vorjahr auf 21,9 Mio. €. Gleichzeitig sank die Brutto-Schadenquote nach 122,4 % auf 78,6 % im Berichtsjahr. Der Schwankungsrückstellung mussten daher im Zweig Hagel 301 T€ entnommen und im Zweig Verderb 48 T€ zugeführt werden. Im übernommenen Geschäft verbleibt danach ein negatives Ergebnis f. e. R. von 686 T€. EuropageschäftAls Spezialversicherer ist die Gesellschaft auch in europäischen Ländern außerhalb ihres Kerngeschäftsgebiets Deutschland tätig. Für die Gärtner in Europa bedeutet dies, dass ein selbstständiger, berufsständisch orientierter Risikoträger zur Verfügung steht. Für die Gartenbau-Versicherung ist dies von strategischer Bedeutung und trägt zur weiteren Diversifizierung des Gesamtportefeuilles, zum Beitragswachstum und zum Risikoausgleich insbesondere im Bereich der Naturgefahren bei. Das Beitragsvolumen stieg 2018 um 10,8 % auf insgesamt 25,8 Mio. €. Der Anteil an den Bruttobeitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft entsprach damit 41,1 % (VJ: 38,9 %). Die Schadenquote über das gesamte Europageschäft (ohne Deutschland) betrug brutto 57,6 %. Zusammenarbeit mit anderen GesellschaftenNeben den bereits erwähnten Kooperationen besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, Zürich, die für die Gartenbau-Versicherung VVaG das Niederlassungsgeschäft in der Schweiz betreibt. In Italien arbeitet die Gesellschaft mit Soluzioni Assicurative, Mailand zusammen. In den Niederlanden besorgt Nationale-Nederlanden (NN) Schadeverzekering Maatschappij N.V. in Den Haag im Rahmen eines Vollmachtbetriebs das operative Geschäft der GV für deren Namen und Rechnung. NN stellt hierfür in der Versicherung des Gartenbaus erfahrene Mitarbeiter sowie ihre Vertriebsorganisation zur Verfügung. In Großbritannien kooperiert die Gesellschaft seit dem Jahr 2011 mit Towergate Underwriting Group Limited T/A Towergate Allseasons, Maidstone. RisikoberichtChancenIn ihrem Kerngeschäft konzentriert sich die Gesellschaft vor allem auf den Erhalt ihrer Marktposition in Deutschland. Dabei setzt sie insbesondere ihre Spezialkenntnisse in Bezug auf die Risiken und den Bedarf der Mitgliedsbetriebe ein. Darüber hinaus trägt die über Jahre hinweg aktiv betriebene Produktentwicklung, die kontinuierlich weiter fortgeführt wird, dazu bei, die Nachfrage im Segment Gartenbau vollständig zu decken und zeitgemäße Versicherungslösungen zu bieten. Eine Ausweitung des Geschäfts in Deutschland hat sich unter anderem durch ein Versicherungsangebot für Wetterschutzanlagen im Obstbau, das im Rahmen der AgroRisk-Kooperation vertrieben wird, ergeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte darüber hinaus in Deutschland eine Erweiterung der Versicherungsmöglichkeit um Ertragsverluste beim Auftreten bestimmter Quarantäneorganismen. Hinzu kommt die Qualität des Mitgliederservices, bei dem ein aktives Schadenmanagement, eine kompetente Schadenregulierung und eine sorgfältige Risikoberatung im Vordergrund stehen. Seit Öffnung des Europäischen Binnenmarkts für Versicherungen im Jahr 1994 setzt die Gartenbau-Versicherung ihre Wettbewerbsvorteile als Spezialversicherer für den Gartenbau zunehmend auch außerhalb ihres Kerngebiets Deutschland ein. Dies bietet der Gesellschaft weitere Entwicklungspotenziale, die auch in diesem Geschäftsjahr ausgebaut werden konnten. Die regionale Streuung des Portefeuilles in West- und Südeuropa trägt mittlerweile signifikant zum Risikoausgleich im Bereich der Naturgefahren bei. Die Erschließung neuer Märkte steht weiterhin im Fokus. RisikenIn Bezug auf ihren Tätigkeitsschwerpunkt spielt die Entwicklung und Ausprägung von Naturgefahren eine wichtige Rolle für die Gartenbau-Versicherung. Die Zunahme von lokalen Wetterextremen sowie von größeren Einzelrisiken im Gartenbau erfordern von der Gesellschaft ein spezielles Risikomanagement. Die Gartenbau-Versicherung trägt dem Gefährdungspotenzial bei der Zeichnungspolitik, der Risikobewertung und insbesondere in der Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer passiven Rückversicherung Rechnung. Dabei wird darauf geachtet, das Risiko auf eine adäquate Anzahl von Rückversicherungsunternehmen mit bester Bonität zu verteilen. Im Rahmen der AgroRisk-Kooperation ist die
Gartenbau-Versicherung über
Quotenrückversicherung als Risikoträger an dem
durch die Vereinigte Hagelversicherung betriebenen Hagel-
und Mehrgefahrenversicherungsgeschäft im Bereich der
Sonderkulturen beteiligt. Das gesamte
Brutto-Beitragsaufkommen hat sich 2018 um 11,2 %
gesteigert, was überwiegend auf eine Ausweitung des
übernommenen Geschäfts und hier wiederum
vorrangig in Italien zurückzuführen ist. Nach
einer Konsolidierung des Marktes auf ein risikogerechtes
Beitragsniveau konnten verstärkt Risiken gezeichnet
werden. Durch den generellen Ausbau der
Geschäftsaktivitäten der Vereinigten Hagel
insbesondere im Bereich der Mehrgefahrenversicherung
ergeben sich jedoch auch für unsere Gesellschaft
Entwicklungschancen, denen wirkungsvolle Maßnahmen
der Risikokontrolle und -begrenzung gegenüberstehen
müssen.
