Gartenbau-Versicherung VVaG

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

KENNZAHLEN

in Tsd. Euro 2019 2018 2017
Gebuchte Bruttobeiträge 88.733 84.722 76.158
Verdiente Beiträge f. e. R. 79.811 73.545 66.307
Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R. 50.581 47.593 37.017
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R. 19.363 18.920 16.661
Versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. 8.468 9.299 5.727
Kapitalanlageergebnis 1.518 739 246
Jahresüberschuss (nach Steuern) 5.032 5.374 2.465
Kapitalanlagen 104.769 99.496 79.876
Eigenkapital 40.479 35.447 30.073
Nettoschadenrückstellung 17.294 11.809 11.890
Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 41.613 41.182 44.393
Bilanzsumme 122.557 114.627 109.564

Inhalt

DAS UNTERNEHMEN

Auf einen Blick

Grußwort des Vorstands

Organe und Ehrenmitglieder der Gesellschaft

LAGEBERICHT

JAHRESABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Bestätigungsvermerk

Bericht des Aufsichtsrats

Ehrendes Gedenken

»Unsere solide Finanz- und Risikostrategie verfolgt weiterhin langfristige, nachhaltige Ziele.«

Dr. Dietmar Kohlruss

Mitglied des Vorstands

»Wir blicken für die Gartenbau-Versicherung insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück.«

Manfred Klunke

Vorsitzender des Vorstands

»Stetes Wachstum im Inland und die starke Entwicklung im Ausland belegen unseren Markterfolg.«

Christian Senft

Mitglied des Vorstands

GRUSSWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Geschäftspartner,

mit einem Beitragswachstum von 4,7%, einem deutlichen Zuwachs in den ausländischen Märkten sowie einer moderaten Schadenbelastung blicken wir für die Gartenbau-Versicherung VVaG auf ein gutes Jahr zurück. Nach Abzug der Steuern konnten wir ein Nettoergebnis von 5 Mio. Euro in unsere Rücklagen überführen. Unser Grundprinzip des nachhaltigen Wachstums haben wir also auch 2019 mit Leben gefüllt.

Wir sehen uns damit in guter Tradition zu den Zielen unserer Mitgliedsbetriebe. Denn die Gartenbau-Versicherung ist seit jeher Teil einer nachhaltigen Branche. Unsere Mitglieder wirtschaften mit ökologischem und ökonomischem Weitblick - oft über mehrere Generationen hinweg. Nicht nur deshalb ist auch die Geschäftspolitik der Gartenbau-Versicherung schon immer besonders langfristig und nachhaltig ausgerichtet. Wir legen höchsten Wert auf eine solide Finanzentwicklung, eine umfassende Risikovorsorge sowie die langfristige Bindung und Entwicklung unserer hochspezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der vorliegende Bericht für das Geschäftsjahr 2019 spiegelt dies wider, nicht zuletzt in einem erstmalig aufgenommenen Kapitel über Nachhaltigkeit.

Dabei schließt unser Streben nach Nachhaltigkeit nicht aus, dass wir flexibel und schnell auf aktuelle Entwicklungen eingehen. Im Gegenteil: Der Ausbau unserer Auslandsaktivitäten schreitet erfolgreich voran, und auch unser Produktangebot passen wir immer wieder neu an den Bedarf unserer Mitglieder an. So haben wir im vergangenen Jahr die Versicherung gegen Quarantäneschaderreger erweitert und die Bauleistungsversicherung komplett neu aufgestellt.

Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Innen- und Außendienst sowie allen Vertriebspartnern auf den in- und ausländischen Märkten gilt heute unser herzlicher Dank für ihren engagierten Beitrag zu einem erfolgreichen Jahr 2019. Mit einem sicheren Gespür für die Erfordernisse der Gegenwart, aber auch der Zukunft, möchten wir unseren Weg als zuverlässiger Partner des Gartenbaus nun konsequent fortsetzen. Durch unser motiviertes, flexibles Team, bedarfsorientierte Produkte und Services sowie ein starkes finanzielles Fundament fühlen wir uns hierfür bestens gerüstet.

 

Wiesbaden, den 30. April 2020

Gartenbau-Versicherung VVaG

Der Vorstand

Manfred Klunke, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Dietmar Kohlruss, Mitglied des Vorstands

Christian Senft, Mitglied des Vorstands

ORGANE UND EHRENMITGLIEDER DER GESELLSCHAFT

Die Gartenbau-Versicherung ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) mit dem Geschäftszweck der Versicherung seiner Mitglieder nach dem Grundsatz der Gegenseitigkeit. Jeder Versicherte ist gleichberechtigtes Mitglied und quasi "Mitinhaber" der Gesellschaft. Durch die Gremien, die Mitgliedervertreter-Versammlung und den Aufsichtsrat haben die Mitglieder Einfluss auf die Grundsatzentscheidungen der Geschäftspolitik und bestimmen diese mit. Der Gründungsleitspruch "Einer für alle, alle für einen" ist heute noch wegweisend.

