Gartenbau-Versicherung VVaGWiesbadenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020DAS UNTERNEHMEN AUF EINEN BLICK KENNZAHLEN
Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir in diesem Geschäftsbericht überwiegend die maskuline grammatische Form. Dies hat keine Relevanz für unsere grundsätzliche Gleichstellung und Anerkennung von Personen jeglichen Geschlechts. Inhalt DAS UNTERNEHMEN AUF EINEN BLICK GRUSSWORT DES VORSTANDS ORGANE UND EHRENMITGLIEDER DER GESELLSCHAFT KURZPORTRÄT 8 LAGEBERICHT WIRTSCHAFTSBERICHT ERTRAGSLAGE FINANZLAGE VERMÖGENSLAGE NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN NACHHALTIGKEIT RISIKOBERICHT AUSBLICK 21 JAHRESABSCHLUSS ANHANG 33 WEITERE INFORMATIONEN BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT DES AUFSICHTSRATS EHRENDES GEDENKEN DANK »Die Pandemie hat uns auf allen Ebenen herausgefordert - aber auch bestätigt.« Dr. Dietmar Kohlruss Mitglied des Vorstands »Ein außergewöhnliches Jahr 2020 wird mit einem außergewöhnlich guten Ergebnis belohnt.« Manfred Klunke Vorsitzender des Vorstands »Mit neuen Produkten und dem dynamischen Wachstum im Ausland haben wir wichtige Meilensteine erreicht.« Christian Senft Mitglied des Vorstands GRUSSWORT DES VORSTANDS Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Geschäftspartner, für das Geschäftsjahr 2020 dürfen wir Ihnen heute über ein außergewöhnlich gutes Jahresergebnis berichten: Mit einem Wachstum der gebuchten Bruttobeiträge um 5,7 % auf 93,8 Mio. Euro und einer moderaten Brutto-Schadenquote von 60,1 % erwirtschafteten wir einen Jahresüberschuss von 8,0 Mio. Euro für unsere Rücklagen. Nach einem höchst turbulenten Jahr mit schweren Zeiten für viele Wirtschaftszweige und auch für viele Mitglieder nehmen wir dies mit großer Freude, aber auch mit einer Portion Demut zur Kenntnis. Denn gerade nach einem solchen Ausnahmejahr erscheint es uns wichtig, als Bilanz nicht nur das sehr gute Ergebnis zu betrachten, sondern auch den anstrengenden Weg dorthin. Die Corona-Pandemie hat uns und unsere Mitglieder vor enorme Herausforderungen gestellt. Vor allem war dieses Jahr stark von politischen Abhängigkeiten geprägt. So verlief unser gemeinsamer Weg zum Jahresziel nicht nur bisweilen steinig, sondern auch mit geringer Sichtweite und Planbarkeit. Doch eines kam uns als Versicherer immer zugute: Im Umgang mit Krisen sind wir Profis und die schnelle Umstellung vom Alltags- auf den Krisenmodus ist unsere Spezialität. Aus der langjährigen Erfahrung mit Elementarereignissen wissen wir, dass wir uns im Ernstfall auf schlagkräftige Strukturen, starke finanzielle Rücklagen und das hohe Engagement unserer Mitarbeiter verlassen können. Allerdings forderte uns die Pandemie nicht nur im Schadenmanagement, sondern vor allem durch ihre Auswirkungen auf die interne Organisation ganz besonders heraus. Als nicht-finanzielle Bilanz möchten wir daher heute für uns festhalten, dass wir uns in einer außergewöhnlichen Zeit nicht nur als zuverlässiger Versicherer, sondern auch als flexibles, motiviertes Team bewährt haben. Diese Bilanz wiegt für uns mindestens genauso schwer wie das - damit einhergehende - hervorragende monetäre Ergebnis. Sie verdient daher zu Recht diesen prominenten Platz zum Einstieg in unseren diesjährigen Geschäftsbericht und wird auf den folgenden Seiten noch ausführlich belegt - unter anderem mit dem Urteil der unabhängigen Ratingagentur ASSEKURATA, die unsere Teamleistung auch im Jahr 2020 mit "Exzellent" bewertet hat. Wir wünschen Ihnen nun eine interessante und gewinnbringende Lektüre unseres Rückblicks auf ein ganz besonderes 174. Geschäftsjahr.
Wiesbaden, den 30. April 2021 Gartenbau-Versicherung VVaG Der Vorstand Manfred Klunke, Vorsitzender des Vorstands Dr. Dietmar Kohlruss, Mitglied des Vorstands Christian Senft, Mitglied des Vorstands ORGANE UND EHRENMITGLIEDER DER GESELLSCHAFT Bei der Gartenbau-Versicherung treffen die Mitglieder viele wichtige Entscheidungen. Im Aufsichtsrat und der Mitgliedervertreter-Versammlung nehmen sie Einfluss auf die strategische Ausrichtung unserer Geschäftspolitik. Darüber hinaus überwachen die Gremien, dass wir effizient und wirtschaftlich arbeiten. Sie bezeugen, dass wir verantwortungsvoll mit den Mitgliedsbeiträgen umgehen und sie ausschließlich dafür einsetzen, den solidarischen Grundgedanken unseres Versicherungsvereins nachhaltig mit Leben zu füllen: Einer für alle, alle für einen. Mitgliedervertreter
Aufsichtsrat
Ehrenmitglieder (nicht Organmitglied)
Vorstand
Alle Wiesbaden Die Gartenbau-Versicherung ist der Spezialversicherer des europäischen Gartenbaus im Gewächshaus und im Freiland. Die Mitglieder unseres Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit sind Produktionsbetriebe, Endverkaufsgärtnereien, Baumschulen, Gartencenter oder Floristen und umfassen die gesamte gärtnerische Wertschöpfungskette. Unter der Dachmarke HORTISECUR schützen wir die Existenz und die Liquidität unserer Mitglieder mit einem breiten Angebot an Sachversicherungen gegen Gefahren aus Natur und Technik. Unsere Kernkompetenz ist es, die einzigartigen Risiken des Gartenbaus zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren. So garantieren wir unseren Mitgliedern eine qualifizierte Risiko- und Präventionsberatung, einen passgenauen Versicherungsschutz mit risikogerechter Tarifierung und im Schadenfall einen schnellen und fairen Ausgleich. Schließlich messen wir unseren Erfolg als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit nicht am Bilanzgewinn, sondern an der bestmöglichen, solidarischen Unterstützung unserer Mitglieder - vor allem dann, wenn es darauf ankommt. Diesen Kern unseres Leistungsversprechens erfüllen wir derzeit in sechs Ländern Europas. Neben unserem Heimatmarkt in Deutschland sind wir in Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und der Schweiz aktiv. Weitere Aktivitäten in Polen und Griechenland befinden sich im Aufbau. Wir steuern unsere Geschäftstätigkeit aus unserer Direktion in Wiesbaden und unterhalten unselbständige Zweigniederlassungen in Straßburg und Zürich. In Italien, den Niederlanden und der Schweiz arbeiten wir mit lokalen Vertriebspartnern zusammen. Die Gartenbau-Versicherung ist Teil der AGRORISK Gruppe und somit Partner der Vereinigten Hagelversicherung VVaG. Seit 1995 gibt es zwischen beiden Gesellschaften eine Risikoteilung in Form einer Quotenrückversicherung. Außerdem besteht eine Risikobeteiligung an der Verderbschaden-Versicherung und ausgewählten Großrisiken der Österreichischen Hagelversicherung VVaG. Einer für alle, alle für einen: Im Jahr 1847 von Gärtnern gegründet steht die Gartenbau-Versicherung seit 174 Jahren für solidarische Selbsthilfe und gemeinschaftlich getragene Risiken im Gartenbau. Mit unserem Selbstverständnis "Gärtner versichern Gärtner" unterstreichen wir, dass wir nicht nur Partner, sondern immanenter Teil des Gartenbaus sind - einer innovativen und höchstrelevanten Branche, deren Wachstum und Zukunftsfähigkeit wir mit ganzer Kraft unterstützen. LAGEBERICHTDeutliches Beitragsplus und moderate Schadenquote sorgen 2020 trotz Corona für hervorragendes Ergebnis Ein außergewöhnliches Jahr wird mit einem außergewöhnlichen Ergebnis belohnt: Trotz der massiven Einflüsse der Corona-Pandemie erzielte die Gartenbau-Versicherung im Jahr 2020 mit 8,0 (Vorjahr: 5,0) Mio. Euro einen weit überdurchschnittlichen Jahresüberschuss für ihre Rücklagen. Dies waren die wichtigsten Entwicklungen:
WIRTSCHAFTSBERICHT Gesamtwirtschaftliches Umfeld Der Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte im Jahr 2020 weltweit für tiefe Verwerfungen in den Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitssystemen. Ihre Dynamik war bis dato beispiellos. Zwischen der ersten Meldung Chinas an die Weltgesundheitsorganisation WHO am 31.12.2019 und den ersten nachgewiesenen Infektionsfällen in Europa lagen knapp vier Wochen. Weitere sechs Wochen später, am 11. März 2020, rief die WHO bereits eine Pandemie aus und viele Länder, auch in Europa, ergriffen strenge Lockdown-Maßnahmen. Geschäfte, Schulen und Grenzen wurden geschlossen, Großveranstaltungen wie Messen, Konzerte und Sportevents verboten bis hin zu teilweise erheblichen Einschränkungen der privaten Bewegungsfreiheit. Vor allem die Branchen Gastgewerbe, Kultur und Reisen lagen brach. Bis zum Jahresende - und darüber hinaus - stand das volatile, sich in mehreren Wellen ausbreitende Infektionsgeschehen im Mittelpunkt der politischen Debatte und die jeweils beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen nahmen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung. Schwere Rezession im Euroraum So wurde der Euroraum, in dem die Gartenbau-Versicherung im Jahr 2020 auf sechs Märkten aktiv war, in eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegszeit gestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum nahm 2020 um 7,4 % ab, während die Weltwirtschaft sich nach einem tiefen Einbruch im ersten Halbjahr insgesamt etwas schneller erholte: Das weltweite BIP ging nur um 3,8 % zurück. Auf den Märkten der Gartenbau-Versicherung bewegte sich der Rückgang des BIP 2020 zwischen einem vergleichsweise niedrigen Minus von 4,2 % in den Niederlanden und Werten von -8,9 % in Italien sowie -9,5% in Frankreich. Das BIP im Kernmarkt Deutschland ging um 5,2 % zurück und verzeichnete somit einen geringeren Einbruch als der europäische Durchschnitt. Corona trifft Branchen und Betriebe unterschiedlich Allerdings lassen volkswirtschaftliche Kennzahlen und andere Mittelwerte gerade unter Pandemiebedingungen nur begrenzt Rückschlüsse auf die Situation in einzelnen Branchen