Aus der Gesamtbetrachtung der zuvor genannten Aspekte erreichte die Gesellschaft im selbst abgeschlossenen Geschäft wieder eine leichte Steigerung der Beitragseinnahmen im Kerngebiet Deutschland sowie eine deutliche Steigerung im Auslandsgeschäft und somit insgesamt eine deutlich positive Beitragsentwicklung. Die vorhandenen Risiken werden permanent überwacht und kontrolliert. Risiken aus Kapitalanlagen bestehen für Versicherungsunternehmen in spezifischen Markt-, Kredit-, Liquiditäts- sowie Konzentrationsrisiken. Die Gartenbau-Versicherung VVaG begegnet diesen Risiken durch Beachtung der von ihr definierten Strategie und Leitlinien zu Finanzen und Kapitalanlagen, einer mit Unterstützung der DEVK Asset Management vorgenommenen Bonitätsanalyse sowie einer möglichst hohen Bonität und Rentabilität der Emittenten bei Sicherstellung der jederzeitigen Liquidität. Durch Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen sowie Orientierung an den bewährten Regeln der mittlerweile nicht mehr gültigen Anlageverordnung (AnlV) und unter Beachtung der Mischungs- und Streuungsquoten trägt die risikoaverse Anlagepolitik der Gesellschaft dem Ziel der Risikominimierung in besonderem Maße Rechnung. RisikomanagementDie Gesellschaft verfügt über ein ihrer Größe und ihrem Geschäftsumfang angemessenes und gewachsenes Risikomanagement. Dieses folgt keiner theoretischen "Modellgläubigkeit", sondern dem Motto: "Das beste Risikomanagement ist ein tiefes Verständnis der Materie." Hauptziel ist die Gewährleistung der jederzeitigen Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber unseren Mitgliedern, den Versicherungsnehmern, unter Einhaltung der Gesetze, Verordnungen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen. Dazu gehören auch die jederzeitige Sicherstellung der Solvabilität, die Transparenz der Geschäftsprozesse und die Förderung des Risikobewusstseins innerhalb des Unternehmens. Mit der Neufassung des Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) zum 1.1.2016 wurde das neue Aufsichtsregime nach Solvency II in nationales Recht umgesetzt und eingeführt. Der Vorstand hat die Anforderungen von Solvency II mit zusätzlichem (auch eigenem) Personalaufwand und erhöhtem Kapitaleinsatz in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich umgesetzt. Hierzu wurde auch eine erhebliche Unterstützung externer Dienstleister in Anspruch genommen, die in den vergangenen Jahren den steigenden Anforderungen folgend angewachsen ist. Meilensteine auf diesem Weg waren: • Die Funktionsausgliederung unserer Finanzportfolioverwaltung an die DEVK Asset Management GmbH Diese hat sich nun im zehnten Jahr hervorragend bewährt. Sie beinhaltet auch Risikomanagement-Maßnahmen und für diesen Bereich die Kontrolle durch die Interne Revision der DEVK. • Das "Risikohandbuch" (RHB) Es dient nicht nur der Berichterstattung über die Arbeit in diesem Bereich, sondern bietet auch die Grundlage für die proportionale Umsetzung des Risikomanagements unter Solvency II, insbesondere für den entscheidenden Bereich des ORSA-Prozesses. Es ist Teil des "Governance-Handbuches 2017" der GV (Band 3) und wurde 2018 aktualisiert. • Die Entwicklung eines partiellen Internen Modells mit dem Namen RIGA (Risikomodell Gartenbau-Versicherung). • Die Entwicklung eines Tools zur Projektion des aufsichtsrechtlichen Gesamtsolvabilitätsbedarfs mit dem Namen OMEGA (ORSA-Modell entwickelt für die Gartenbau-Versicherung). Die Ermittlung des Solvabilitätsbedarfs (SCR) in der Säule 1 von Solvency II erfolgte nach dem Standardmodell. Die Bedeckungsquote lag zum 31.12.2017 bei einem zufriedenstellenden Wert. Die Gesellschaft erwartet für 2018 keine wesentliche Veränderung. Nach derzeitiger Einschätzung ist die GV somit auch bei steigender Volatilität