Mitgliedervertreter

Name Stellvertretung
Hansjörg Auer, Brixen (IT) Andreas von Danwitz, Tönisvorst
Wilhelm Böck, Neufarn Andreas Evers, München
Dr. Hans Hermann Buchwald, Malente Johann Stoltenberg, Tangstedt
Gerard de Regt, Westerstede Carolin Melle, Ganderkesee
Hans Fleischle, Murr Werner Metzger, Schönaich
Bernd Freese, Großefehn Steffi Rogge, Westoverledingen
Jan Gärtner, Drebach Thomas Rost, Dresden
Pierre Goby, Holling (FR) Andreas Huben, Ladenburg
Hartmut Goldschmidt, Güsten Gerhard Langenberg, Alsleben
Hermann Haage, Leipheim Wilhelm Hörmann jun., Schrobenhausen
Friedrich Hahn, Großenlüder Uwe Schmidt, Hessisch Lichtenau
Bernd Hallen †, Erkelenz Klaus Schürg, Wissen
Gert Höfer, Dresden Heidi Landmann, Ebersbach
Franz-Josef Hoffacker, Wesel Hubert Brandkamp, Isselburg
Josef Hoffmann, Wachtendonk Matthias Draek, Straelen
Bernd Hubert, Emskirchen Anja Gessnitzer, Wilhermsdorf
Gerhard Kiemle, Bietigheim-Bissingen Joachim Hespeler, Wannweil
Niki Kirsch, Luxemburg (LU) Andreas Beier, Mannheim
Hermann Kocher, Ludwigsburg Daniel Moll, Leinfelden-Echterdingen
Karl Lampert, Geiselhöring Martin Wagle, Pfarrkirchen
Heinz Markl, Tuntenhausen Heinrich Zitzelsberger jun., Ingolstadt
Jürgen Mertz, Hadamar Ute Gorges, Babenhausen
Frank Mildenberger, Germersheim Thomas Hohn, Hornbach
Christoph Nagelschmitz, Wesseling Josef Engels, Pulheim
Robert Pake, Bad Harzburg Steffen Pfanne, Nienburg
Marc Peters, Kranenburg Michael Hannen, Kleve
Andreas Rathenow, Großbeeren Andre Krötz, Oberkrämer
Karl Rehner, Bad Kreuznach Helmut Koch, Kaiserslautern
Manfred Rieke, Recke Kurt Dominik, Hörstel
Andreas Rombach, Glottertal Franc Gerloff, Gernsbach
Herbert Runge, Torgelow Martin Jeß, Lübeck
Johannes Scheffler, Opfenbach Willy Enßlin, Nördlingen
Maria Schlieker, Billerbeck Susanne Wison, Schermbeck
Christoph Schönges, Korschenbroich Stefan Bongartz, Mönchengladbach
Olaf Schröpfer, Erfurt Christiane Bielefeld-Remde, Weimar
Konrad Schwarz, Bornheim Ralf Hensen, Swisttal
Max Schwarz-Zurkinden, Villigen (CH) Roland Mensch, Horben-Illnau (CH)
Rolf Stengel, Balingen Dieter Schweizer, Filderstadt
Andreas Stubner, Bamberg Andreas Knaup, Röthlein
Felix Trauth, Karlsruhe Hans Keller, Malterdingen

Aufsichtsrat

Name
Frank Werner, Niederkassel Gartenbauunternehmer / Vorsitzender
Lothar Dahs, Königswinter Baumschulunternehmer / Stellv. Vorsitzender
Marlies Baetcke, Issum Gartenbauunternehmerin
Michael J. Baumeister, Wiesbaden Dipl.-Ing. Gartenbau
Hermann Berchtenbreiter, München Gartenbauunternehmer
Ute Martin, Zwenkau Gartenbauunternehmerin
Hanspeter Meyer, Wangen (CH) Gartenbauunternehmer
Jens Schachtschneider, Neerstedt Gartenbauunternehmer
Klaus Umbach, Heilbronn Gartenbauunternehmer

Ehrenmitglieder (nicht Organmitglied)

Name
Friedrich Haag, Stuttgart Ehrenvorsitzender
Matthias Geelen, Straelen Ehrenmitglied
Joachim Jeß, Lübeck Ehrenmitglied

Vorstand

Name
Dipl.-Ing. Manfred Klunke Vorsitzender
Dr. rer. nat. Dietmar Kohlruss (ab 01.07.2019)
M. Sc. Christian Senft
Dipl.-Ing. Georg-W. Bruns (bis 31.03.2019)
Alle Wiesbaden

LAGEBERICHT

Geschäftsjahr 2019:

Sehr gutes Nettoergebnis durch deutliches Beitragswachstum und moderate Schadenquote

Sowohl im In- als auch im Ausland hat sich das Geschäft der Gartenbau-Versicherung VVaG im Jahr 2019 erneut sehr gut entwickelt. Das Wachstum in Deutschland war in einem schwierigen Marktumfeld erfreulich positiv, in den Auslandsmärkten wurden die Erwartungen zum Teil deutlich übertroffen. Die Schadensituation im Gesamtgeschäft war geprägt durch einzelne Schadenereignisse, die im Vergleich zum Vorjahr zu einer geringfügig höheren Schadenquote führten. Insgesamt konnte das Geschäftsjahr mit einem Überschuss nach Steuern von 5,0 Mio. Euro abgeschlossen werden.

Dies waren die wichtigsten Entwicklungen:

Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen des Gesamtgeschäfts konnten im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% auf 88,7 Mio. Euro gesteigert werden. Treiber des Beitragswachstums waren ein deutlicher Anstieg in den Auslandsmärkten sowie das Wachstum in der Sturmversicherung.

Die Bruttoschadenautwendungen des Gesamtgeschäfts stiegen auf 56,0 (Vorjahr: 48,4) Mio. Euro. Der Zuwachs ist vor allem auf die erforderliche Erhöhung der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zurückzuführen. Die Bruttoschadenquote stieg aufgrund des Anstiegs der Beitragseinnahmen nur um 0,8 Prozentpunkte auf 59,6 %.

Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen im Berichtsjahr insgesamt 19,9 Mio. Euro und lagen damit um 2,4% über dem Vorjahreswert. Die Brutto-Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) des Gesamtgeschäfts belief sich auf 82,8 (80,3)% und lag damit unterhalb des zehnjährigen Mittels.

Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 0,4 (- 3,2) Mio. Euro betrug das versicherungstechnische Nettoergebnis im Geschäftsjahr 8,5 (9,3) Mio. Euro. Es lag damit nur geringfügig unter dem herausragenden Überschuss des Vorjahres.

Das Kapitalanlageergebnis konnte mit 1,5 (0,7) Mio. Euro aufgrund der höheren Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen deutlich gesteigert werden. Die Nettoverzinsung erhöhte sich auf 1,47 %. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Steuern lag mit 6,8 (7,2) Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Der Jahresüberschuss betrug 5,0 (5,4) Mio. Euro. Davon wurden in die Verlustrücklage 0,9 Mio. Euro sowie die anderen Gewinnrücklagen 4,1 Mio. Euro eingestellt.

Unser Geschäftsmodell

Die Gartenbau-Versicherung VVaG mit Sitz in Wiesbaden ist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ein Spezialversicherer für die Absicherung von Kulturen und Produktionsmittel im Erwerbsgartenbau und in Baumschulen.

Zu ihren rund 14.500 Mitgliedern zählen Gartenbau-Produktionsbetriebe, Endverkaufsgärtnereien, Baumschulen sowie Gartencenter und Blumengeschäfte. Für ihr breites Produktangebot hat die Gartenbau-Versicherung ein modulares System entwickelt, das jedem Betrieb eine individuelle, risiko- und bedarfsgerechte Versicherungslösung ermöglicht. Unterschieden werden in der Produktlinie HORTISECUR zwei Policentypen: HORTISECUR G umfasst die Produktion in Gewächshäusern und gärtnerischen Verkaufseinrichtungen, HORTISECUR F die Versicherung von Freilandkulturen.

Über den Versicherungsschutz hinaus bietet die Gartenbau-Versicherung ihren Mitgliedsbetrieben die Mitwirkung beim aktiven Risikomanagement an. Dies kann bereits in der Planungsphase einer Neuinvestition beginnen, ist aber auch fester Bestandteil der Schadenregulierung mit Blick auf eine künftige Schadenbegrenzung, Reparaturverfahren und den Wiederaufbau.

Bei einem wachsenden Anteil des Auslandsgeschäfts von aktuell 41,9 % besteht ein wesentliches Ziel der Gartenbau-Versicherung darin, HORTISECUR europaweit zu etablieren. Dies ist neben Deutschland bisher in sechs Ländern erfolgreich gelungen.

Im Berichtsjahr wurden Versicherungen in den Niederlanden, Italien, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien und in Luxemburg abgeschlossen. In Frankreich (Sitz Straßburg) und in der Schweiz (Sitz Zürich) besitzt die Gesellschaft jeweils eine unselbstständige Zweigniederlassung. In allen übrigen Ländern arbeitet die Gartenbau-Versicherung im freien Dienstleistungsverkehr.

Die Beratung zu Absicherung und Risikomanagement sowie die Betreuung im Schadenfall findet in Deutschland, in Luxemburg und in Frankreich durch den festangestellten Außendienst statt. In Italien besteht eine Kooperation mit Soluzioni Assicurative (Mailand). In den Niederlanden betreibt Nationale-Nederlanden (NN) Schadeverzekering Maatschschappij N.V. (Den Haag) im Rahmen eines Vollmachtsbetriebs das operative Geschäft für die Gartenbau-Versicherung. Zudem besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft (Zürich), die das Niederlassungsgeschäft in der Schweiz betreibt.

Seit 1995 besteht eine Zusammenarbeit mit der Vereinigten Hagelversicherung VVaG (Gießen) im Rahmen der AGRoRisK-Kooperation. Diese basiert auf einer Risikoteilung in Form einer Quotenrückversicherung. Die Gartenbau-Versicherung ist in diesem Zuge mit 40% an der Hagelversicherung Obstbau sowie mit je 20% an der Hagelversicherung Weinbau und Freiland-Gemüsebau der Vereinigten Hagelversicherung beteiligt. In den letzten Jahren wurde diese Risikoteilung um die Versicherung von Wetterschutzanlagen im Obstbau mit einer 50 %-Quote erweitert. Weiterhin besteht eine 50%ige Beteiligung an der Verderbschaden-Versicherung der Österreichischen Hagelversicherung VVaG (Wien).

Die Kooperation mit der Towergate Underwriting Group Limited T/A Towergate Allseasons (Maidstone) in Großbritannien wurde beendet.

Vor allem seit der Einführung von Solvency II zum 01.01.2016 bestehen für die Kapitalanlage von Versicherern weitreichende Vorschriften. Aufgrund der sich abzeichnenden Zunahme dieser Anforderungen hat die Gartenbau-Versicherung bereits vor vielen Jahren die Finanzportfolioverwaltung an die DEVK Asset Management GmbH ausgegliedert. Es findet ein regelmäßiger Austausch z. B. durch Anlageausschusssitzungen zwischen den beiden Unternehmen statt.

Für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2019 bedanken wir uns bei unseren Geschäftspartnern ganz herzlich.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung spürbar schwächer

Nach dem einsetzenden Wachstumsrückgang Ende 2017 hat sich die Dynamik der Weltwirtschaft 2019 noch einmal spürbar eingetrübt. Ursache ist vor allem die weltweit rückläufige Industrieproduktion. Erschwerend wirkte sich in dieser Situation die äußerst schwache Entwicklung des Welthandels aus, die insbesondere auf die Intensivierung des Handelskonflikts zwischen den USA und China zurückzuführen ist.