oder gar Unternehmen zu. Denn die konkrete Ausgestaltung der Eindämmungsmaßnahmen führte zu Entwicklungen, die je nach Region oder Geschäftsmodell völlig unterschiedlich zu bewerten waren. So kamen zum Beispiel weite Teile des Einzelhandelssektors durch Geschäftsschließungen zeitweise komplett zum Erliegen, während durchgängig geöffnete Supermärkte, Apotheken, Drogerien und vor allem der Online-Handel von Rekordzuwächsen profitierten. In Deutschland sorgte zudem der Föderalismus für partielle Wettbewerbsverzerrungen durch die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Situation im Gartenbau Auch bei unseren Mitgliedsbetrieben im Gartenbau sorgte die Corona-Pandemie für sehr unterschiedliche Entwicklungen. Zu den Einflussfaktoren auf die Jahresbilanz zählten neben der Kaufkraft und Nachfrage im jeweiligen Markt vor allem die konkreten politischen Entscheidungen über Eindämmungsmaßnahmen. Für viele Betriebe hingen Umsatz und Gewinn davon ab, wie stark und wie lange ihre Absatzkanäle, Lieferketten und Logistiklösungen eingeschränkt wurden, ob Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland verfügbar waren, wie aufwändig die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen waren und ob staatliche Hilfsmaßnahmen Verluste abfedern konnten. Auch der genaue Zeitpunkt der Einschränkungen spielte aufgrund der hohen Saisonalität des Geschäfts eine große Rolle. Nicht zuletzt mussten viele Betriebe sich damit beschäftigen, ob ihr Geschäftsmodell eine schnelle Kompensation wegbrechender Kanäle und Kundengruppen erlaubte - idealerweise gab es hier zum Beispiel Verlagerungen von ausfallenden Großabnehmern aus dem gewerblichen Bereich ins Private oder auch aus dem Ausland ins Inland. Zierpflanzensektor leidet unter erstem Lockdown Eine umfängliche Darstellung der Entwicklungen ist aufgrund der Vielzahl der Einflüsse und Auswirkungen kaum möglich. Über alle Sparten und Länder hinweg kam es jedoch vor allem während der ersten Lockdowns im Frühjahr zu gravierenden Umsatzeinbrüchen. Besonders massiv trafen diese aufgrund der plötzlich wegbrechenden Absatzkanäle den Zierpflanzensektor, ein für die Gartenbau-Versicherung besonders wichtiges Segment. In den Monaten März bis Mai realisieren viele Betriebe einen Großteil ihres Jahresumsatzes, so dass dies ein überaus kritischer Zeitpunkt für Marktstörungen ist. Eine Studie von vier europäischen Branchenverbänden bei Betrieben in 17 europäischen Ländern ergab einen Verlust von 4,12 Mrd. Euro allein in den Monaten März und April im Bereich Schnittblumen, Topfpflanzen, Blumenzwiebeln und Baumschulerzeugnisse. Dies entspricht rund 10 % des jährlichen Gesamtmarkts. Ähnliche Ergebnisse ergab eine Studie der Unternehmensberatung PwC für die französischen Verbände Val'hor und FranceAgriMer, die für die wichtigen vier Frühjahrsmonate März bis Juni einen Umsatzrückgang von 14% erhob. In Italien meldeten die Fachverbände Florovivaisti Italiani und Coldiretti einen unwiederbringlichen Verlust von 1,7 Mrd. Euro und die Vernichtung von 1,0 Mrd. Pflanzen während des ersten (und in Italien besonders frühen) Lockdowns. Erholung für viele Betriebe im Jahresverlauf Doch zur Jahresbilanz der europäischen Zierpflanzengärtner gehörte in vielen Betrieben und Märkten auch eine deutliche Erholung im weiteren Jahresverlauf. Die Agrarexportnation Niederlande verzeichnete zum Beispiel beim Export von Zierpflanzen, ihrem wichtigsten Handelsprodukt, selbst nach den erheblichen Einbußen im Frühjahr wertmäßig noch ein leichtes Plus und einen Exportwert von insgesamt 9,5 Mrd. Euro. Hingegen profitierte der eher importabhängige deutsche Zierpflanzenbau im Jahresverlauf von der deutlich gestiegenen Binnennachfrage nach dekorativen Pflanzen. Der Markt für Zierpflanzen im deutschen Kernmarkt der Gartenbau-Versicherung wuchs im Jahr 2020 um insgesamt 5,2% deutlich. Ob Schnittblumen, Garten- oder Zimmerpflanzen - die Deutschen gaben gerne Geld aus für ein schönes Zuhause und nutzten zudem das schöne Wetter in der leicht verspätet gestarteten Beet- und Balkonpflanzensaison. Auch die deutschen Baumschulen meldeten einen positiven Verlauf des Geschäftsjahres 2020. Trotz der Einbußen im Frühjahr und Restriktionen beim Export war die Nachfrage so groß, dass im Herbst einige Gehölze kaum noch verfügbar waren und der Bereich Baumschule im branchenweiten Geschäftsklimaindex des Zentralverbands Gartenbau am Jahresende mit dem höchsten Wert aller Sektoren abschloss. Heterogene Entwicklungen im Endverkauf Neben den Produktionsgärtnereien haben auch Gartencenter und Endverkaufsgärtnereien vom Zierpflanzenboom profitiert. Der gärtnerische Fachhandel mit Schnittblumen konnte allerdings nicht ganz mithalten und verlor weiter Marktanteile an den permanent geöffneten Lebensmitteleinzelhandel bzw. Systemhandel. Einbußen gab es zudem, je nach Geschäftsmodell, durch die eingebrochene Nachfrage bei Firmenkunden und den Ausfall großer privater Ereignisse wie Hochzeiten und Beerdigungen. In Frankreich meldete der Verband JAF (Jardineries, Animaleries, Fleuristes) zum Beispiel ein Umsatzminus von 19,5 % bei den Floristen trotz eines um 1,1 % sogar leicht gestiegenen Gesamtmarkts. Vielfältige Herausforderungen für Obst- und Gemüsebau Auch der Obst- und Gemüsebau kämpfte, wenn auch zu einem geringeren Teil, mit den Auswirkungen von Geschäftsschließungen während der Lockdowns - etwa, weil Betriebe stark auf Großabnehmer der Gastronomiebranche fokussiert waren. Auf vielen Märkten wuchs jedoch stattdessen der private Konsum und insbesondere auch die Nachfrage nach heimischen Produkten. Die größten Herausforderungen der Betriebe im Obst- und Gemüsebau lagen daher oft nicht auf der Nachfrageseite. Vielmehr verursachten der corona-bedingte Kampf um Saisonarbeitskräfte, die Kosten für Hygienemaßnahmen sowie die Aufhebung von Exporthemmnissen einen enormen Zusatzaufwand. Erhebliche Sorge bereiteten außerdem die eingeschränkte Verfügbarkeit von wirksamen, zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, da immer mehr Resistenzen auftreten. In manchen Regionen belasteten auch ungünstige Witterungsbedingungen wie überdurchschnittliche Trockenheit oder Nässe sowie später Frost die Betriebe und stellenweise flammten 2020 auch wieder gesellschaftliche und mediale Diskussionen um den Folieneinsatz oder Insektenschutz auf. Dem gegenüber standen allerdings eine durchgängig höhere Wertschätzung für regionales Obst und Gemüse bei der Vermarktung sowie die hohe gesellschaftliche Anerkennung als systemrelevanter Bereich. Gartenbau hat Krise im Schnitt gut gemeistert Die gestiegene Wertschätzung und Unterstützung für Produkte und Leistungen des Gartenbaus ist daher sicher auch die wichtigste positive Entwicklung des zurückliegenden Ausnahmejahrs. Daneben kann man als Fazit festhalten, dass viele bereits bestehende Entwicklungen durch die Corona-Pandemie vermutlich beschleunigt und verstärkt wurden: Der Strukturwandel hin zu größeren, effizienteren Betrieben wurde befeuert, der hohe bürokratische Aufwand und der Kostendruck stiegen weiter und auch die Notwendigkeit zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Energie, Substraten, Schadorganismen oder dem Insektenschutz wurde verschärft. So blieb zum Jahresende 2020 zum Beispiel noch weitgehend unklar, wie sich die anstehende CO 2 -Bepreisung auf den relativ energieintensiven Unterglasanbau auswirken würde, der dadurch steigende Produktionskosten und sinkende Wettbewerbsfähigkeit zu befürchten hatte. Wie tiefgreifend die Corona-Pandemie die Branche beeinflusst hat, wird aufgrund der anhaltenden Krisenlage wohl erst in einigen Jahren sichtbar werden. Mit berechtigtem Optimismus kann der Gartenbau sich jedoch zugutehalten, dass er im vergangenen Jahr eine zuvor kaum vorstellbare Krise im Schnitt gut gemeistert hat und sich daher auch künftigen Herausforderungen selbstbewusst stellen kann. Lage der Versicherungswirtschaft Die ökonomischen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie haben auch die Versicherungswirtschaft in Atem gehalten. An der Beitragsentwicklung kann man dies jedoch nur bedingt ablesen: Eine Schätzung des Rückversicherers Swiss Re geht für 2020 von einem moderaten Prämienrückgang für alle Versicherer weltweit von 1,4% aus. In unserem Kernmarkt in Deutschland war die Situation der Schaden- und Unfallversicherer im Geschäftsjahr sogar lediglich durch ein abgeschwächtes Wachstum gekennzeichnet: Laut Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) stiegen die gesamten Beitragseinnahmen um 2,1 % auf 74,8 Mrd. Euro. Der für uns relevante Bereich des industriellen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Sachversicherungsgeschäfts ist mit einem Plus von 6,0 % überdurchschnittlich stark gewachsen. Gesunkene Aufwendungen vor allem für Naturgefahren Die Aufwendungen für Schäden gingen in Deutschland laut GDV über alle Sparten um 2,5 % zurück. Hierzu führten ebenfalls pandemiebedingte Faktoren - einerseits entstanden den Versicherern zwar hohe Aufwände für Betriebsschließungen und ausgefallene Veranstaltungen, andererseits gab es aber auch weniger Schäden durch reduzierten Straßenverkehr und weniger Freizeitaktivitäten, rückläufige Firmeninsolvenzen, Wohnungseinbrüche und - unabhängig von Corona - weniger Naturgefahren. Mit 2,5 Mrd. Euro lagen die Leistungen der deutschen Versicherer für Hagel- und andere Elementarereignisse deutlich unter dem langjährigen Mittel von 3,7 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) für alle Bereiche betrug 90 % und ist im Vergleich zu 2019 um 2,8 Prozentpunkte leicht gesunken. Im Bereich der