Gartenbau-Versicherung VVaGWiesbadenBericht des Vorstands über das 160. Geschäftsjahr 2006LageberichtWirtschaftliches UmfeldIn Deutschland gewann die konjunkturelle Aufwärtsbewegung an Kraft. Für das Wirtschaftjahr 2006 wurde ein reales Wirtschaftswachstum von 2,7 % ermittelt. Diese Entwicklung wurde vornehmlich durch einen weiterhin kräftig wachsenden Export aber auch zunehmend durch die Inlandsnachfrage getragen. Die Ausrüstungsinvestitionen wurden erheblich ausgeweitet und sogar die Bauinvestitionen stiegen nach Jahren des Rückgangs erstmals wieder an. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist erstmals seit 2001 wieder angestiegen. Die Arbeitslosenquote sank somit von 11,7 % auf 10,8 %. Demgegenüber wuchsen die Einkommen der privaten Haushalte kaum und der private Verbrauch erholte sich nur zögerlich. Die Preisentwicklung stand unter dem Einfluss stark gestiegener Ölpreise. Die Reformen bei den sozialen Sicherungssystemen und im Arbeitsmarkt, zunehmende Globalisierung, Energiegewinnung und -Verwendung, Klima- und Umweltschutz, und nicht zuletzt die Bildungspolitik beinhalten weiterhin große wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen. Entwicklung im GartenbauIm Gartenbau vollzieht sich - wie in vielen anderen mittelständisch geprägten Branchen - seit Jahren ein struktureller Wandel. Begleiterscheinung dieses Wandels ist seit Jahren ein kontinuierlicher Konzentrationsprozess, bei dem ein Rückgang in der Anzahl der Betriebe und eine Verlagerung zu größeren Betriebseinheiten beobachtet werden kann. Darüber hinaus ermittelte die Gesellschaft in den letzten Jahren auch einen Rückgang der Gewächshausflächen in ihrem Bestand. Demgegenüber ist eine Ausweitung der intensiven gärtnerischen Freilandproduktion festzustellen. Auffällig sind die unterschiedlichen regionalen Ausprägungen dieser Entwicklungen. Die Gesellschaft steht gemäß ihrem Unternehmensauftrag in enger Verbindung zu den Entwicklungen der Gartenbaubranche. Sie hat diese Tendenz frühzeitig erkannt und sich strategisch darauf eingestellt. Das Geschäftsjahr war insbesondere im Zierpflanzenbau von schwierigen Witterungsverhältnissen geprägt mit lang andauerndem Frost und extremen Schneeverhältnissen zu Jahresbeginn, ausgeprägten Hitzeperioden im Hochsommer und einem nassen August. Der milde Winter brachte Entlastung beim Energieeinsatz. Die Beet- und Balkonpflanzensaison verlief mittelmäßig, zu den Gewinnern gehörten die Staudenkulturen. Ebenso wurde der Markt für Schnittblumen für 2006 wieder positiv bewertet. Die Baumschulen verzeichneten ein positives Herbstgeschäft. Die Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Jahresablauf hat offensichtlich auch den Gartenbau erreicht. Die verstärkte Investitionstätigkeit im Zierpflanzenbau hatte insbesondere Maßnahmen zur Energieoptimierung zum Ziel. Zahlenbild für die Direktversicherung: Bestand der selbst abgeschlossenen mindestens einjährigen Schadenversicherungen im Geschäftsjahr 2006
Im europäischen Markt bleiben unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen insbesondere in den Bereichen Pflanzenschutz, Verpackung und Energie weiterhin drängende Themen für die Branche. Geschäftsverlauf GesamtBestandsentwicklung Die Gesamt-Beitragseinnahmen stiegen im Berichtsjahr um rund 3,3 % auf 43 Millionen €, davon entfielen 33,3 Millionen € auf das Direktgeschäft. Dieses Wachstum ist von folgenden Faktoren geprägt:
Obwohl sich der Unterglasgartenbau in Deutschland seit Jahren eher stagnierend bis rückläufig verhält, wurde in diesem Kernsegment ein erfreulicher Beitragszuwachs erzielt. Ebenso wirkt sich die nachhaltig erfolgreiche Umsetzung der Mehrgefahrenversicherung positiv auf die Bestandsentwicklung des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts aus. Durch diese Effekte konnte ein Beitragsrückgang von 3,2 % im übernommenen Geschäft mehr als ausgeglichen werden. Die Versicherungssummen im Direktgeschäft betrugen 14,3 Milliarden € im Geschäftsjahr gegenüber 13,5 Milliarden € im Vorjahr. Schadenverlauf Mit einer Brutto-Schadenquote von 51,5 % im Gesamtgeschäft und 47,2 % im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft hat 2006 insgesamt als mittleres Schadenjahr abgeschlossen. Der absolute Schadenaufwand im Direktgeschäft betrug brutto 15,7 Mio. € (Vorjahr 17,5 Mio. €). Nachdem das Vorjahr mit einem langen, schneereichen Winter zu Ende ging, kam es auch zu Beginn des Geschäftsjahres 2006 noch vereinzelt zu Zusammenbrüchen von Gewächshäusern durch Schneedruck, vor allem in Bayern. Insgesamt hielten sich die Schäden hieraus aber in Grenzen. Die Hagelsaison war gekennzeichnet von einzelnen Hagelereignissen großer Intensität. Der Schadenverlauf war durch größere Einzelschäden geprägt. Auf Grund der Entlastung durch Rückversicherung lag die Netto-Schadenquote bei 45,8 %. Schwankungsrückstellung Der Schwankungsrückstellung wurden im Geschäftsjahr insgesamt 152 T€ zugeführt, sie beträgt danach 15 Mio. €. Diese Gesamtzuführung ergibt sich aus dem Saldo der Zuführungen und Entnahmen der einzelnen Versicherungszweige. In der Sturmversicherung musste Schwankungsrückstellung in Höhe von 2,6 Mio. € aufgelöst werden. Aus dem in Rückdeckung übernommenen Geschäft konnten wegen des guten Geschäftsverlaufs wiederum 485 T€ der Schwankungsrückstellung zugeführt werden. Beitragsrückerstattung Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden im Berichtsjahr 8,1 Mio. € zugeführt, per 31.12.2006 beträgt diese 16 Mio. €. Davon hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft bereits 5,1 Mio. € zur Ausschüttung aus dem Geschäftsjahr 2006 beschlossen, und zwar in den Zweigen Hagel GBV 2 %, Sturm 25 %, Feuer 15 %, Technische Versicherungen 30 %, Glasbruch 60 %, Einbruchdiebstahl 17 %, Leitungswasser 41 % und Verbundene Gebäudeversicherung 17 %. Versicherungstechnisches Ergebnis Nach Netto-Schadenbelastung, Aufwand für den Versicherungsbetrieb, Veränderung der Schwankungsrückstellung, Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung und Deckung von Sonstigen Aufwendungen entsteht insgesamt ein versicherungstechnisches Ergebnis f.e.R. von rd. 1.048 T€. Finanzen und Jahresergebnis Die Erträge aus anderen Kapitalanlagen sind mit 2,3 Mio. € leicht angestiegen. Der ausgewiesene Gewinn aus dem Abgang von Kapitalanlagen von 322 T€ resultiert aus dem Verkauf von Aktien und endfälligen Wertpapieren. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von rd. 1.476 T€ vor Steuern und einem Jahresüberschuss in Höhe von 809 T€ nach Steuern ab. Es verbleiben 431 T€ zur Einstellung in die Verlustrücklage gemäß § 37 Versicherungsaufsichtsgesetz und 378 T€ zur Einstellung in die satzungsmäßigen Rücklagen. Das Jahresergebnis ist danach ausgeglichen. Das Eigenkapital der Gesellschaft erhöhte sich auf 17,6 Mio. € gegenüber 16,8 Mio. € im Vorjahr. Es ist Bestandteil der Sicherheitsmittel in Höhe von insgesamt 51,5 Mio. € (Vorjahr 49,1 Mio. €). Die Bilanzsumme stieg von 57,4 Mio.€ auf 60 Mio. €. Geschäftsverlauf in den einzelnen VersicherungszweigenDie Gesellschaft bietet ihren Mitgliedern spezialisierten Versicherungsschutz in folgenden Versicherungszweigen:
Der Versicherungsschutz ist im Baukastensystem je nach versicherten Gegenständen als Module kombinierbar und bietet so für jeden Betrieb eine risiko- und bedarfsgerechte Lösung. Die Gartenbau-Versicherung VVaG bietet zwei Policentypen an: Die Gartenbau-Betriebsversicherung für die Gartenbauproduktion in Gewächshäusern und für Verkaufseinrichtungen und die Mehrgefahrenversicherung für Freilandkulturen im Gartenbau. Im Berichtsjahr wurden Versicherungen in Deutschland, in der Schweiz, in Italien sowie in Frankreich und Luxemburg abgeschlossen. In Frankreich besitzt die Gesellschaft seit 2004 eine unselbständige Zweigniederlassung mit Sitz in Straßburg. Von der satzungsgemäßen Möglichkeit der Versicherung von Nichtmitgliedern gegen feste Prämien wird in Italien überwiegend, ansonsten nur in Einzelfällen Gebrauch gemacht. Hagelversicherung Der Schadenverlauf in der Hagelversicherung war gekennzeichnet durch einzelne intensive Hagelereignisse insbesondere im Zeitraum Mai bis Anfang Juli. Danach verlief die Hagelsaison relativ schadenarm. Herausragend war das Hagelereignis vom 28.06.2006 ("Villingen-Schwenningen"), welches begleitet von tennisballgroßen Hagelkörnern, hoher Falldichte und Starkregen erhebliche Schäden vor allem im Schwarzwald verursachte. Durch diesen Hagelsturm entstand der bisher größte Einzelschaden im Gewächshausgartenbau in der Geschichte der Gesellschaft in Höhe von 1,9 Mio. €. Die Brutto-Schadenleistungen betrugen insgesamt 8 Mio. €. Davon entfielen allein 3,1 Mio. € auf drei große Einzelschäden. Die Brutto-Schadenquote betrug 58,2 % und die Nettoschadenquote 53,3 %. Im Einzelschadenbereich wirkte die Rückversicherung entlastend. Der Versicherungszweig Hagel beinhaltet seit 2003 die Mehrgefahrenversicherung für Freilandkulturen. Diese konnte nicht nur vollständig im Bestand umgesetzt werden, sondern trägt auch zur positiven Entwicklung dieses Geschäftsbereichs bei. Auch im Geschäft außerhalb Deutschlands ergeben sich aus der Mehrgefahrenversicherung für gartenbauliche Freilandkulturen zusätzliche Marktpotentiale, da in zahlreichen europäischen Ländern die Versicherung von landwirtschaftlicher/gartenbaulicher Produktion gegen Naturgefahren durch staatliche Hilfen subventioniert wird. Im selbst abgeschlossenen Geschäft des Zweigs Hagel stiegen die Bruttobeiträge um 6,7 % auf 13,8 Mio. € im Geschäftsjahr. Der Schwankungsrückstellung wurden 2,6 Mio. € zugeführt. Sturmversicherung Die Bruttobeiträge in der Sturmversicherung stiegen um 4,0 % auf 9,1 Mio. € gegenüber 8,7 Mio. € im Vorjahr. In der Sturmversicherung sind immer wieder lokal stark begrenzte Ereignisse - "Mini-Tornados"-zu beobachten. Insbesondere der Hamburger Tornado vom 27. März 2006 machte in den Medien von sich reden. Für die Gesellschaft entstand hieraus aber kein nennenswerter Schaden in den versicherten Mitgliedsbetrieben. Mit einer Bruttoschadenquote von 48% in der Sturmversicherung endete das Geschäftsjahr. Die absoluten Schadenleistungen betrugen 4,4 Mio. € brutto. Die Schwankungsrückstellung wurde auf Grund des schwankungsärmeren Schadenverlaufs im Beobachtungszeitraum verordnungsgemäß in Höhe von 2,6 Mio. € aufgelöst, der Sollbetrag beträgt im Geschäftsjahr 1,7 Mio. € gegenüber 4,8 Mio. € im Vorjahr. Dadurch konnten der Rückstellung für Beitragsrückerstattung im Geschäftsjahr insgesamt 4 Mio. € zugeführt werden. Für 2006 werden 25 % Beitragsrückerstattung an die Mitglieder ausgeschüttet. Feuerversicherung Die Feuerversicherung ist neben der Hagel- und Sturmversicherung ein wichtiger Versicherungszweig für die Gesellschaft. Da die Technisierung und der Einsatz brennbarer Materialien im modernen Gartenbau einen risikogerechten Versicherungsschutz erfordern, gehört die Feuerversicherung seit Jahren zu den Wachstumsbereichen der Gesellschaft. Mit einer Bruttobeitragseinnahme von 4 Mio. € im Geschäftsjahr konnte wieder ein erfreulicher Zuwachs von 6,6 % erzielt