Vor diesem Hintergrund hat auch die Konjunktur im Euroraum 2019 spürbar an Schwung verloren. So verhielt sich die gesamtwirtschaftliche Produktion wie bereits 2018 eher verhalten, nachdem 2017 noch ein kräftiges Wachstum zu verzeichnen war. Die Industrieschwache innerhalb des Euroraums wurde wesentlich durch Deutschland geprägt, dessen Industrieanteil und dessen Abhängigkeit vom Außenhandel besonders hoch sind.

Deutschland am Rande der Rezession

Die deutsche Industrie steuerte zum Jahresende 2019 daher in eine Rezession. Die Wirtschaft stellte sich 2019 insgesamt zweigeteilt dar: So verzeichnete das produzierende Gewerbe den größten Wachstumsrückgang seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 (preisbereinigt -3,7%), während das weiterhin boomende Baugewerbe und die Dienstleistungsbereiche der Konjunkturschwäche entgegensteuerten. In der Folge ergab sich preisbereinigt noch ein Plus von 0,6 % beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber 1,5% im Vorjahr und 2,5 % im Jahr 2017.

Von der Verwendungsseite her betrachtet wurde das Wachstum vor allem vom Konsum (+ 1,8 %) gestützt. Dieser profitierte weiterhin von einer robusten Entwicklung am Arbeitsmarkt. So erhöhte sich die Anzahl der Erwerbstätigen auf 45,3 Mio., ein erneuter Höchststand seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote verzeichnete mit 5,0 % einen weiteren Rückgang.

Deutschland erzielte mit 49,8 Mrd. Euro das achte Mal infolge einen Finanzierungsüberschuss, blieb damit aber vom Rekordergebnis des Jahres 2018 (62,4 Mrd. Euro) deutlich entfernt. Für die deutsche Maastricht-Überschussquote ergab sich ein Plus von 1,4%.

Positive Marktentwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung

Die Beitragseinnahmen in 2019 sind nach vorläufigen Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) um 3,4 % auf 73,0 (70,7) Mrd. Euro gestiegen. Damit lag das Wachstum exakt auf dem Niveau des Vorjahres. In der Sachversicherung stiegen die Beiträge insgesamt um 5,5 (4,5) %. Für das industrielle, gewerbliche und landwirtschaftliche Sachversicherungsgeschäft war der Beitragszuwachs mit 5,0 % etwas höher als im Vorjahr.

Die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden haben sich nach den vorläufigen Angaben des GDV über alle Sparten um 1,6 (4,7) % auf 53,3 (52,5) Mrd. Euro erhöht. In der Sachversicherung gingen die Schadenleistungen des Geschäftsjahres um 6,0 % auf 14,1 (15,0) Mrd. Euro zurück. Für das industrielle, gewerbliche und landwirtschaftliche Sachversicherungsgeschäft war der Rückgang mit 11,0 % auf 5,5 (6,2) Mrd. Euro noch deutlicher.

Insgesamt erwartet der GDV für das Gesamtgeschäft eine Verbesserung der Schaden-Kostenquote nach Abwicklung auf 93 (94,1) %. Im industriellen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Sachversicherungsgeschäft wird eine Combined Ratio von 98 (109,8) % prognostiziert.

Wechselhafte Entwicklungen im Gartenbau durch Klima- und Strukturwandel

Auch 2019 war im Gartenbau kein Thema so präsent wie der Klimawandel. Nach dem sehr warmen Jahr 2018 startete 2019 zunächst mit starken Schneefällen, vor allem in Bayern. Im Februar folgten frühlingshafte Temperaturen, die im März durch mehrere Stürme unterbrochen wurden.

Der Mai war nasskalt und wurde in weiten Teilen Westeuropas durch einen langen, viel zu warmen und deutlich zu trockenen Sommer abgelöst. So wurde im Juli 2019 allein in Deutschland innerhalb von nur drei aufeinanderfolgenden Tagen gleich zweimal der Temperaturrekord gebrochen. Infolge der anhaltenden Hitze kam es örtlich zu schweren Gewittern und Hagel. Die enorme Dürre nahm erst im September langsam ab. Bis in den November hinein fiel danach endlich der erhoffte Regen.

Die Ambivalenz des wechselhaften Wetters war auch innerhalb der Branche spürbar.

So blickt der Zierpflanzenbau aus Sicht des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) auf ein Jahr sehr unterschiedlicher Entwicklungen zurück. Während der Umsatz bei Schnittblumen nach der Talfahrt der letzten Jahre deutlich anstieg und auch Stauden Marktanteile erwirtschaften konnten, ist vor allem der Absatz von blühenden Topfpflanzen zurückgegangen. In der Freilandproduktion machten sich die hohen Kosten für den gestiegenen Bedarf an Bewässerungsmaßnahmen bemerkbar. Andererseits profitierten Baumschulen von Ersatzpflanzungen, so dass der Bund deutscher Baumschulen (BdB) eine positive Bilanz zieht. Allerdings zeigte sich im vergangenen Jahr ein positiver Aspekt, denn die Nachfrage nach bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen ist insgesamt gestiegen.

Weiterhin ist der Strukturwandel in der Branche zu beobachten. Erschwerend kommen zunehmende bürokratische Anforderungen und der anhaltende Fachkräftemangel hinzu. Sie treffen vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen. Auch beeinträchtigen diese Anforderungen die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Betrieben im europäischen Ausland.