industriellen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Sachversicherung lag die Combined Ratio 2020 jedoch bei überdurchschnittlichen 105 %. Der versicherungstechnische Gewinn der deutschen Versicherer betrug laut GDV 7,4 Milliarden Euro, 2019 waren es noch 5,2 Milliarden Euro. Öffentliche Diskussionen über Verantwortung der Versicherer Obwohl auch in Deutschland eine Diskussion um Betriebsschließungsversicherungen geführt wurde, die nicht selten vor Gericht endete und teilweise das Image von Versicherern belastete, standen andere europäische Versicherungsmärkte (zum Beispiel Frankreich, Großbritannien, Schweiz) unter deutlich höherem Druck. So wurde die französische Versicherungswirtschaft von Medien und Politik massiv beschuldigt, sich in der Corona-Krise aus der Verantwortung gestohlen zu haben und zu wenige Schäden reguliert zu haben. Dies resultierte in lebhaften Auseinandersetzungen, der politischen Androhung einer Strafsteuer und letztlich am Jahresende unter anderem in einer erzwungenen Deckelung der Prämienbeiträge für das kommende Geschäftsjahr für besonders betroffene Bereiche wie die Gastronomie. Geschäftsverlauf der Gartenbau-Versicherung Ohne die Corona-Pandemie wäre das Jahr 2020 für die Gartenbau-Versicherung ein Schadenjahr ohne besondere Höhepunkte gewesen. Denn der meist stark von Wetterereignissen dominierte Geschäftsverlauf hatte nur vergleichsweise wenige große Unwetter im Geschäftsgebiet zu verzeichnen. Großschäden durch Sturm und Starkregen Dabei hatte das Jahr stürmisch begonnen. Im Februar zog Tief "Sabine" (im Rest Europas "Ciara" genannt) durch Europa und verursachte über 400 Schäden in Mitgliedsbetrieben. Besonders betroffen war der Südwesten Deutschlands - in Baden-Württemberg und in Bayern entstanden Schäden mit einem Gesamtvolumen von rund 1,4 Mio. Euro. Im Sommer sorgten dann verschiedene Starkregenereignisse für mehrere größere Schäden. Der größte entstand im September während eines Medicanes, eines mediterranen Wirbelsturms, in einem großen Gemüsebaubetrieb und wurde auf rund eine Million Euro geschätzt. Zunehmende Starkregenereignisse werden als Folge des Klimawandels eingeschätzt, der auch in diesem Jahr zu beobachten war: Das Jahr 2020 war das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und zudem das dritte Jahr in Folge, das durch extreme Trockenheit im Frühjahr gekennzeichnet war. Corona belastet Schadenquoten und interne Organisation Für eine hohe Belastung der Schadenquote sorgte im Jahresverlauf allerdings vor allem die Corona-Pandemie. Denn in Deutschland regulierte die Gartenbau-Versicherung bestimmte Schäden von Mitgliedsbetrieben über eine spezielle Deckungserweiterung gegen Verkehrsbeschränkungen durch die behördliche Ausrufung eines Seuchensperrgebiets. Diese Deckung wurde Mitgliedsbetrieben in der Vergangenheit als Zusatzklausel angeboten und schlug versicherungstechnisch überwiegend im Zweig Feuer zu Buche. Ursprünglich wurde diese Klausel im Jahr 2001 konzipiert, als die Maul- und Klauenseuche in Deutschland auftrat und für Befürchtungen sorgte, dass Gartenbaubetriebe wegen eines Seuchenbefalls bei benachbarten Tierhaltern von Zulieferern oder Absatzwegen abgeschnitten werden könnten. Im Jahr 2020 entstanden nun sachlich vergleichbare, behördlich angeordnete Verkehrsbeschränkungen durch zwei Lockdowns, bei denen der gartenbauliche Einzelhandel und/ oder die dort integrierte Gastronomie geschlossen wurden. Sowohl für die Schadenquote als auch für die Arbeitsbelastung des deutschen Innen- und Außendiensts führte dies im Frühjahr und Herbst zu einem enorm erhöhten Aufwand. Vor allem die heterogenen Regelungen in den einzelnen Bundesländern forderten unser Krisenmanagement heraus, galt es doch, jederzeit einen Überblick über die unterschiedlichen, regionalen Einschränkungen zu behalten und die Mitglieder schnell mit sachlich richtigen Informationen zu versorgen. Produktseitig führte die Corona-Krise für alle Mitglieder zum Angebot einer kostenlosen Beitragsstundung bei Liquiditätsengpässen bis zum 30. Juni 2020 sowie zu einer Präzisierung in den betroffenen Deckungserweiterungen, die Pandemieschäden aufgrund ihres Kumulcharakters künftig ausschließen müssen. Neue Leistungen ergänzen Produktangebot Doch das Jahr 2020 bestand für die Gartenbau-Versicherung nicht nur aus Corona und anderen Schadenereignissen. Wichtige Projekte wurden erfolgreich vorangetrieben. So erweiterten wir im Juli 2020 unsere Produktlinie HORTISECUR in Deutschland um eine Deckung gegen Dürreschäden, die wir als kostenneutrale neue Leistung in die Sturmversicherung mitaufnehmen konnten. Abgesichert sind damit die Folgen von wetterbedingten Wasserengpässen, die zu Trockenheitsschäden und Ertragsverlusten führen und durch den Klimawandel in Zukunft vermutlich weiter zunehmen werden. Wenig später, im Herbst, wurde diese Deckungserweiterung zu gleichen Bedingungen auch auf dem französischen Markt eingeführt. Im November 2020 startete in Deutschland schließlich die Vermarktung von HORTISECUR Cyber, unserer Police gegen die Folgen von Internetkriminalität, die wir gemeinsam mit einem Spezialversicherer entwickelt haben und nun als Versicherungsvermittler anbieten. Wir adressieren mit diesem wichtigen neuen Angebot eine überaus breite Zielgruppe, denn die Schäden durch Cyberkriminalität nahmen in den letzten Jahren deutlich zu und trafen auch immer mehr Betriebe im Gartenbau. Die Police schützt vor den hohen Kosten, die im Zusammenhang mit Cyberattacken als Eigen- oder Fremdschäden entstehen können. Zusätzlich umfasst das modular aufgebaute Paket sowohl eine rund um die Uhr besetzte Expertenhotline als auch ein umfassendes Präventions- und Sicherheitspaket. Wichtige Weichen im Auslandsgeschäft gestellt Organisatorisch gab es im Vertriebsbereich im Jahr 2020 vor allem in Italien berichtenswerte Veränderungen. Um das große Potenzial des italienischen Marktes noch besser auszuschöpfen, haben wir uns entschlossen, uns dort für weitere Kooperationen zu öffnen. Ab 2021 werden wir daher auf dem italienischen Markt, der schon heute das größte Wachstum in unserem Portfolio verzeichnet, mit zusätzlicher Kraft aktiv sein. Zudem haben wir 2020 nun fast vollständig die wichtige Umstellung der italienischen Mitgliedsbetriebe auf die Produktlinie HORTISECUR erreicht. Als weiteren Meilenstein des Auslandsgeschäfts bereiteten wir im vergangenen Jahr den Markteintritt in Polen weiter vor, einem sehr vielversprechenden Markt für die Gartenbau-Versicherung. Hierfür wurde plangemäß 2020 eine neue Gesellschaft in Posen gegründet, die AGRORISK Polska, an der die Gartenbau-Versicherung zusammen mit der Vereinigten Hagelversicherung und der Vereinigten Tierversicherung beteiligt ist. Erste Policen werden für 2021 erwartet. Positiv entwickelte sich auch unser Geschäft in Griechenland, hier konnten wir weitere Großbetriebe für uns gewinnen und planen nun die nächsten Schritte zum Ausbau des Vertriebs vor Ort. ERTRAGSLAGE Die Gartenbau-Versicherung betreibt sowohl direktes (selbst abgeschlossenes) Geschäft als auch indirektes (übernommenes) Geschäft. Das indirekte Geschäft geht insbesondere auf die intensive Kooperation mit der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, Gießen, zurück. Seit vielen Jahren besteht eine Quotenrückversicherung zwischen beiden Partnern. So tritt die Gartenbau-Versicherung als Rückversicherer für Hagel- und Mehrgefahrenversicherungen der Vereinigten Hagel bei den Sonderkulturen Obst, Feldgemüse und Wein auf. Bei den Obstkulturen liegt der Anteil an den Schadenleistungen und Beitragseinnahmen bei 40 %, bei Feldgemüse und Wein beträgt die Beteiligung jeweils 20 %. Die Vereinigte Hagelversicherung ist umgekehrt als Rückversicherer mit 10% am Versicherungsgeschäft der Gartenbau-Versicherung im Zweig Hagel beteiligt. Bei Wetterschutzanlagen besteht eine Risikoteilung zu je 50 %. Daneben unterhält die Gartenbau-Versicherung eine 50%ige Beteiligung an der Verderbschaden-Versicherung und an ausgewählten Großrisiken der Österreichischen Hagelversicherung VVaG (ÖHV). Beitragsentwicklung Starkes Wachstum im Ausland und im indirekten Geschäft Die Beitragseinnahmen für das Gesamtgeschäft stiegen im Geschäftsjahr 2020 um 5,7 % auf insgesamt 93,8 Mio. Euro. Davon entfielen 69,2 Mio. Euro auf das direkte Geschäft, das im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 % gewachsen ist. Treiber des Wachstums war vor allem die Entwicklung auf unseren Auslandsmärkten, speziell in Frankreich und Italien, auf denen wir unser Marktpotenzial weiter ausschöpfen konnten. Das Auslandsgeschäft wuchs insgesamt um 7,9 % auf 29,9 Mio. Euro und übertraf somit erneut den hohen Anstieg des Vorjahres in Höhe von 7,4%. Das mit 2,0 % geringere Wachstum des Inlandsgeschäfts sehen wir aufgrund der bestehenden hohen Marktdurchdringung in Verbindung mit dem hohen wirtschaftlichen Druck der Betriebe im vergangenen Jahr als gutes Ergebnis. Insgesamt nahm die Bedeutung des Auslandsgeschäfts für die Gartenbau-Versicherung durch diese Entwicklung weiter zu und umfasst nun einen Anteil von 43,3%. Neben dem Auslandsgeschäft hat sich auch das indirekte Geschäft der Gartenbau-Versicherung besonders positiv entwickelt. Hier notierten wir ein Wachstum des Beitragsvolumens über alle Zweige von 9,2 % auf 24,6 Mio. Euro. Im Jahr 2020 entsprach das indirekte Geschäft 26 % des Beitragsvolumens und legte somit um einen Prozentpunkt zu. Deutliches Plus bei Sturm und Technischen Versicherungen Auf Zweigebene sehen wir im Geschäftsjahr 2020 einen überdurchschnittlichen Beitragsanstieg in den Zweigen Sturm und Technische