werden. Bei einer Brutto-Schadenquote von 27,2 % und einer absoluten Schadenleistung von 1,1 Mio. € kann von einem sehr günstigen Schadenverlauf gesprochen werden. Aus 2006 werden Beitragsrückerstattungen in Höhe von 15 % an die Mitglieder geleistet. Seit dem 01.01.2006 gilt die "Annahmerichtlinie für die Feuerversicherung", die die Gesellschaft auf Grund ihrer langjährigen Schadenerfahrung insbesondere nach vermehrten Großschäden verbindlich in ihrem Bestand eingeführt hat. Diese schreibt schwer entflammbare Materialien bei der Verwendung von Schirmtüchern in Gewächshäusern vor. Technische Versicherungen Die "Technischen Versicherungen" bestehen im Wesentlichen aus der Maschinen- und Elektronikversicherung sowie der technischen Verderbschadenversicherung der Kulturen. Im Zuge der Rationalisierung und Optimierung von Anbauverfahren, aber auch im Zusammenhang mit der weltweiten Vernetzung des Anbaus findet in diesem Versicherungszweig eine besonders intensive Produktentwicklung statt. Mit einem Zuwachs von 3,1 % stiegen die Brutto-Beiträge von 5,1 Mio. € im Vorjahr auf 5,2 Mio. € im Geschäftsjahr. Mit einer Brutto-Schadenquote von 29,6 % zeigte das Geschäftsjahr einen günstigen Schadenverlauf. Der Schwankungsrückstellung wurden 228 T€ entnommen. In den "Technischen Versicherungen" werden aus dem Geschäftsjahr Beitragsrückerstattungen in Höhe von 30 % an die Mitglieder ausgeschüttet. Glasversicherung In der Schaufenster-Glasbruchversicherung, die speziell für Blumengeschäfte und Endverkaufseinrichtungen angeboten wird, betragen die Beitragseinnahmen 641 T€ gegenüber 628 T€ im Vorjahr. Aufgrund des langjährig günstigen Schadenverlaufs mit einer Schadenquote von 16,7 % im Geschäftsjahr kann wieder eine Beitragsrückerstattung von 60 % an die Mitglieder gewährt werden. Sonstige Direktversicherungen Hierunter werden die Versicherungszweige Einbruchdiebstahlversicherung, Verbundene Gebäudeversicherung und Leitungswasserversicherung zusammengefasst. Sie dienen der Abrundung des zielgruppenspezifischen Versicherungsangebots der Gartenbau-Versicherung VVaG. In der Einbruchdiebstahlversicherung betragen die Brutto-Beiträge 334 T€. Die Schadenquote des Geschäftsjahrs liegt bei 75,6 %. Die ausschließlich im Bereich des Gartenbaus von der Gesellschaft angebotene Verbundene Gebäudeversicherung erreichte im Geschäftsjahr ein Brutto-Beitragsvolumen von 92 T€. Die Beitragseinnahmen der Leitungswasserversicherung betragen 179 T€ brutto. Übernommenes Versicherungsgeschäft Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit in der AGRoRisK-Gruppe betreiben die Gartenbau-Versicherung VVaG und die Vereinigte Hagelversicherung VVaG, Gießen, seit 1995 eine Risikoteilung in Form von gegenseitiger Quotenrückversicherung. In diesem Zuge ist die Gartenbau-Versicherung VVaG mit 40 % an der Hagelversicherung Obstbau, mit 20 % an der Hagelversicherung Weinbau und mit 20 % an der Hagelversicherung Freiland-Gemüsebau der Vereinigten Hagel beteiligt. Darüber hinaus besteht eine 50 %ige Beteiligung an der Verderbschadenversicherung der Österreichischen Hagelversicherung a.G, Wien. Im übernommenen Versicherungsgeschäft betrugen die Bruttobeiträge 9,7 Mio. € gegenüber 10 Mio. € im Vorjahr. Dieser Rückgang von 3,2 % resultiert aus der Entwicklung des von der Vereinigten Hagelversicherung, Giessen, übernommenen Geschäfts in Italien. Der weiche Hagelversicherungsmarkt in Italien veranlasste die Vereinigte Hagel dazu, in 2006 weniger Geschäft in Italien zu zeichnen. Die Brutto-Schadenquote im übernommenen Versicherungsgeschäft betrug 66,6 %. In Anbetracht eines Portefeuilles, welches überwiegend durch die Hagelversicherung von Sonderkulturen im Freiland