Die im Zuge der Globalisierung und des Klimawandels begünstigte Verbreitung von Quarantäneschaderregern wurde durch das erstmalige Auftreten des Tomato brown rugose fruit virus (ToBRFV/Jordan-Virus) auch ein Thema für die Tomaten- und Paprikaproduzenten. Die 2018 von der Gartenbau-Versicherung eingeführte Versicherung gegen die Auswirkungen von Quarantäneschaderregern wurde daher 2019 um das Jordan-Virus erweitert. Zudem wurde die Bauleistungsversicherung überarbeitet und an einer Produktlösung zur Absicherung gegen Cyberangriffe gearbeitet.

Ertragslage

Die Gartenbau-Versicherung betreibt sowohl direktes (selbst abgeschlossenes) Geschäft als auch indirektes (übernommenes) Geschäft. Das indirekte Geschäft macht gemessen am Beitragsvolumen ca. 25 % aus. Daher gehen wir im Folgenden auf beide Geschäftsarten ein.

Bruttobeitragseinnahmen steigen im In- und Ausland

Gesamtgeschäft und direktes Geschäft

Die gebuchten Beitragseinnahmen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2019 um 4,7 % auf insgesamt 88,7 (84,7) Mio. Euro. Davon entfielen 66,2 (62,8) Mio. Euro auf das direkte Geschäft, welches gegenüber dem Vorjahr um 5,4% weiter zulegen konnte.

Im Kerngeschäft in Deutschland gab es eine leichte Steigerung von 4,0 (1,1) %. Ein stärkeres Wachstum der Beiträge konnte, wie im Vorjahr, im europäischen Ausland erreicht werden. Das Beitragsvolumen stieg hier um 7,4% auf 27,7 (25,8) Mio. Euro. Der Anteil des europäischen Auslands an den Bruttobeitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft entsprach 41,9 (41,1) % und lag damit leicht über dem Vorjahreswert. Eine nur noch untergeordnete Bedeutung hatte im Auslandsgeschäft Großbritannien. Die Gartenbau-Versicherung hat sich ab 2019 aufgrund der starken Wettbewerbssituation und nicht zuletzt wegen des zu erwartenden Ausscheidens Großbritanniens aus der EU vom Markt zurückgezogen. Zum Ende des Jahres wurden in Großbritannien keine Risiken mehr gezeichnet.

Indirektes Geschäft mit leichter Steigerung

Die Beitragseinnahmen im übernommenen Geschäft stiegen gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % auf 22,5 (21,9) Mio. Euro.

Bruttoschadenaufwendungen mit durchschnittlichem Ausmaß

Gesamtgeschäft und direktes Geschäft

Bei einer Bruttoschadenquote im Gesamtgeschäft von 59,6 (58,8) % zählt das Jahr 2019 zu den Jahren mittleren Schadenausmaßes. Bezogen auf das Direktgeschäft der Gartenbau-Versicherung ergab sich absolut gesehen ein Bruttoschadenaufwand in Höhe von 33,1 (32,4) Mio. Euro und die Bruttoschadenquote betrug 47,9 (51,9) %.

Bruttoschadenquoten im direkten Geschäft nach Ländern

Insbesondere in Deutschland fiel die Bruttoschadenquote mit 41,7 (47,9) % im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus, im Auslandsgeschäft wurden moderate 55,6 (57,6) % erreicht. Während in Italien gleich mehrere Unwetterereignisse und ein großer Feuerschaden zu einer Bruttoschadenquote von 109,8 % führten, war der Schadenverlauf in den Niederlanden geprägt durch eine geringe Anzahl von Schäden.

Indirektes Geschäft

Im Berichtsjahr stieg die Bruttoschadenquote im übernommenen Geschäft auf 95,7 (78,6) %. Dies hing vor allem mit den schweren Frostschäden im Obst- und Weinbau Anfang Mai in Luxemburg und Deutschland sowie mit vielen schweren Unwettern in den Sommermonaten Juni und Juli in Deutschland und Italien zusammen.

Stabile Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb und sonstige Aufwendungen

Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen im Geschäftsjahr 19,9 (19,4) Mio. Euro; dabei entfielen auf das übernommene Geschäft 4,6 (4,4) Mio. Euro. Nach Abzug der erhaltenen Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenen Geschäft ergaben sich Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Höhe von 19,4 (18,9) Mio. Euro. Die sonstigen versicherungstechnischen Aufwendungen f. e. R. beliefen sich im Geschäftsjahr auf 0,5 (0,4) Mio. Euro; diese ergeben sich zum größten Teil aus der zu entrichtenden Feuerschutzsteuer.

Ausgleichsmechanismen durch Rückversicherung und Schwankungsrückstellungen

Aufgrund der hohen Exponierung im Bereich der Naturgefahrenrisiken ist für die Gartenbau-Versicherung der Rückversicherungsschutz wichtiger Bestandteil des Risikomanagements. Den Rückversicherungsbeiträgen in Höhe von 11,8 (10,9) Mio. Euro standen Schadenleistungen von Rückversicherern in Höhe von 5,4 (0,8) Mio. Euro gegenüber. Von diesen Leistungen entfielen 2,6 Mio. Euro auf das übernommene Geschäft. Insgesamt konnten die Rückversicherer einen positiven Saldo in Höhe von 5,9 (9,6) Mio. Euro erzielen.

Gemäß den Rechnungslegungsvorschriften wurden 0,4 Mio. Euro der Schwankungsrückstellung zugeführt. Im Vorjahr musste diesem Bilanzposten noch ein Betrag in Höhe von 3,2 Mio. Euro entnommen werden.

Versicherungstechnische Ergebnisse bleiben auf hohem Niveau

Insgesamt ergibt sich ein versicherungstechnisches Bruttoergebnis vor der Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 14,8 (15,7) Mio. Euro.