Versicherungen. Im Zweig Sturm, unserem zweitwichtigsten Versicherungszweig, nahm das Gesamtgeschäft um 6,7 % auf 23,9 Mio. Euro zu. Dieses Wachstum resultierte vor allem aus einem starken Anstieg des Auslandsgeschäfts um 12,2 %. Im Zweig Technische Versicherungen, dessen Beitragsvolumen sich um 7,1 % auf 10,8 Mio. Euro steigerte, ist der überdurchschnittliche Anstieg dem Inlandsgeschäft zu verdanken. Unser bedeutendster Versicherungszweig Hagel ist 2020 im Gesamtgeschäft um 1,8 % auf nunmehr 24,5 Mio. Euro leicht gewachsen. Im Zweig Feuer stieg das Beitragsvolumen um 3,4% auf 8,9 Mio. Euro. Dies resultierte fast ausschließlich aus der gestiegenen Nachfrage im Inland. Im Zweig Sonstige Versicherungszweige (Einbruch-, Diebstahl-, Leitungswasser- und Glasbruchversicherung) blieben die Beitragseinnahmen wie im Vorjahr stabil bei 1,0 Mio. Euro. Schadenentwicklung Brutto-Schadenaufwendungen mit durchschnittlichem Ausmaß Mit einer Brutto-Schadenquote im Gesamtgeschäft von 60,1% liegt das Jahr 2020 nur leicht über dem Niveau des Vorjahres von 59,6%. Es zählt somit zu den Jahren mittleren Schadenausmaßes. Im Direktgeschäft der Gartenbau-Versicherung ist die Brutto-Schadenquote von 47,9 % auf 53,0 % angestiegen. Daraus ergab sich ein moderater Brutto-Schadenaufwand in Höhe von 36,6 Mio. Euro nach 33,1 Mio. Euro im Jahr 2019. Im Inland lag die Schadenquote des Direktgeschäfts mit 65,5 % deutlich über der Schadenquote im Ausland mit 36,5 %, die wiederum erheblich unter dem Vorjahreswert von 55,6 % abschloss. Dies ist insbesondere den Corona-bedingten Schäden in Deutschland geschuldet. Hier kam es zu Schadenrückstellungen von rund 8,8 Mio. Euro. In Italien ist die Schadenquote von 109,8 % auf 47,4% zwar deutlich zurückgegangen, lag aber immer noch über dem Durchschnitt des Direktgeschäfts im Ausland. Im Sonstigen Ausland führten mehrere Schäden auf Basis des noch geringen Beitragsvolumens zu einer außergewöhnlich hohen Schadenquote von 200,4 %. Die Schadenquote in den Niederlanden lag hingegen mit 20,5 % deutlich unter dem Durchschnitt, wenn auch über dem niedrigen Vorjahreswert von 13,2%. Auch in Frankreich (27,0 %) und in der Schweiz (24,3 %) waren die Schadenquoten im Geschäftsjahr 2020 unterdurchschnittlich. Im indirekten Geschäft sank die Bruttoschadenquote auf 80,2 % und war damit niedriger als im Vorjahr mit 95,7 %. Grund war die im Vergleich zum Vorjahr geringere Anzahl schwerwiegender Wetterereignisse. Insbesondere gab es weniger Schäden durch Spätfröste und Unwetter. Corona-bedingte Rekordquote im Zweig Feuer Betrachtet man die Bruttoschadenquoten der einzelnen Versicherungszweige, so sticht vor allem der Zweig Feuer hervor, der eine Gesamt-Schadenquote von 182,0 % aufwies. In diesem Zweig waren die meisten Corona-Schäden durch Verkehrsbeschränkungen abgedeckt. Der gesamte Zweig umfasste Schadenleistungen in Höhe von brutto 16,2 Mio. Euro und somit ein deutlich größeres Volumen als 2019 mit 2,8 Mio. Euro. Im Zweig Hagel lag der Aufwand im direkten Geschäft bei moderaten 4,5 Mio. Euro, davon entfielen 2,8 Mio. Euro auf das Inland bei einer Schadenquote von 17,8 %. Die Gesamt-Schadenquote von 18,2% lag signifikant unter jener des Vorjahres mit 41,9 %. Der Hagel im Ausland traf schadenseitig fast nur Italien und führte zu einer Schadenquote im Ausland von 19,0 %. In der Sturmversicherung führte ein Gesamtaufwand von 11,6 Mio. Euro im Direktgeschäft zu einer Schadenquote von 48,5 %. Im Vorjahr waren es noch 63,7%. Vor allem die Schadenquoten in Frankreich mit 59,7% und in Italien mit 56,2% belasteten das Zweigergebnis im Geschäftsjahr. Auch bei den Technischen Versicherungen lag die Schadenquote mit 37,5 % unter dem Vorjahreswert von 43,5 %. Die Schadenquote in den Sonstigen Versicherungszweigen sank von 31,7 % auf 29,7 %. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb und sonstige Aufwendungen Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen im Geschäftsjahr 2020 21,8 (19,9) Mio. Euro. Dabei entfielen auf das indirekte Geschäft 5,0 (4,6) Mio. Euro. Nach Abzug der erhaltenen Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenen Geschäft ergaben sich Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Höhe von 21,3 (19,4) Mio. Euro. Die sonstigen versicherungstechnischen Aufwendungen für eigene Rechnung beliefen sich im Vorjahr und im Geschäftsjahr auf jeweils 0,5 Mio. Euro. Sie resultieren zum größten Teil aus der zu entrichtenden Feuerschutzsteuer. Rückversicherung und Schwankungsrückstellungen Der Rückversicherungsschutz ist für die Gartenbau-Versicherung ein wichtiger Bestandteil ihres Risikomanagements. 2020 standen Rückversicherungsbeiträgen in Höhe von 12,9 (11,7) Mio. Euro Schadenleistungen von Rückversicherern in Höhe von 11,6 (5,4) Mio. Euro gegenüber. Davon entfiel im Berichtsjahr aufgrund des Schadenverlaufs fast der gesamte Betrag auf das direkte Geschäft. Insgesamt konnten die Rückversicherer einen positiven Saldo in Höhe von 0,9 (5,9) Mio. Euro erzielen. Das Geschäftsmodell der Gartenbau-Versicherung impliziert durch den hohen Einfluss von Naturgefahren, dass der Schadenverlauf über die Jahre stark schwankt. Nach den Rechnungslegungsvorschriften werden hierfür Rückstellungen gebildet, die diese Volatilität über die Zeit ausgleichen. Der Schwankungsrückstellung wurden 2020 gemäß den Rechnungslegungsvorschriften 0,2 Mio. Euro entnommen. Die Schwankungsrückstellung sank daher geringfügig auf 41,4 (41,6) Mio. Euro. Im Vorjahr wurde gemäß Rechnungslegungsvorschriften diesem Bilanzposten noch ein Betrag in Höhe von 0,4 Mio. Euro zugeführt. Versicherungstechnisches Nettoergebnis 2020 nach Zweigen
* Technische Versicherungen
Versicherungstechnisches Nettoergebnis Insgesamt ergibt sich für 2020 ein Versicherungstechnisches Bruttoergebnis in Höhe von 14,7 (14,8) Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Entnahme aus der Schwankungsrückstellung sowie des Rückversicherungssaldos ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis von 14,0 (8,5) Mio. Euro. Damit konnte das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres weit übertroffen werden. Kapitalanlageergebnis Das Kapitalanlageergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um 63,7 % von 1,5 Mio. Euro auf 0,6 Mio. Euro gesunken. Hintergrund sind die unter den Einstandswert gesunkenen Börsenkurse auf Aktien zum Bilanzstichtag sowie die daraus resultierenden Abschreibungen auf den Aktienbestand. Außerdem gab es verglichen mit dem Vorjahr keine Abgangsgewinne durch Aktienverkäufe. Die Nettoverzinsung verringerte sich damit marktgemäß auf 0,48 (1,47) %. Jahresergebnis vor und nach Steuern Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 11,2 (6,8) Mio. Euro. Nach Steuern ergibt sich damit ein Jahresüberschuss in Höhe von 8,0 (5,0) Mio. Euro. Gemäß § 193 VAG werden 1,0 (0,9) Mio. Euro zur Einstellung in die Verlustrücklage und 7,0 (4,1) Mio. Euro zur Einstellung in die Andere Gewinnrücklage verwendet. Daraus ergibt sich ein bilanzieller Wert für die Gewinnrücklagen in Höhe von 48,4 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 19,6%. FINANZLAGE Das ausgewiesene Eigenkapital betrug zum Stichtag 31.12.2020 48,4 (40,5) Mio. Euro und lag damit um 19,7 % über dem Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 36,3 (33,0) %. Die Erhöhung des Eigenkapitals um 8,0 Mio. Euro, die Verringerung der Netto-Schadenrückstellung um 0,8 Mio. Euro sowie die Entnahme aus der Schwankungsrückstellung von 0,2 Mio. Euro führten in Summe zu einer Erhöhung der bilanziellen Sicherheitsmittel um 7,0 % auf 106,4 (99,4) Mio. Euro. Die übrigen Passivposten belaufen sich auf 27,0 (23,2) Mio. Euro. Hierbei entfällt der größte Teil auf die Rückstellungen für Pensionen mit 21,1 (19,5) Mio. Euro. VERMÖGENSLAGE Die Aktiva der Gartenbau-Versicherung sind zum Stichtag 31.12.2020 auf 133,0 (122,6) Mio. Euro gestiegen. Davon entfiel mit 116,7 (104,8) Mio. Euro ein Anteil von 87,6 (85,5) % auf die Kapitalanlagen. Kapitalanlagen Die Zeitwerte der Kapitalanlagen sind von 122,3 Mio. Euro auf 135,5 Mio. Euro gestiegen. Insbesondere die festverzinslichen Wertpapiere sind zum Bilanzstichtag von 90,5 Mio. Euro auf 107,8 Mio. Euro angewachsen. Dies ist ein Plus von 19,1 %. Keine Veränderung zum Vorjahr zeigte sich bei der Bewertung der Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten, diese blieben bei einem Wert von 17,1 Mio. Euro. Sichteinlagen, namentlich Tagesgelder, wurden zum 31.12.2020 nicht geführt. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Qualitätsmanagement durch ASSEKURATA-Rating UNTERNEHMENSQUALITÄT Schaden-/ Unfallversicherer EXZELLENT Gartenbau Versicherung VVaG Seit 20 Jahren unterzieht sich die Gartenbau-Versicherung einer unabhängigen, externen Qualitätsprüfung. Die Ratingagentur ASSEKURATA bewertete uns im Jubiläumsjahr 2020 wiederholt mit der höchstmöglichen Ratingstufe A++ und dem Gesamturteil "Exzellent". Bewertet werden jeweils die Faktoren Sicherheit, Erfolg, Attraktivität am Markt sowie Kundenorientierung. Hierzu werden umfassende Unterlagen und Kennzahlen, Management-Interviews sowie eine Kundenbefragung analysiert und beurteilt. Ein besonders erfreuliches Ergebnis ist die hohe Mitgliederzufriedenheit und somit -bindung: 88,9 % der Befragten stimmten der Aussage zu, dass für sie ganz bestimmt oder eher wahrscheinlich nur die Gartenbau-Versicherung als Versicherungspartner in Frage kommt. Im ASSEKURATA-Durchschnitt aller vergleichbaren Schadenversicherer äußerten sich nur 74,5% der Befragten in gleicher Art und Weise. Überdurchschnittlich ist auch die Zufriedenheit mit dem persönlichen Ansprechpartner im Außendienst: 86,9 % der Befragten gaben an, dass sie ihrem Außendienstmitarbeiter vollkommen oder sehr vertrauten (Branchen-Durchschnitt: 83,3 %). Hier wird vermutlich auch honoriert, dass der Außendienst neben der Schadenregulierung vor allem einer nachhaltigen Beratungstätigkeit nachgeht, die fest vergütet wird und keine monetär incentivierten Vertriebsziele verfolgt. Umfassende Mitgliederkommunikation Das Corona-Jahr 2020 stellte auch die Kommunikation mit den Mitgliedern vor neue Herausforderungen. Es war uns wichtig, die Betriebe schnell und umfassend über die Auswirkungen der Lockdowns auf ihren Versicherungsschutz zu informieren. Hierfür behielten wir die sich ständig ändernde Lage der Verordnungen kontinuierlich im Blick und sorgten für einen schnellen Informationsaustausch zwischen Innen- und Außendienst. Mit den Mitgliedern kommunizierten wir persönlich über den Außendienst, über zentral versandte Briefe, aber auch über jeweils aktuelle FAQs auf unserer Website. Dabei legten wir immer einen Fokus auf die Frage, wie Schäden zu vermeiden sind und wie wir unseren Mitgliedern unterstützend zur Seite stehen können, zum Beispiel durch die kostenfreie Stundung von Beiträgen in den Zeiten, in denen der Lockdown für Liquiditätsengpässe sorgte. Selbstverständlich wurden auch Aufsichtsratsmitglieder und Mitgliedervertreter fortlaufend intensiv über die aktuelle Situation informiert. Zum Jahresende hin investierten wir einigen Mehraufwand in eine moderne, leserorientierte Neugestaltung unseres Mitgliederbriefs, der neben der Website als zentrales Medium der Mitgliederkommunikation fungiert. Auch ein neuer "Beitrag zur Betriebssicherheit", unsere Schriftenreihe mit ausführlichen Informationen zum Risikomanagement, ist 2020 erschienen. Nachwuchsförderung im Gartenbau Die positive Entwicklung des Gartenbaus hängt davon ab, ob es gelingt, viele talentierte, ideenreiche und gut ausgebildete junge Menschen davon zu begeistern, in dieser Branche aktiv zu werden. Wir unterstützen daher gerne die Förderung des gärtnerischen Nachwuchses. Hierzu finanzieren wir mehrere Deutschlandstipendien für Studierende des Gartenbaus und zahlen den Auszubildenden unserer Mitgliedsbetriebe das Azubi-Starterpaket der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner e. V. An der Hochschule Geisenheim University halten wir Vorlesungen zum Risikomanagement und somit auch den Kontakt zu jungen Studierenden des Gartenbaus. Auch die zentrale Bildungsstätte des Gartenbaus in Grünberg fördern wir seit vielen Jahren. Insbesondere wegen Corona-bedingter Einbußen sagten wir dieser wichtigen Institution im Jahr 2020 eine außerordentliche Spende in Höhe von 50.000 Euro zu. NACHHALTIGKEIT Es gibt viele gute Gründe für Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften und die eigene soziale und ökologische Verantwortung fest in den strategischen Unternehmenszielen zu verankern. Für die Gartenbau-Versicherung ergibt sich die Notwendigkeit aus zentralen Aspekten unseres Geschäftsmodells:
Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass wir auch als "Unternehmensbürger" eine angemessene ökologische und soziale Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Dies gilt umso mehr, als wir und unsere Mitgliedsbetriebe durch den Klimawandel unmittelbar betroffen sind und der Gartenbau auch wichtige gesellschaftliche Funktionen wahrnimmt, sei es durch die Versorgung mit frischen Lebensmitteln oder die Kultivierung von Bäumen und Pflanzen, die zum ökologischen Gleichgewicht beitragen, die Feinstaubbelastung reduzieren und für Sauerstoff und letztlich Lebensqualität sorgen. Im Berichtsjahr ergaben sich bei der Verfolgung dieser grundlegenden Nachhaltigkeitsziele verschiedene Schwerpunkte, auf die wir im Folgenden kurz zurückblicken möchten. Bedarfsorientierte Produktentwicklung Unser Anspruch ist es, die Kulturen, Produktionsmittel und Betriebsabläufe in Gartenbaubetrieben umfassend abzusichern. Mit Produkterweiterungen gehen wir daher regelmäßig auf neu auftauchende oder in ihrer Bedeutung zunehmende Risiken ein. Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Angebot für die deutschen und französischen Mitglieder um neue Deckungen gegen die Auswirkungen von Dürre sowie bisher ausschließlich in Deutschland gegen die Folgen von Cyberkriminalität erweitert (Details im Abschnitt "Geschäftsverlauf"). Insbesondere die Einführung der Cyberversicherung haben wir mit einer umfassenden, erfolgreichen Kommunikationskampagne begleitet, um auf die hohe Bedeutung dieses Themas für jeden Betrieb aufmerksam zu machen. Denn hier sind Prävention und ein ausgeprägtes Risikobewusstsein durch Betriebsleiter und Mitarbeiter mindestens so wichtig wie der passende Versicherungsschutz. Kontinuierliche Personalentwicklung Das Team der Gartenbau-Versicherung ist im Geschäftsjahr um fünf Mitarbeiter gewachsen. Es handelte sich um neu geschaffene Stellen, die das hohe Wachstum an Aufgaben im Haus abfangen sollen. Damit die Mitarbeiter schnell einsatzbereit sind, wurde im Jahr 2020 erstmals ein kompaktes, mehrwöchiges Einarbeitungsprogramm aufgelegt und von den neuen Kolleginnen und Kollegen als sehr hilfreich bewertet. Die Neueinstellungen setzen damit ein Wachstum fort, das schon seit Jahren in der Personalentwicklung, in der Organisationsstruktur und bei der internen Kommunikation für erhöhte Anforderungen sorgt. In den letzten fünf Jahren ist das Innendienst-Team der Gartenbau-Versicherung von 58 auf 73 Mitarbeiter gewachsen. 2020 wurde daher ein Fachreferat für Personalentwicklung geschaffen, das sich um die persönliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter, aber auch um unsere Attraktivität als Arbeitgeber kümmern soll, damit wir auch in Zukunft gute Mitarbeiter für uns gewinnen können. Außerdem wurde ein Projekt initiiert, das die Organisationsstruktur schlagkräftiger machen, für mehr Eigenverantwortung und ein stärkeres "Wir-Gefühl" sorgen soll. Im Bereich Weiterbildung wurden verschiedene Kommunikationsseminare angeboten, die gezielt für Führungskräfte, Nachwuchstalente und Außendienstmitarbeiter konzipiert wurden. Auch die Möglichkeit, an einem individuellen Coaching teilzunehmen, wurde geschaffen. Begleitend fanden nach Bedarf Fachseminare und individuelle Weiterbildungen statt. Gesundheitsmanagement unter Pandemiebedingungen Arbeitsplätze und -bedingungen, die unsere Mitarbeiter leistungsfähig und gesund halten, sind uns seit jeher wichtig. Dazu zählen zum Beispiel rückenfreundliches Mobiliar, die Förderung regelmäßiger Pausen und Auszeiten sowie die Vermeidung von anhaltender Überlastung. Außerdem bieten wir die Möglichkeit zu gesunden, warmen Mahlzeiten vor Ort und weitere Leistungen der Gesundheitsfürsorge wie Grippeschutzimpfung, Vorsorgeuntersuchungen oder das betriebliche Eingliederungsmanagement. Im Zuge der Corona-Pandemie sind neue Herausforderungen aufgetreten, die über den bereits institutionalisierten Arbeitsschutz weit hinausgingen. Wir sorgten mit vielen unbürokratischen Einzelmaßnahmen dafür, dass, soweit möglich, auch beim mobilen Arbeiten zuhause gute Arbeitsbedingungen herrschten. Außerdem versuchten wir insbesondere bei Eltern und anderen besonders beanspruchten Mitarbeitern die Belastung zu reduzieren, indem wir zum Beispiel Arbeitszeiten flexibilisierten oder verlagerten und viele individuelle Regelungen ermöglichten. Auf besonderen Wunsch unterstützten wir jedoch auch die Arbeit im Einzelbüro in Wiesbaden, wenn die Wohnsituation oder andere individuelle Voraussetzungen das Arbeiten zuhause erschwerten. In unserer Direktion in Wiesbaden verfolgten wir von Anfang an ein ausgeklügeltes Hygienekonzept, das jederzeit mindestens den gesetzlichen Anforderungen entsprach. Unser hauseigenes Reinigungsteam intensivierte die Reinigung von Kontaktflächen durch erheblich gesteigerte Zyklen; das interne Tragen von Masken, der Empfang von Besuchern oder die Nutzung von Gemeinschaftsräumen wurden immer wieder überdacht und neu geregelt. Mehrfach belegte Büros wurden zunächst mit Aerosol-Barrieren ausgestattet, später aufgelöst und weitgehend durch mobiles Arbeiten von zuhause aus ersetzt. Zum Schutz unserer Mitglieder wurde auch die Arbeit des Außendienstes immer wieder neu an die aktuelle Situation angepasst. Bereits von Beginn an wurden Besuche durch das Tragen der anfangs in der Öffentlichkeit noch ungewohnten FFP2-Masken für alle Beteiligten sicherer gestaltet. Später wurde verstärkt auf Anrufe und digitale Möglichkeiten gesetzt und persönliche Besuche zeitweise deutlich zurückgestellt. Masken, Desinfektionsmittel und Schnelltests wurden und werden allen Mitarbeitern ausreichend kostenlos zur Verfügung gestellt. Ökologische und soziale Verantwortung der Direktion Der ökologische Fußabdruck unserer Direktion in Wiesbaden ist aufgrund vieler Faktoren geringer als in vielen anderen Unternehmen vergleichbarer Größe. Fast ein Drittel der Mitarbeiter wohnt in firmeneigenen Wohnungen oder in der Nähe und läuft nur kurze Strecken zu Fuß zur Arbeit. Die zentrale Lage ermöglicht es weiteren Mitarbeitern, mit dem Fahrrad, E-Bike oder E-Roller zur Arbeit zu fahren. Hierfür wurden eigens Ladestationen und Parkflächen geschaffen. 