des Schadenaufkommens infolge eines fortschreitenden Klimawandels mit ausreichender Solvabilität ausgestattet. Der ORSA-Prozess wurde durch Erstellung des Berichts über die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (ORSA-Bericht) im Juli 2018 abgeschlossen. Ferner wurde im Bereich der qualitativen Berichterstattung der "Bericht über die Solvabilität und Finanzlage" (SFCR) sowie der "Regelmäßiger aufsichtsrechtlicher Bericht" (RSR) erstellt. Die seitens der Aufsicht quartalsweise geforderten quantitativen Berichte sowie der Jahresbericht zum Datenstand 31.12.2018 wurden fristgerecht an die Aufsicht übermittelt. Interne RevisionDie Interne Revision ist eine Hilfsfunktion innerhalb der Leitungsaufgaben des Gesamtvorstands sowie eine der Schlüsselfunktionen im Governance-System nach Solvency II. Entsprechend der Struktur und Größe unseres Unternehmens wird diese Aufgabe nach wie vor unmittelbar durch den Vorstand unter Federführung des Vorsitzenden als Revisionsbeauftragten wahrgenommen. Wesentliche Voraussetzung für diese Organisationsform ist die Tatsache, dass der Vorstand über unmittelbare Kenntnisse hinsichtlich der operativen Abläufe verfügt. In Anpassung an die Anforderungen der
Aufsichtsbehörde (BaFin) wurde im Jahr 2013 eine
Funktionsausgliederung der Internen Revision an die
Assekurata Solutions GmbH, Köln vorgenommen. Am
17.07.2015 wurde diese Aufgabe an die Assekurata Management
Services GmbH übertragen. Im Juni 2017 fanden die
letzten Prüfungshandlungen ohne negative
Feststellungen statt.
RatingIm Rahmen der Beurteilung von Chancen und Risiken sehen wir auch das externe, unabhängige Rating durch die renommierte Assekurata. Der besondere Wert der von der Assekurata praktizierten Ratingmethode liegt im Vergleich zu anderen Verfahren darin, dass die Versicherungsunternehmen hier nicht in erster Linie aus Sicht von Kapitalanlegern beurteilt werden, sondern aus Sicht der Versicherungsnehmer (= Kunden). Eine solche Qualitätsbeurteilung eignet sich deshalb besonders für Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Der Vorstand unterzieht sich diesem Verfahren nicht zuletzt unter den Aspekten der freiwilligen Selbstkontrolle, Qualitätssicherung, richtig verstandener Risikopolitik und Zukunftssicherung. Bei ihrem seit 2001 jährlich erfolgenden Rating konnte die Gartenbau-Versicherung VVaG ihr exzellentes Ratingergebnis A++ ("Exzellent") des Vorjahres auch 2018 halten. AusblickDie Konjunktur hat im Jahr 2018 weltweit an Fahrt verloren, auch für 2019 rechnen die Wirtschaftsexperten mit keiner grundlegenden Änderung. Als Risiken gelten weiterhin der Handelskonflikt zwischen den USA und China, seit Anfang April wird wieder über eine Einigung beratschlagt. Deutschland könnte das nächste Land sein; der zwischen den USA und der deutschen Automobilindustrie schwelende Konflikt konnte bisher nicht beigelegt werden. Was die Europäische Union betrifft, bleibt der "Brexit" ein vorherrschendes Thema. Alle Zeichen stehen im ersten Quartal 2019 noch für einen "ungeordneten Brexit". Für den Euroraum zeichnen die Experten insgesamt ein eher skeptisches Bild. So ist das Wirtschaftsklima Anfang des Jahres 2019 von 6,6 auf -11,1 Punkte gesunken und lag damit erstmals seit 2014 wieder unter null. Vor allem in Frankreich und Belgien sind die Konjunktur-Erwartungen stark nach unten korrigiert worden. Am pessimistischsten wird die Lage in Italien beurteilt. Auch Deutschland wird sich dem Abwärtstrend nicht entziehen können. Richten wir unseren Blick auf die Gartenbaubranche,
dürften die weltpolitischen Geschehnisse auch 2019
eher von geringerer Bedeutung sein. So wird sich der
Strukturwandel insbesondere im Zierpflanzenbau, aber auch
über alle Sparten des Gartenbaus hinweg, fortsetzen.