Unter Berücksichtigung der Zuführung zur Schwankungsrückstellung sowie des Rückversicherungssaldos ergibt sich ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung von 8,5 (9,3) Mio. Euro. Damit konnte das außergewöhnlich gute Ergebnis des Vorjahres nahezu erneut erreicht werden.

Kapitalanlageergebnis deutlich gestiegen

Das Kapitalanlageergebnis konnte mit 1,5 (0,7) Mio. Euro aufgrund der höheren Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen deutlich gesteigert werden. Die Nettoverzinsung erhöhte sich auf 1,47 (0,80)%.

Jahresergebnis vor und nach Steuern auf hohem Niveau

Aus den sonstigen Erträgen und den sonstigen Aufwendungen ergab sich im Berichtsjahr ein Aufwand von 3,2 (2,9) Mio. Euro. Im Wesentlichen resultiert dies aus den höheren Zinszuführungen zu den Pensionsrückstellungen. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 6,8 (7,2) Mio. Euro.

Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 5,0 (5,4) Mio. Euro. Gemäß § 193 VAG werden 0,9 (0,9) Mio. Euro zur Einstellung in die Verlustrücklage und 4,1 (4,5) Mio. Euro zur Einstellung in die andere Gewinnrücklage verwendet.

Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen

Hagelversicherung

In der Hagelversicherung - immer noch der größte Zweig im direkten Geschäft - konnte ein Zuwachs der gebuchten Bruttobeiträge um 3,2 % auf 24,1 (23,4) Mio. Euro verzeichnet werden.

Im Zweig Hagel betrugen die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfalle im Geschäftsjahr 10,4 (9,5) Mio. Euro. Das entspricht einer leicht angestiegenen Bruttoschadenquote von 41,9 (40,6) %. Ein großer Anteil der Schäden (73%) ereignete sich im deutschen direkten Geschäft, wobei besonders der Hagel am 10. Juni 2019 in Süddeutschland mit teils tennisballgroßen Hagelkörnern in Erinnerung geblieben ist. Innerhalb weniger Stunden kam es zu Schäden in Höhe von rund 2,8 Mio. Euro.

Sturmversicherung

Das stärkste Wachstum der Bruttobeiträge innerhalb der Versicherungszweige wurde im Berichtsjahr in der Sturmversicherung mit einem Plus von 8,4 % auf 22,4 (20,7) Mio. Euro erreicht.

Die Bruttoschadenaufwendungen in der Sturmversicherung beliefen sich im Berichtsjahr auf 15,0 (16,8) Mio. Euro. Damit erreichte die Bruttoschadenquote einen Wert von 63,7 (81,7) % und fiel somit erheblich geringer aus als im Vorjahr. Die wesentlichen Anteile der Bruttoschadenleistungen gingen auf die Länder Deutschland (33 %) und Italien (47%) zurück. Gleich zu Beginn des Geschäftsjahres gab es schwere Schneedruckschaden in Bayern, die mit einer Schadenleistung in Höhe von etwa 1,6 Mio. Euro in die Schadenquote einflossen. In Italien wurde die Schadenquote durch gleich mehrere Sturm- und Überschwemmungsschäden beeinflusst.

Feuerversicherung

Neben der Hagel- und Sturmversicherung ist die Feuerversicherung ein wichtiger Versicherungszweig für die Gesellschaft. Im Geschäftsjahr wurden 8,6 (8,3) Mio. Euro Bruttobeiträge erzielt.

In der Feuerversicherung hat die Gartenbau-Versicherung Schadenleistungen von insgesamt 2,8 (2,5) Mio. Euro ausbezahlt. Die Bruttoschadenquote belief sich auf 30,0 (30,4) % und lag damit nahezu unverändert auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres.

Technische Versicherungen

Ebenfalls ein deutlicher Zuwachs konnte im Zweig der Technischen Versicherungen erzielt werden, der die Maschinen-, Elektronik- und Verderbschaden-Versicherung umfasst. Die Bruttobeiträge stiegen 2019 um 6,4% auf 10,1 (9,5) Mio. Euro.

Auch in den Technischen Versicherungen mit einer Bruttoschadenquote von 43,5 (35,4) % zeigte sich für das Geschäftsjahr ein zufriedenstellender Schadenverlauf.

Versicherungstechnisches Nettoergebnis 2019 nach Zweigen

in Mio. Euro Hagel Sturm Feuer TV * Sonstige
Nettobeiträge 19,4 20,5 8,2 9,3 1,0
Versicherungstechnische Aufwendungen 13,6 20,1 5,3 8,0 0,5
Veränderungen der Schwankungsrückstellung -2,0 0,4 -0,2 0,0 0,0
Versicherungstechnisches Nettoergebnis 3,8 0,8 2,7 1,3 0,5

* Technische Versicherungen

Sonstige Versicherungszweige

In den übrigen Versicherungszweigen (Einbruchdiebstahl-, Leitungswasser- und Glasbruch-Versicherung) betrugen die Beitragseinnahmen insgesamt wie im Vorjahr 1,0 (1,0) Mio. Euro. Die Bruttoschadenquote in den übrigen Versicherungszweigen lag bei 31,7 (34,8)%.

Die versicherungstechnischen Nettoergebnisse nach Zweigen sind in der Tabelle dargestellt.

Finanzlage

Das ausgewiesene Eigenkapital belief sich zum Stichtag 31.12.2019 auf 40,5 (35,4) Mio. Euro und lag damit um 14,2% über dem Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 33,0 (30,9) %.