2020 wurde außerdem eine E-Tankstelle für Dienstwagen und Gäste gebaut. Die großzügigen, parkähnlichen Freiflächen um das Gebäude herum, die den Mitarbeitern zur Erholung dienen, aber auch Besuchern die Vielfalt des Gartenbaus zeigen (vom Gemüsegarten bis zur Teichanlage und vielfältigster Vegetation), pflegt eine fest angestellte Gärtnerin auch nach ökologischen Kriterien. Zum Schutz von Kleintieren wurden Igelhäuser und Brutkästen für verschiedene Vogelarten geschaffen, eine Wildblumenwiese ist aktuell in Planung. Zum Einsparen von Energie, Wasser und anderen Ressourcen gibt es weiterhin eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wie etwa unser Blockheizkraftwerk. Eine soziale Verantwortung übernehmen wir zum Beispiel durch die Beschäftigung von Schwerbehinderten und Auszubildenden, durch den weitgehenden Verzicht auf Zeitarbeit oder befristete Arbeitsverträge, die bevorzugte Auswahl lokaler Lieferanten, mit denen wir oft schon lange zusammenarbeiten, sowie durch eine jährliche Spende an ein Kinderhospiz in unserer Nähe. Im Corona-Jahr ging erstmals auch eine Spende an eine weitere soziale Einrichtung, die sich in Wiesbaden um die Unterstützung von Bürgern in pandemiebedingten Notlagen kümmert. Letztere Spende stand im Zusammenhang mit der für Mitarbeiter ausgefallenen Weihnachtsfeier. RISIKOBERICHT Das Identifizieren, Bewerten und Kontrollieren von Risiken ist eine Kernaufgabe der Gartenbau-Versicherung, die aufgrund ihrer höchstmöglichen Priorität durch den Gesamtvorstand verantwortet wird. Unser Risikomanagementsystem hat geeignete Maßnahmen entwickelt, um wesentliche Einflüsse auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens frühzeitig zu erkennen und angemessen zu steuern. Gesetzliche Bestimmungen wie die Anforderungen durch Solvency II werden jederzeit beachtet. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des darin gebildeten Prüfungsausschusses werden fortlaufend befähigt, die Risikosituation und das Risikomanagement adäquat zu überwachen. Strukturen im Risikomanagement gewährleisten unabhängige Kontrollfunktion Die organisatorischen Säulen unseres Risikomanagements sind die vier aufsichtsrechtlich geforderten Schlüsselfunktionen. Um eine unabhängige Kontrolle zu gewährleisten, sind die unabhängige Risikocontrollingfunktion, die versicherungsmathematische Funktion, die Compliance-Funktion und die interne Revision mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattet. Sie sind fachlich verschiedenen Vorstandsressorts zugeordnet und werden direkt durch Mitglieder des Vorstands gesteuert. Mit der unabhängigen Risikocontrollingfunktion wird die operative Umsetzung des Risikomanagements in der Organisation verankert. Damit ist die Kontrolle wesentlicher Risiken aus der geplanten Geschäftsstrategie gewährleistet. Die Gesamtrisikosituation wird auf Grundlage einer unternehmensindividuellen Risikobeurteilung (Own Risk and Solvency Assessment, kurz: ORSA) bewertet. Der ORSA-Prozess mündet in einen Bericht, der die Geschäftsplanung mit wesentlichen Kennzahlen, z. B. Solvenzquoten, für die kommenden fünf Jahre fortschreibt und gleichzeitig Szenarien für Unsicherheiten entwickelt. Dazu zählt zum Beispiel der Eintritt von Naturereignissen, die ein wesentlicher Treiber unserer Schadenaufwendungen sind. Auf Basis dieser Erkenntnisse beschließt der Vorstand schließlich zentrale Elemente seiner Geschäfts- und Risikostrategie. Die versicherungsmathematische Funktion hat die Gartenbau-Versicherung im Zuge der Einführung von Solvency II an eine aktuarielle Beratungsgesellschaft ausgegliedert. Diese übernimmt die Bewertung unserer versicherungstechnischen Rückstellungen zu Marktwerten und bewertet unsere Zeichnungs- und Annahmepolitik. Somit ist sie eine wichtige unabhängige Instanz für die Einschätzung unserer Risikosituation. Die Funktion der internen Revision ist bei der Gartenbau-Versicherung für eine unabhängige, systematische und risikoorientierte Prüfung der Wirksamkeit unseres Risikomanagementsystems verantwortlich. Auch diesen Bereich haben wir ausgegliedert. Unser Partner ist seit 2013 die ASSEKURATA Management Services GmbH. Der Bereich der Finanzportfolioverwaltung wird von der internen Revision der DEVK übernommen. Die Compliance-Funktion ist intern durch den Vorstandsvorsitzenden der Gartenbau-Versicherung besetzt und verantwortet die Einhaltung aller zu beachtender Gesetze und Verordnungen. Hierzu zählen nicht nur externe Anforderungen, zum Beispiel aufgrund von aufsichtsbehördlichen Vorgaben, sondern auch interne Regelungen und freiwillige Selbstverpflichtungen. Versicherungstechnische Risiken werden stetig minimiert Zur Beurteilung der Schadensituation wird der Verlauf auf Zweigebene und nach Ländern tagesaktuell verfolgt. Zudem haben wir uns angesichts unserer Exponierung im Bereich Naturgefahren mit einem angemessenen Rückversicherungsprogramm gegen Groß- und Ereignisschäden abgesichert. Wir wählen hierfür grundsätzlich Rückversicherungspartner mit einem erstklassigen Rating, um Risiken aus dem Ausfall von Rückversicherern zu minimieren. Zum Bilanzstichtag 2020 lagen die Verbindlichkeiten gegenüber den Rückversicherern saldiert bei 1,2 Mio. Euro. Risiken aus Kapitalanlagen unterliegen strengen Richtlinien Die Gartenbau-Versicherung verfolgt eine konservative Anlagepolitik. Unsere Anlagerichtlinie gibt vor, dass 90 % des Renten-Portfolios mit einem Rating von mindestens BBB+ ausgestattet sein muss. Wir bewerten unsere risikoarme Anlagestrategie auf Basis der erwarteten Marktentwicklung regelmäßig neu. Hierzu stimmen wir uns eng mit unserem Partner DEVK Asset Management GmbH ab, an den wir unser Anlagemanagement ausgelagert haben. Die Liquidität der Gartenbau-Versicherung wird fortlaufend geplant und kontrolliert. Dadurch wirken wir dem Risiko entgegen, unseren Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht oder nicht in voller Höhe nachkommen zu können. Operationelle Risiken werden konsequent überwacht Operationelle Risiken entstehen im Rahmen der Geschäftstätigkeit durch Fehler von Mitarbeitern oder in technischen Systemen, durch externe Vorfälle und Einflüsse oder durch unzulängliche interne Prozesse. Zur Minimierung dieser Risiken setzt die Gartenbau-Versicherung seit langem das Vier-Augen-Prinzip in allen relevanten Geschäftsprozessen ein. Im Versicherungsbetrieb sowie in der Schadenabteilung gibt es Zeichnungs- oder Auszahlungsgrenzen, deren Eskalationsstufen bis hin zum Vorstand reichen. Auf Vorstandsebene gilt gemäß Geschäftsordnung mindestens das Vier-Augen-Prinzip, in besonderen Fällen ist auch eine Einbeziehung des Aufsichtsrats obligatorisch. Durch umfassende Maßnahmen und Schutzmechanismen gewährleistet die Gartenbau-Versicherung angemessene Sicherheitsstandards im IT-Bereich. Die Verfügbarkeit und Sicherheit der Systeme und Daten wird fortlaufend sichergestellt. Die Umsetzung der VAIT (Versicherungsaufsichtliche Anforderungen an die IT) ist gewährleistet. Ein Informationssicherheits-Managementsystem befindet sich im Aufbau. Im Zuge der Corona-Pandemie entstand schnell der Bedarf, dass ein Großteil der Mitarbeiter mobil von zuhause aus arbeitet. Unsere IT-Landschaft war auf diesen Bedarf vorbereitet und konnte ihn schnell umsetzen. Die Kontinuität des Geschäftsbetriebs war zu keiner Zeit eingeschränkt oder gefährdet. Auch im mobilen Arbeiten werden alle Sicherheitsstandards sowie die Einhaltung von Abstimmungs- und Genehmigungsprozessen eingehalten. Daneben sorgte der Einsatz eines regelmäßig tagenden Krisenpräventionsteams dafür, dass auch im Haus jederzeit alle gültigen gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden, um die Sicherheit von Mitarbeitern und Geschäftspartnern zu gewährleisten. AUSBLICK Das neue Geschäftsjahr 2021 begann für die Gartenbau-Versicherung mit einer äußerst dynamischen Schadensituation. Im Februar entstanden durch anhaltende stürmische Schneeverwehungen bei Rekordkälte erhebliche Schnee- und Eisdruckschäden an Betrieben in der Nordhälfte Deutschlands und den Niederlanden. Für rund 700 gemeldete Schäden bildeten wir bis Ende Februar Reserven von 8,0 Mio. Euro. Daneben setzten sich 2021 auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie fort. Über den Jahreswechsel galt in vielen Regionen weiterhin ein Lockdown mit Geschäftsschließungen und vielen weiteren Einschränkungen. So blieb der Start in die wichtige Frühjahrssaison für den Gartenbau zunächst mit Unsicherheiten behaftet, und es war erneut ein hoher Einsatz der Berufsverbände erforderlich, um die Bedingungen zu verbessern, die den Absatz der Frühjahrsware ermöglichten. Ob dieser Einsatz von dauerhaftem Erfolg gekrönt wird, bleibt aktuell genauso abzuwarten wie die Auswirkungen der weiter andauernden Pandemie auf das Konsumklima und die zu erzielenden Preise. Allgemein wird 2021 mit einer deutlichen Erholung der Konjunktur im Jahresverlauf gerechnet, die von Nachholeffekten bei den Verbrauchern ausgeht, wenn die Kontaktbeschränkungen und Eindämmungsmaßnahmen nach größtmöglicher Durchimpfung der Bevölkerung vollständig aufgehoben werden können. Wann diese Entwicklung beginnt, ist allerdings im März 2021 noch weitgehend unklar. Die aus dem Vorjahr bekannte Spreizung in Gartenbaubetriebe mit hohen Einbußen und Betriebe, die in der Krise eher zugewinnen, bleibt daher mutmaßlich vorerst erhalten und setzt sich wohl in einem weiter fortschreitenden Strukturwandel und einem anhaltend hohen Kostendruck fort. Für die Zukunft der Branche scheint wichtig, dass trotz Pandemie keine Zeit für wichtige Weiterentwicklungen und Investitionen zum Beispiel in nachhaltige Technologien und Anbaumethoden verloren geht. Hierfür wurde in Deutschland Ende 2020 erneut ein Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gartenbau aufgelegt, das zum Start rege nachgefragt wurde. Die Gartenbau-Versicherung baut grundsätzlich darauf, dass der europäische Gartenbau in den nächsten Jahren weiter Investitionen in moderne, ressourceneffiziente Gewächshäuser tätigt und damit