bestimmt wird, handelt es sich um einen günstigen Schadenverlauf. Der Schwankungsrückstellung wurden vorschriftsmäßig 485 T€ zugeführt. Nach dieser Zuführung entstand ein positives Ergebnis von 28 T€. Zusammenarbeit mit anderen GesellschaftenNeben der erwähnten Kooperation mit der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, Gießen, besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, Zürich. Als Generalagentur betreibt diese das Gärtnereigeschäft der Gartenbau-Versicherung VVaG in der Schweiz. Darüber hinaus besteht im Gebiet der Hansestadt Hamburg eine Zusammenarbeit mit der Hamburger Feuerkasse AG, Hamburg. EuropageschäftAls Spezialversicherer ist die Gesellschaft auch in europäischen Ländern außerhalb ihres Kerngeschäftsgebiets Deutschland tätig. Die Erweiterung der Geschäftstätigkeit ist für die Gesellschaft von strategischer Bedeutung und trägt zur weiteren Diversifizierung des Gesamtportefeuilles, zum Beitragswachstum und zum Risikoausgleich bei. Mit einem Beitragsvolumen von insgesamt 4,1 Mio. € entfällt auf das Europageschäft ein Anteil von 12,3 % der Bruttobeitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Bruttobeiträge um 20,6 % in diesem Segment. Die Schadenquote über das gesamte Europageschäft außerhalb Deutschlands betrug 57,7 %. RatingDie Unternehmenssituation und Geschäftspolitik der Gesellschaft wurde auch in 2006 wieder durch ein freiwilliges, unabhängiges ASSEKURATA-Rating mit der Bestnote "A++ exzellent" bewertet. Chancen und RisikenIn ihrem Kerngeschäft konzentriert sich die Gesellschaft vor allem auf den Erhalt ihrer Marktposition in Deutschland. Dabei setzt sie insbesondere ihre Spezialkenntnisse in Bezug auf die Risiken und den Bedarf der Mitgliedsbetriebe ein. Darüber hinaus trägt die über Jahre hinweg aktiv betriebene Produktentwicklung dazu bei, die Nachfrage im Segment Gartenbau vollständig zu decken und zeitgemäße Versicherungslösungen zu bieten. Hinzu kommt die Qualität des Mitgliederservice, bei dem eine kompetente Schadenregulierung und eine sorgfältige Risikoberatung im Vordergrund stehen. Die Zunahme von größeren Risiken im Gartenbau erfordert von der Gesellschaft ein spezielles Risikomanagement. Die Gartenbau-Versicherung trägt dem beim Underwriting, Risikobewertung und insbesondere in der Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer passiven Rückversicherung Rechnung. Darüber hinaus setzt die Gesellschaft ihre Wettbewerbsvorteile als Spezialversicherer für den Gartenbau auch außerhalb ihres Kerngebiets ein. Der kontrollierte Ausbau des Europageschäfts trägt dazu bei, hier zusätzliche Entwicklungspotentiale zu nutzen. In Bezug auf ihren Tätigkeitsschwerpunkt spielt die Entwicklung und Ausprägung von Naturgefahren eine wichtige Rolle für die Gartenbau-Versicherung. Dem daraus entstehenden Gefährdungspotential begegnet die Gesellschaft durch eine angemessene und stets weiterentwickelte passive Rückversicherung. Im Rahmen der AGRoRiSK-Kooperation ist die Gartenbau-Versicherung über Quotenrückversicherung nennenswerter Risikoträger an dem durch die Vereinigte Hagelversicherung betriebenen Hagelversicherungsgeschäft im Bereich der Sonderkulturen. Durch den Ausbau der Geschäftsaktivitäten der Vereinigten Hagel insbesondere in Italien ergeben sich für die Gesellschaft Entwicklungschancen, denen wirkungsvolle Maßnahmen der Risikokontrolle und -begrenzung gegenüber stehen müssen. Die Gartenbau-Versicherung VVaG ist über die Entwicklung, Risikosteuerung und Führung des Originalgeschäfts fortlaufend informiert. Sie begrenzt ihrerseits das übernommene Risiko durch eine angemessene Retrozession. Aus der Zusammenschau der zuvor genannten Aspekte erwartet die