Das Geschäftsmodell der Gartenbau-Versicherung bringt es mit sich, dass der Schadenverlauf über die Jahre stark schwankt. Nach den Rechnungslegungsvorschriften werden hierfür Rückstellungen gebildet, die diese Volatilität des Schadenverlaufs über die Zeit ausgleichen. Diese Schwankungsrückstellung erhöhte sich im Berichtsjahr geringfügig auf 41,6 (41,2) Mio. Euro.

Durch die Erhöhung des Eigenkapitals (5,0 Mio. Euro) und der Nettoschadenrückstellung (5,5 Mio. Euro) sowie der Zuführung zur Schwankungsrückstellung (0,4 Mio. Euro) erhöhten sich diese bilanziellen Sicherheitsmittel in Summe auf 99,4 (88,4) Mio. Euro. Dies bedeutet einen Anstieg um 12,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Die übrigen Passivposten belaufen sich auf 23,2 (26,2) Mio. Euro. Hierbei entfällt der größte Teil auf die Rückstellungen für Pensionen mit 19,5 (18,1) Mio. Euro.

Vermögenslage

Die Aktiva der Gartenbau-Versicherung sind zum Stichtag 31.12.2019 auf 122,6 (114,6) Mio. Euro gestiegen. Davon entfiel mit 104,8 (99,5) Mio. Euro ein Anteil von 85,5 (86,8) % auf den Buchwert der Kapitalanlagen, die im Vergleich zum Vorjahr um 5,3% anstiegen. Damit lag dieser Bestand erstmals oberhalb der 100-Millionen-Grenze.

Kapitalanlagen

Die Zeitwerte der Kapitalanlagen sind von 114,1 Mio. Euro auf 122,3 Mio. Euro gestiegen. Insbesondere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sind von 9,3 Mio. Euro auf 10,9 Mio. Euro angewachsen. Eine weitere Entwicklung gab es im Bereich der Inhaberschuldverschreibungen; hier ist der Wert um 14,3 % zum Vorjahr gestiegen, demnach von 29,7 Mio. Euro auf 34,0 Mio. Euro.

Keine Veränderung zum Vorjahr zeigte sich bei der Bewertung der Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten, diese blieben bei einem Wert von 17,1 Mio. Euro.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Kundenzufriedenheit und Kundenbindung weiterhin überdurchschnittlich

Seit 2001 bereits lässt sich die Gartenbau-Versicherung freiwillig durch die Ratingagentur ASSEKURATA beurteilen. Das Besondere an diesem Rating ist, dass die Bewertung von Erstversicherungsunternehmen aus Sicht der Versicherungsnehmer erfolgt. Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2019 wurde die Gartenbau-Versicherung das dritte Mal in Folge mit dem Gesamtergebnis "Exzellent" bewertet. Neben den Faktoren Sicherheit, Erfolg und Attraktivität am Markt ist die Kundenorientierung der Gesellschaft ein wesentliches Bewertungskriterium.

Die Kundenbefragung 2019 zur Bewertung der Kundenorientierung ergab eine ausgeprägte Bindung der Mitglieder an die Gesellschaft. 96,5 % der Befragten gaben an, dass sie erneut eine Versicherung bei der Gartenbau-Versicherung abschließen würden. Das Ergebnis liegt knapp über dem Durchschnitt der Ergebnisse anderer Versicherungsunternehmen.

Das von der Gesellschaft gelebte Motto "Gartner versichern Gartner" wurde in der Kundenbefragung ebenfalls als einer der Erfolgsfaktoren des Unternehmens ausgemacht: Ein Großteil der Mitarbeiter verfügt über fach- und branchenspezifische Kenntnisse und damit über das benötigte hohe Know-how im Hinblick auf die besonderen Anforderungen der Gartenbaubetriebe. Die Schadenregulierung durch Außendienstmitarbeiter und ehrenamtliche Experten führt nicht nur zu einer besonders guten Schadenregulierung, sondern sensibilisiert darüber hinaus die Mitarbeiter laufend für die Belange der Mitglieder. 84,7% der Befragten gaben an, mit ihrer persönlichen Betreuung durch den Außendienst vollkommen oder sehr zufrieden zu sein.

Kompetente Mitgliederinformation durch "Beiträge zur Betriebssicherheit"

Ein besonderer Service ist die Schriftenreihe "Beiträge zur Betriebssicherheit", die die Mitglieder regelmäßig über aktuelle gartenbauliche Themen informiert und in dem Zusammenhang technische Risiken aufgreift, erläutert und Empfehlungen zum Risikomanagement für die Betriebe ausspricht. Denn ein aktives Risikomanagement ist die Basis für ein nachhaltiges, zukunftsorientiertes Wirtschaften unserer Mitgliedsbetriebe.

Nachhaltigkeit als Grundprinzip der Geschäftspolitik

Als berufsständischer Spezialversicherer und als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit trägt die Gartenbau-Versicherung eine hohe Verantwortung. Denn ihre Mitgliedsbetriebe geraten durch Naturereignisse und andere Gefahren besonders schnell in existenzgefährdende Situationen. Erst die umfassende Absicherung gegen speziell im Gartenbau auftretende Risiken aller Art ermöglicht es ihnen, verlässlich zu planen und langfristig in ihre Zukunft zu investieren. In einer überwiegend systemrelevanten Branche im Strukturwandel kommt der Gartenbau-Versicherung als Marktführer daher eine besondere Bedeutung zu.

Wir werden dieser Verantwortung gerecht, indem wir unsere Produkte stets an den Bedürfnissen unserer Mitglieder orientieren und neu erkannte Risiken immer wieder proaktiv in unser Portfolio aufnehmen. Mit unserer fundierten Beratung zum Risikomanagement setzen wir unser Know-how zudem präventiv ein. Damit bewahren wir sowohl das einzelne Mitglied vor vermeidbaren Schäden als auch das Mitgliederkollektiv vor möglichen Beitragserhöhungen. Hierfür setzen wir eigens geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst ein, die über ein hoch spezialisiertes Fachwissen und meist langjährige Erfahrung verfügen.