einen steigenden Bedarf an Versicherungslösungen auslöst. Auch angesichts des Klimawandels und der Herausforderungen für die Welternährung bei rückläufiger landwirtschaftlicher Nutzfläche sind die Perspektiven für den effizienten geschützten Anbau sehr positiv zu bewerten. Verstärkend wirkt möglicherweise auch die während der Pandemie gestiegene Wertschätzung für ein grünes Zuhause und Umfeld sowie für regionale, frische Lebensmittel. Wachstum steht für die Gartenbau-Versicherung als VVaG allerdings weiterhin nicht als Selbstzweck im Fokus. Dass wir vor allem unsere ausländischen Märkte künftig noch stärker entwickeln wollen, liegt vor allem an den Auswirkungen des Klima- und des Strukturwandels. Beide Entwicklungen führen zu einem hohen Bedarf, unsere Risiken noch breiter zu streuen und auch die Beitragsentwicklung zukunftssicher zu machen. Aufgrund der hohen Marktabdeckung wird sich dies kaum in unserem Kernmarkt in Deutschland realisieren lassen, denn die geringe Verfügbarkeit von Flächen macht Wachstum für deutsche Betriebe fast nur durch Betriebsübernahmen möglich. Im Produktbereich haben wir zudem in Deutschland bereits ein äußerst breites Angebot, das lediglich durch Feinjustierungen optimiert werden kann (und soll), im Jahr 2021 etwa im Bereich Fotovoltaik und Gartencenter. Wir werden daher im kommenden Geschäftsjahr vor allem daran arbeiten, das Inlandsgeschäft auf hohem Niveau zu stabilisieren und unser Potenzial auf den außerdeutschen Märkten weiter auszuschöpfen. Wichtige Voraussetzungen haben wir hierfür bereits geschaffen. Aus diesem Grund rechnen wir auf der Beitragsseite 2021 grundsätzlich mit einer erneut sehr dynamischen Entwicklung auf den Auslandsmärkten. Aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der Pandemieentwicklung und deren ökonomischer Implikationen gehen wir jedoch insgesamt im Vergleich zum Vorjahr von einem signifikant abgeschwächten Wachstum aus. Bestand der mindestens einjährigen Versicherungsverträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2020der Gartenbau-Versicherung VVaG, WiesbadenAktivseite
Passivseite
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden
AnhangBilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Jahresabschluss der Gartenbau-Versicherung VVaG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und nach Maßgabe der Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt. Aufwendungen und Erträge in fremder Währung wurden nach dem Jahresdurchschnittskurs, aus den monatlichen EZB-Referenzkursen ermittelt, Bilanzposten mit dem EZB-Referenzkurs zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Aktiva Unter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen wird EDV-Software (1.133.822 Euro) ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die Grundstücke wurden im Berichtsjahr mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Bei den sonstigen Kapitalanlagen wurden die Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und um 371 Tsd. Euro abgeschrieben. Zuschreibungen erfolgten gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB aufgrund von Wertsteigerungen in Höhe von 1 Tsd. Euro. Die sonstigen Ausleihungen wurden zum Nennwert bilanziert. Hinweise auf eine dauernde Wertminderung lagen nicht vor. Inhaberschuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere wurden gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB dem Anlagevermögen zugeordnet. Sie wurden dazu bestimmt, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen und sollen erst bei Fälligkeit eingelöst werden. Demzufolge werden sie nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften mit dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Die Bilanzwerte der Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und den Rückzahlungsbeträgen unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen haben wir mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Einlagen bei Kreditinstituten sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen bilanziert. Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen angesetzt. Für zu erwartende Ausfälle wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 800 Euro wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die übrigen Aktiva sind mit Nominalbeträgen angesetzt. Der Ansatz aktiver latenter Steuer gemäß § 274 HGB resultiert aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Schadenrückstellungen, Pensionsrückstellungen und anderen Rückstellungen. Unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 31,715 % ergaben sich zum Bilanzstichtag aktive latente Steuern von 3.410 Tsd. Euro, die mit passiven latenten Steuern von 562 Tsd. Euro verrechnet wurden, so dass im Ergebnis aktive latente Steuern von 2.848 Tsd. Euro ausgewiesen wurden. Passiva Die Beitragsüberträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sind für jeden Vertrag aus den gebuchten Beiträgen nach dem 360stel-System berechnet worden. Der Anteil der Beitragsüberträge für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft wurde gemäß den Rückversicherungsverträgen ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeanteile wurde das Schreiben des Bundesministers der Finanzen vom 30.4.1974 zugrunde gelegt. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft einzeln ermittelt. Die im Rückstellungsbetrag enthaltenen Beträge für Spätschäden wurden unter Zugrundelegung der Erfahrungen der Vergangenheit ermittelt und basieren auf Durchschnittsberechnungen. Des Weiteren wurde für die Auswirkungen der Corona-Pandemie eine zusätzliche Spätschadenreserve gebildet. Die enthaltenen Schadenregulierungsaufwendungen sind in Anlehnung an den koordinierten Ländererlass vom 2.2.1973 berechnet. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wurde die Rückstellung aufgrund der Aufgabe der Vorversicherer gebildet. Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt worden. Die Entwicklung der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung erfolgte gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den satzungsmäßigen Bestimmungen. Die Schwankungsrückstellung bildeten wir entsprechend der Anlage zu § 29 RechVersV. Die Pensionsrückstellung wurde nach § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB ermittelt. Dabei wurde mit dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks gerechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank vorgegebene durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren von 2,3 % zugrunde gelegt. Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Gehaltsanpassungen sind mit 2,5 %, die Inflationsrate mit 1,8 % berücksichtigt. Eine Rentenanpassung wird alle drei Jahre gemäß § 16 Abs. 2 BetrAVG, bzw. gemäß pensionsvertraglicher Regelung vorgenommen. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 2,4 Mio. Euro. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgte in Höhe des Erfüllungsbetrages nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Abzinsung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB. Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Zum Bilanzstichtag ergaben sich passive latente Steuern aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Grundstücken und Bauten sowie sonstige Kapitalanlagen von 562 Tsd. Euro, dies entspricht einer Reduzierung im Laufe des Geschäftsjahres um 5 Tsd. Euro. Für die Berechnung der passiven latenten Steuern wurde ein Gesamtsteuersatz von 31,715 % zugrunde gelegt. Gemäß § 274 HGB wurde eine saldierte Steuerabgrenzung vorgenommen, weshalb passive latente Steuern nicht ausgewiesen wurden. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen In der Schweiz sind als Kaution Wertschriften in Höhe von nominell 1.990.000,00 CHF hinterlegt, die mit 1.764.693,34 Euro bilanziert wurden. Seit 2009 besteht ein Funktionsausgliederungsvertrag mit der DEVK Asset Management GmbH, die das Wertpapierportfolio der Gesellschaft verwaltet. Die Funktionsausgliederung dient insbesondere der (Arbeits-)Entlastung der Gesellschaft und unterliegt einer strengen Kontrolle. Zeitwert der Kapitalanlagen Die Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungswerten bilanzierten Kapitalanlagen wurden bei dem Grundvermögen nach dem Ertragswertverfahren und bei den übrigen Kapitalanlagen anhand der Börsenkurse ermittelt. Die Zeitwerte der Hypothekendarlehen wurden gemäß aktuarieller Berechnungen mit den voraussichtlichen realisierbaren Werten, unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Vorsicht, bewertet. Sonstige Angaben Die im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten sind mit 3.831.833 Euro bilanziert. Erläuterungen zur Bilanz Aktiva Entwicklung der Aktivposten A, B I. und II. im Geschäftsjahr 2020
Zeitwertangaben Kapitalanlagen
Passiva Gewinnrücklagen
Versicherungstechnische Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Versicherungstechnische Rechnung
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Sonstige Angaben
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betrugen 752.986 Euro. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden 291.739 Euro gezahlt. Für diesen Personenkreis besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von 4.622.286 Euro. Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von 86.934 Euro sowie Tagegelder in Höhe von 71.520 Euro und Ersatz von Reisekosten. Die Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 7 dieses Berichts angegeben. Das berechnete Honorar des Abschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen für das Geschäftsjahr beläuft sich auf 107.261 Euro. In diesem Betrag sind Auslagen enthalten.