Gesellschaft nicht nur eine Kompensation der tendenziellen Stagnation im Kerngeschäft sondern insgesamt auch weiterhin eine positive Beitragsentwicklung. Die vorhandenen Risiken werden permanent überwacht und kontrolliert. Die Gesellschaft verfügt über ein ihrer Größe und ihrem Geschäftsumfang angemessenes Risikomanagementsystem. Abschließend trifft der Vorstand folgende Aussage: Außergewöhnliche Risiken, welche die Existenz des Unternehmens in den nächsten Jahren gefährden könnten, sind nicht erkennbar. AusblickVorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Ende des Geschäftsjahrs 2006 nicht eingetreten. DankWir danken allen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, insbesondere den Schätzern und Vertrauensleuten, für ihren engagierten Einsatz. Jahresbilanz zum 31. Dezember 2006der Gartenbau-Versicherung VVaG, WiesbadenAktivseite
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden
AnhangBilanzierungs- und BewertungsmethodenAktiva Unter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen sind erworbene Teilversicherungsbestände (€.477.203,-) sowie EDV-Software (€.104.744,-) ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der steuerlich zulässigen Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die Grundstücke wurden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach den steuerlich zulässigen Sätzen bilanziert. Bei den sonstigen Kapitalanlagen wurden die Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und um €.226.377,03 abgeschrieben. Zuschreibungen erfolgten nach § 280 Abs. 1 HGB in Höhe von € 30.379,13. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen haben wir mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Einlagen bei Kreditinstituten sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen bilanziert. Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen angesetzt. Für zu erwartende Ausfälle wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet. Bei den sonstigen Forderungen ist der Anspruch aus einer Gruppenversicherung für unsere Mitarbeiter mit dem Barwert bewertet worden. Die Bewertung der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die übrigen Aktiva sind mit Nominalbeträgen angesetzt. Passiva Der Sonderposten mit Rücklageanteil wurde 2004 entsprechend § 52 Abs. 18a i.V. mit § 6b EStG gebildet und in 2005 gemäß den steuerlichen Regelungen teilweise aufgelöst. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft individuell ermittelt. Die hierin enthaltenen Schadenregulierungsaufwendungen sind in Anlehnung an den koordinierten Ländererlass vom 2.2.1973 berechnet. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wurde die Rückstellung aufgrund der Aufgabe der Vorversicherer gebildet. Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt worden. Die Entwicklung der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung erfolgte gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den satzungsmäßigen Bestimmungen. Die Schwankungsrückstellung bildeten wir entsprechend der Anlage zu § 29 RechVersV. Die Pensionsrückstellung wurde entsprechend § 6 a EStG nach dem Teilwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 6 % berechnet. Die Rückstellung für Altersteilzeit erfolgte auf Basis der Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer vom 18.11.1998 und umfasst das rückständige Arbeitsentgelt sowie die noch zu zahlenden Aufstockungsbeträge zum Gehalt und Sozialversicherungsbeiträge. Als Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 5,5 % verwendet. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgte nach dem voraussichtlichen Bedarf. Die sonstigen Passiva wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Währungsumrechnung Bilanzposten sowie Aufwendungen und Erträge in fremder Währung wurden mit den Devisenkursen zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen In der Schweiz sind als Kaution Wertschriften in Höhe von nominell sfr 700.000,-hinterlegt, die mit €.433.094,70 bilanziert wurden. Auf Aktien besteht eine Resteinzahlungsverpflichtung in Höhe von € 7.669,38. Zeitwert der Kapitalanlagen Die Zeitwerte der zu Anschaffungswerten bilanzierten Kapitalanlagen wurden bei dem Grundvermögen nach dem Ertragswertverfahren und bei den übrigen Kapitalanlagen anhand der Börsenkurse ermittelt. Sie belaufen sich für das Grundvermögen auf 11,6 Mio.€ und für die festverzinslichen Wertpapiere und Dividendenwerte auf 27,6 Mio.€. Die Buchwerte hierzu betragen 30,9 Mio.€. Sonstige Angaben Die im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten sind mit € 3.527.835,- bilanziert. Erläuterungen zur BilanzEntwicklung der Aktivposten A, B I. bis II. im Geschäftsjahr 2006
Passiva
Versicherungstechnische Bruttorückstellungen insgesamt
IV. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungBeitragseinnahmen
Beitragseinnahmen nach Herkunftsgebiet
Anzahl der mindestens einjährigen Versicherungsverträge für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft
Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle
Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Rückversicherungssaldo
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Teilzeitkräfte sind entsprechend der geleisteten Arbeitszeit anteilig erfasst)
Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter, Personal-Aufwendungen
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betrugen € 513.597,-. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden €.121.366,80 gezahlt. Für diesen Personenkreis besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von € 917.152,-. Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von € 49.104,-sowie Tagegelder und Ersatz von Reisekosten. Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands Aufsichtsrat
Vorstand
Wiesbaden, den 27. April 2007 Gartenbau-Versicherung VVaG Der Vorstand Baumeister Bruns Rose BestätigungsvermerkIch habe den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Gartenbau-Versicherung VVaG für das Geschäftsjahr vom 1.1.2006 bis 31.12.2006 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands des Vereins. Meine Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von mir durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Ich habe meine Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Ich bin der Auffassung, dass meine Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für meine Beurteilung bildet. Meine Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Wiesbaden, den 4. Mai 2007 Neisemeier, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2006 bei vier Sitzungen sowie durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands laufend über die Geschäftslage unterrichtet worden und hat die Geschäftsführung im Jahr 2006 regelmäßig überwacht. Der vorliegende Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006 wurden von dem Aufsichtsrat geprüft. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und über die Prüfung berichtet sowie die Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats beantwortet. Gegen den Abschluss sind keine Einwendungen zu erheben. Dem Prüfungsergebnis des bestellten Abschlussprüfers, Dipl.-Kfm. Beate Neisemeier, der den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2006. Dieser ist damit festgestellt.
Wiesbaden, den 31. Mai 2007 Der Aufsichtsrat Joachim Jeß, Vorsitzender |
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