Kleinere Betriebe ohne Nachfolgeregelung weichen
hochmodernen, expandierenden Gartenbauunternehmen.
Ein wichtiges - wenn nicht das wichtigste -
Kriterium wird auch 2019 das Wetter und damit letztendlich
der Klimawandel bleiben.
Auf Basis der oben dargestellten Chancen und der Kenntnis der Situation zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts erwarten wir für unsere Gesellschaft für das Jahr 2019 in Deutschland eine stabile und im Auslandsgeschäft eine weiterhin leicht positive Bestandsentwicklung. Die Entwicklung des Ergebnisses wird darüber hinaus von den nicht vorhersehbaren Witterungsverhältnissen und den sich daraus ergebenden Schadenverläufen bestimmt sein. So wurde die Schadensaison in der ersten Märzhälfte mit einer Sturmserie eröffnet, von der vor allem der deutsche Gartenbau betroffen war. Sie gipfelte am 10. März in Sturmtief "Eberhard". Allein an diesem Tag summierten sich die versicherten Schäden auf über 800 T€. Die Ausschüttung von Beitragsrückerstattung wird sich aufgrund der angestrebten Stärkung des Eigenkapitals auch 2019 auf niedrigem Niveau bewegen. DankUnser Dank gilt an erster Stelle den Gärtnerinnen und Gärtnern, die uns als ehrenamtliche Experten bei der Schadenregulierung, als Mitgliedervertreter und Aufsichtsräte verbunden sind. Ebenso danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Kooperationspartnern, Beratern und Geschäftsfreunden für ihre Begleitung im Geschäftsjahr 2018.
Bestand der selbst abgeschlossenen mindestens einjährigen Schadenversicherungen im Geschäftsjahr 2018
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2018
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018
AnhangBilanzierungs- und BewertungsmethodenDer Jahresabschluss der Gartenbau-Versicherung VVaG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und nach Maßgabe der Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt. Aufwendungen und Erträge in fremder Währung wurden nach dem Jahresdurchschnittskurs, ermittelt aus den monatlichen EZB-Referenzkursen, Bilanzposten mit dem EZB-Referenzkurs zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. AktivaUnter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen wird EDV-Software (€ 1.050.824,-) ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die Grundstücke wurden im Berichtsjahr mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Bei den sonstigen Kapitalanlagen wurden die Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und um 257 T€ abgeschrieben. Zuschreibungen erfolgten gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB aufgrund von Wertsteigerungen in Höhe von 28 T€. Die sonstigen Ausleihungen wurden zum Nennwert bilanziert. Hinweise auf eine dauernde Wertminderung lagen nicht vor. Erstmalig wurden Inhaberschuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere, die nicht in 2019 fällig werden, gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB dem Anlagevermögen zugeordnet und demzufolge mit dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Sie wurden dazu bestimmt, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen und sollen erst bei Fälligkeit eingelöst werden. Dadurch werden kurzfristige Zu- und Abschreibungen vermieden. Demzufolge werden sie gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften bewertet. Die Zuordnung der genannten Papiere zum Anlagevermögen führte dazu, dass im Berichtsjahr Abschreibungen in Höhe von 120 T€ nicht vorzunehmen waren. Die Bilanzwerte der Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und den Rückzahlungsbeträgen unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen haben wir mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Einlagen bei Kreditinstituten sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen bilanziert. Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen angesetzt. Für zu erwartende Ausfälle wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis € 800,- wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die übrigen Aktiva sind mit Nominalbeträgen angesetzt. Der Ansatz aktiver latenter Steuer gemäß § 274 HGB resultiert aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den anderen Kapitalanlagen, Schadenrückstellungen, Pensionsrückstellungen und anderen Rückstellungen. Unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 31,715 % ergaben sich zum Bilanzstichtag aktive latente Steuern von 2.590 T€, die mit passiven latenten Steuern von 509 T€ verrechnet wurden, so dass im Ergebnis aktive latente Steuern von 2.081 T€ ausgewiesen wurden. PassivaDie Beitragsüberträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sind für jeden Vertrag aus den gebuchten Beiträgen nach dem 360stel-System berechnet worden. Der Anteil der Beitragsüberträge für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft wurde gemäß den Rückversicherungsverträgen ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeanteile wurde das Schreiben des Bundesministers der Finanzen vom 30.4.1974 zugrunde gelegt. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft einzeln ermittelt. Die im Rückstellungsbetrag enthaltenen Beträge für Spätschäden wurden unter Zugrundelegung der Erfahrungen der Vergangenheit ermittelt und basieren auf Durchschnittsberechnungen. Die enthaltenen Schadenregulierungsaufwendungen sind in Anlehnung an den koordinierten Ländererlass vom 2.2.1973 berechnet. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wurde die Rückstellung aufgrund der Aufgabe der Vorversicherer gebildet. Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt worden. Die Entwicklung der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung erfolgte gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den satzungsmäßigen Bestimmungen. Die Schwankungsrückstellung bildeten wir entsprechend der Anlage zu § 29 RechVersV. Die Pensionsrückstellung wurde nach den Vorschriften des BilMoG ermittelt. Dabei wurde mit dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks gerechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank vorgegebene durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren von 3,21 % zugrunde gelegt. Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Gehaltsanpassungen sind mit 2,5 %, die Inflationsrate mit 1,8 % berücksichtigt. Eine Rentenanpassung wird alle drei Jahre gemäß § 16 Abs. 2 BetrAVG, bzw. gemäß pensionsvertraglicher Regelung vorgenommen. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 2,5 Mio. €. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgte in Höhe des Erfüllungsbetrages nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Abzinsung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB. Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Zum Bilanzstichtag ergaben sich passive latente Steuern aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Grundstücken und Bauten von 509 T€, dies entspricht einer Verringerung im Laufe des Geschäftsjahres um 8 T€. Für die Berechnung der passiven latenten Steuern wurde ein Gesamtsteuersatz von 31,715 % zugrunde gelegt. Gemäß § 274 HGB wurde eine saldierte Steuerabgrenzung vorgenommen, weshalb passive latente Steuern nicht ausgewiesen wurden. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenIn der Schweiz sind als Kaution Wertschriften in Höhe von nominell sfr 1.990.000,- hinterlegt, die mit € 1.699.965,77 bilanziert wurden. Seit 2009 besteht ein Funktionsausgliederungsvertrag mit der DEVK Asset Management GmbH, die das Wertpapierportfolio der Gesellschaft verwaltet. Die Funktionsausgliederung dient insbesondere der (Arbeits-)Entlastung der Gesellschaft und unterliegt einer strengen Kontrolle. Zeitwert der KapitalanlagenDie Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungswerten bilanzierten Kapitalanlagen wurden bei dem Grundvermögen nach dem Ertragswertverfahren und bei den übrigen Kapitalanlagen anhand der Börsenkurse ermittelt. Die Zeitwerte der Hypothekendarlehen wurden gemäß aktuarieller Berechnungen mit den voraussichtlichen realisierbaren Werten, unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Vorsicht, bewertet. Sonstige AngabenDie im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten sind mit € 4.126.629,- bilanziert. Erläuterungen zur BilanzEntwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2018
Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungBeitragseinnahmen
Abwicklungsergebnis f. e. R.Aus der Abwicklung der aus dem vorhergehenden Geschäftsjahr übernommenen Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ergab sich ein Gewinn f. e. R. i. H. v. 1,1 Mio. €. Dieser Gewinn stammt mit 0,3 Mio. € aus dem Versicherungszweig Hagel, hier im Besonderen aus Italien und Deutschland, mit 0,3 Mio. € aus dem Versicherungszweig Sturm, hier im Besonderen aus Deutschland, mit 0,3 Mio. € aus dem Versicherungszweig Feuer, hier im Besonderen aus Italien und Deutschland und mit 0,2 Mio. € aus dem Versicherungszweig Technik, überwiegend aus den Niederlanden.
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betrugen € 660.526,11. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden € 255.414,84 gezahlt. Für diesen Personenkreis besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von € 3.549.485,-. Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von € 74.200,- sowie Tagegelder in Höhe von € 90.930,- und Ersatz von Reisekosten. Die Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 5 dieses Berichts angegeben. Das berechnete Honorar des Abschlussprüfers
für Abschlussprüfungsleistungen für das
Geschäftsjahr beläuft sich auf € 104.829,-.
Wiesbaden, den 30. April 2019 Gartenbau-Versicherung VVaGDer VorstandKlunkeSenftBestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Gartenbau-Versicherung VVaG, WiesbadenVERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES
JAHRESABSCHLUSSES
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