Wiesbaden, den 30. April 2021 Gartenbau-Versicherung VVaG Der Vorstand Manfred Klunke Dr. Dietmar Kohlruss Christian Senft WEITERE INFOMATIONEN Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Gartenbau- Versicherung VVaG, Wiesbaden - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gartenbau-Versicherung VVaG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Erläuterungen des Unternehmens im Anhang innerhalb des Abschnitts "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" sowie auf den Abschnitt "Erläuterungen zur Bilanz - Passiva" und "Versicherungstechnische Rückstellungen". • Sachverhaltsbeschreibung Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle beträgt zum 31. Dezember 2020 EUR 16.509.714,00. Dies entspricht einem Anteil von 12,4% an der Bilanzsumme. Die Methoden der Ermittlung der Rückstellung lassen sich wie folgt beschreiben: • Rückstellung für Normalschäden Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Versicherungsfälle für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft aus dem Geschäftsjahr und aus den Vorjahren werden auf der Grundlage DV-erstellter Schadenjournale bzw. Reservelisten der ausländischen Vertragspartner ermittelt. Die Bewertung der zurückzustellenden Schadenleistungen erfolgte bei den bis zum 31.12.2020 gemeldeten Fällen nach dem Grundsatz der Einzelbewertung mit dem geschätzten Aufwand. Dies gilt auch für die durch den zweiten Lock- down verursachten Corona-bedingten Schäden. • Spätschadenrückstellung Das Berechnungsschema für die Ermittlung der pauschalen Rückstellung für unbekannte Spätschäden berücksichtigt den zu erwartenden Spätschadenaufwand der Folgejahre. Das Verfahren der Schätzung der Spätschadenrückstellung basiert auf der Auswertung der tatsächlichen Schadenaufwendungen pro Versicherungszweig in einem repräsentativen Beobachtungszeitraum in der Vergangenheit. Aus dem hieraus gewonnenen Mengen- und Wertgerüst wird der durchschnittliche Spätschadenaufwand je Schadenfall in jedem Zweig für jedes Jahr des Beobachtungszeitraumes errechnet. Multipliziert mit der durchschnittlichenSchadenzahl zuzüglich Schadenregulierungskosten ergibt sich der Betrag der Spätschadenrückstellung. Für die durch die Corona-Pandemie und den zweiten Lockdown verursachten Spätschäden wurde eine zusätzliche Spätschadenrückstellung anhand eines eigenständigen Berechnungsschemas gebildet. Die Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ist mit der Unsicherheit hinsichtlich der Höhe des künftigen Schadens behaftet. Aufgrund der betragsmäßigen Bedeutung sowie der bestehenden Ermessensspielräume war die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle von besonderer Bedeutung im Rahmen unserer Prüfung. • Prüferisches Vorgehen Wir haben unsere Prüfung risikoorientiert durchgeführt. Dazu haben wir den Prozess der Ermittlung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aufgenommen und uns im Rahmen einer Aufbau- und Funktionsprüfung von der Wirksamkeit der rechnungslegungsbezogenen Kontrollen überzeugt. Für die der Ermittlung der Rückstellung für Normalschäden zugrundeliegenden Datenbestände wurden dabei Plausibilitätsprüfungen über die relevanten Datenfelder vorgenommen. Darauf aufbauend wurden die Schadenfälle und die jeweils gebildeten Rückstellungen in Stichproben unter Einsichtnahme der Schadenakten geprüft. Die Prüfung erstreckte sich auch auf das Verfahren der Rückstellungsbildung (Bewertungszeitpunkt, Registerschluss, Jahresabgrenzung), die Dokumentation des Verfahrens, die Dokumentation der Ermittlung der Rückstellungsbeträge und die Einhaltung der vorgegebenen Verfahren. Die Prüfungshandlungen betreffend die Spätschadenrückstellung betrafen insbesondere die Angemessenheit der Schätzverfahren sowie deren zutreffende Umsetzung. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle begründet und hinreichend dokumentiert sind. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Unternehmens zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen • Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 7. Juli 2020 zum fünften Mal zum Abschlussprüfer der Gartenbau-Versicherungsgesellschaft VVaG bestimmt. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. • Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dipl.-Kfm. Udo Heuberger.
Nürnberg, den 7. Mai 2021 HT
VIA GmbH
Prof. Dr. Marius Haßlinger, Wirtschaftsprüfer Udo Heuberger, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2020 bei fünf Sitzungen sowie durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands laufend über die Geschäftslage unterrichtet worden und hat die Geschäftsführung im Jahr 2020 regelmäßig überwacht. Von den durch den Vorstand vorgelegten ausführlicheren schriftlichen Informationen sind der Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR 2019), der Compliance-Bericht 2019, der ORSA-Bericht 2020 der Ratingbericht 2020, die Aktualisierung des Governance-Handbuch 2020, Band 1 sowie fünf Situationsberichte zur "Corona-Pandemie" besonders zu erwähnen. In seiner Sitzung 20/1 hat der Aufsichtsrat einen Personalausschuss gegründet und mit drei Mitgliedern besetzt. Der Prüfungsausschuss setzt seine Arbeit weiter fort. Um die fachlichen Qualifikationen auf einem aktuellen Stand zu halten und weiter zu entwickeln, finden seit langer Zeit regelmäßig - so auch in diesem Jahr - interne Schulungen statt. Aufsichtsrat, Vorstand und Führungskräfte werden jährlich in mehrtägigen Klausurtagungen zu versicherungsbetrieblichen und aufsichtsrechtlichen Themen wie Governance, Risikomanagement, Rückversicherung sowie Änderungen im aktuellen Rechtsumfeld etc. von externen und internen Referenten geschult. Neu hinzukommenden Mitgliedern werden darüber hinaus entsprechende Individualschulungen angeboten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fordert in dem Merkblatt zur fachlichen Eignung und Zuverlässigkeit von Mitgliedern von Verwaltungs- oder Aufsichtsorganen gemäß VAG, dass in dem Organ unter Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten des Unternehmens eine angemessene Vielzahl der Qualifikationen, Kenntnisse und einschlägige Erfahrungen gewährleistet sind, um das Unternehmen professionell zu überwachen. Hierzu fordert sie einmal jährlich eine personenbezogene Selbsteinschätzung der Organmitglieder ein, zu denen in jedem Fall die Themenfelder Kapitalanlage, Versicherungstechnik und Rechnungslegung gehören. Im Jahr 2020 wurde diese Selbsteinschätzung fortgeschrieben und an die BaFin übermittelt. Der vorliegende Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Bericht des Wirtschaftsprüfers wurde dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats überreicht, weitere Exemplare wurden an alle Mitglieder weitergeleitet. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und über die Prüfung berichtet sowie die Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats beantwortet. Gegen den Abschluss sind keine Einwendungen zu erheben. Dem Prüfungsergebnis des bestellten Abschlussprüfers, HT VIA GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, der den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020. Dieser ist damit festgestellt.
Wiesbaden, den 27. Mai 2021
Der Aufsichtsrat Frank Werner Vorsitzender Lothar Dahs Stellv. Vorsitzender Michael J. Baumeister Hermann Berchtenbreiter Ute Martin Hanspeter Meyer Jens Schachtschneider Beate Schönges Klaus Umbach EHRENDES GEDENKEN Aus dem Kreis der Mitgliedervertreter, Schadenexperten, Mitarbeiter, Pensionäre und Träger der Goldenen Ehrennadel unserer Gesellschaft verstarben: Wir bleiben den Verstorbenen in Dankbarkeit und treuem Gedenken verbunden. Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter Remigius Waizenegger Weinstadt 15.03.2020 Johannes Nietsch Zittau-Pethau 12.05.2020 Klaus Premm Wiesbaden 08.06.2020 Harro Wilhelm Saarbrücken 13.06.2020 Herbert Kunna Frankfurt 06.10.2020 Heinrich Breuckmann Plettenberg 22.10.2020 Josef Bongartz Mönchengladbach 27.10.2020 Konrad Huber sen. Heidenheim 11.11.2020 Matthias Geelen Straelen 23.11.2020 Raimund Tischer Schönbrunn 07.12.2020 Karl Zwermann Usingen-Wernborn 19.01.2021 Ernst Güth Ansbach 03.02.2021 Jürgen Schmidt Königslutter 30.03.2021 Gerhard Votteler Neckarsulm 29.04.2021 » Danke Bedankt Dziękuję Euxapıσtẃ « Nicht überall nennt man es gleich, doch das Gefühl dahinter ist in allen Sprachen dasselbe: Sagen wir "Danke", übermitteln wir damit immer ein Gefühl der Wertschätzung, der Verbundenheit und vor allem der Anerkennung für etwas, das nicht selbstverständlich ist. Am Ende des Geschäftsjahrs 2020 hat die Gartenbau-Versicherung viele gute Gründe, dieses Gefühl zum Ausdruck zu bringen. Wir sagen Danke an alle Mitglieder, die Zeit und Energie in ihr Amt als Aufsichtsrat oder Mitgliedervertreter investiert haben, sowie an alle ehrenamtlichen Schadenexperten, die bereit waren, ihr Wissen und ihre Erfahrung in eine faire Regulierung miteinzubringen. Wir danken unseren oft langjährigen Geschäftspartnern und den uns freundschaftlich verbundenen Unternehmen, Verbänden, Institutionen, die unsere Arbeit loyal begleitet und unterstützt haben. Ganz besonders bedanken wir uns natürlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren überaus engagierten Einsatz, der in diesem Jahr oft von ungewöhnlichen und schwierigen Bedingungen geprägt war. Wir sind stolz auf die Flexibilität und den Teamgeist. Und nicht zuletzt sagen wir persönlich ein herzliches Dankeschön an alle Gärtnerinnen und Gärtner, die uns auch in diesem Jahr ihr Vertrauen geschenkt haben. So starten wir als gärtnerische Solidargemeinschaft auf einem in jeder Hinsicht starken Fundament in das Geschäftsjahr unseres 175. Gründungsjubiläums.
Gartenbau-Versicherung VVaG Der Vorstand Impressum Gartenbau-Versicherung VVaG, Von-Frerichs-Straße 8. 65191 Wiesbaden, Deutschland Telefon: +49 611 - 56 94 0, Telefax: +49 611 - 56 94 140, service@GeVau.de, www.GeVau.de, www.hortisecur.com Ein Unternehmen in der, AGRORISK Gruppe I Fotos: Gartenbau-Versicherung |
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