Verantwortung übernehmen wir in diesem Sinne auch für die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Eine umfassende Einarbeitung sowie eine bedarfsorientierte Weiterbildung mit internen und externen Maßnahmen sind uns wichtig. Dabei achten wir nicht nur auf den Ausbau von Fachkompetenz, sondern wir nehmen auch unsere Fürsorgepflicht für die Gesundheit unserer Mitarbeiter sehr ernst. Aus Überzeugung unterstützen wir die verschiedensten Vorsorgemaßnahmen und bemühen uns, für alle Teams ein gesundheitsförderndes, angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Das Gesamtpaket aller Maßnahmen trägt dazu bei, dass wir seit vielen Jahren eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit sowie eine hohe Loyalität zum Unternehmen und demzufolge eine niedrige Fluktuation zu verzeichnen haben.

Schließlich werden wir als "guter Unternehmensbürger" auch unserer sozialen und ökologischen Verantwortung gerne gerecht. So bilden wir zum Beispiel in den Berufsfeldern Bürokaufmann/-frau und Systemadministration regelmäßig aus und geben jungen Menschen mit unserem qualifizierten Ausbildungsprogramm eine gute berufliche Perspektive - ob bei uns oder anderswo. Unser ökologisches Verantwortungsbewusstsein zeigt sich in zahlreichen Einzelmaßnahmen, von der Müllvermeidung und -trennung in allen Büros bis hin zum Blockheizkraftwerk mit Pufferspeicher in unserer Direktion in Wiesbaden.

Gemeinsam mit unserem auch ökonomisch äußerst nachhaltigen Geschäftsmodell ist die Gartenbau-Versicherung daher zu Recht seit rund 170 Jahren ein solider Garant für nachhaltige Entwicklung - sowohl des eigenen Unternehmens als auch aller Mitgliedsbetriebe und der gesamten Branche.

Risikobericht

Zu den Kernaufgaben von Versicherungsunternehmen zählt das Risikomanagement. Dieses hat sich nach den gesetzlichen Bestimmungen an den Anforderungen gemäß Solvency II zu orientieren. Die Verantwortung hierfür obliegt dem gesamten Vorstand. Die Risikosituation sowie das Risikomanagement werden fortlaufend durch den Aufsichtsrat und den darin gebildeten Prüfungsausschuss überwacht.

Das Risikomanagementsystem der Gartenbau-Versicherung ist so ausgestattet, dass Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens haben, rechtzeitig identifiziert, bewertet und kontrolliert werden können. Es ist angemessen ausgestaltet.

Die Solvenzquote liegt um ein Vielfaches über der von der Aufsichtsbehörde geforderten Grenze von 100 %.

Strukturen im Risikomanagement gewährleisten unabhängige Kontrollfunktion

Die Gartenbau-Versicherung hat für die operative Umsetzung des Risikomanagements die unabhängige Risikomanagementfunktion eingerichtet. Sie koordiniert die Identifikation und laufende Überwachung wesentlicher Risiken aus der geplanten Geschäftsstrategie. Darüber hinaus bewertet sie die Gesamtrisikosituation auf Grundlage einer unternehmensindividuellen Risikobeurteilung (Own Risk and Solvency Assessment (ORSA)) und erstellt hieraus einen Bericht. Darin wird auf Grundlage der Geschäftsplanung dargestellt, wie sich wesentliche Kennzahlen, zum Beispiel Solvenzquoten, in den kommenden fünf Jahren entwickeln. Die Unsicherheiten aufgrund des Eintritts von Naturereignissen - ein wesentlicher Treiber für die Schadenaufwendungen bei der Gartenbau-Versicherung - werden mit Hilfe von Szenarien analysiert und liefern einen essenziellen Beitrag für die Geschäfts- und Risikostrategie. Der Vorstand begleitet diesen ORSA-Prozess intensiv und beschließt die hieraus resultierenden Ergebnisse.

Einen wichtigen Beitrag zur wirksamen Umsetzung des Risikomanagementsystems liefert die Versicherungsmathematische Funktion, die seit der Einführung von Solvency II bei der Gartenbau-Versicherung an eine aktuarielle Beratungsgesellschaft ausgegliedert ist. Neben der Koordination der Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen nach Marktwerten nimmt sie Stellung zur Angemessenheit der Zeichnungs- und Annahmepolitik sowie der Rückversicherungsvereinbarungen und stellt damit eine weitere unabhängige Instanz für die Einschätzung der Risikosituation des Unternehmens dar.

Die Gartenbau-Versicherung hat seit dem Jahr 2013 die Interne Revision an die Assekurata Management Services GmbH ausgegliedert. Ausgenommen hiervon ist der Bereich Finanzportfolioverwaltung, der von der Internen Revision der DEVK übernommen wird. Zusammen mit der Internen Revision sowie der Compliance-Funktion hat die Gartenbau-Versicherung die vier aufsichtsrechtlich geforderten Schlüsselfunktionen eingerichtet. Während die Interne Revision für die unabhängige, systematische und risikoorientierte Prüfung der Effektivität des Risikomanagementsystems verantwortlich ist, befasst sich die Compliance-Funktion mit der Einhaltung der zu beachtenden Gesetze und Verordnungen. Hierin eingeschlossen sind neben den externen Anforderungen auf Grundlage aufsichtsbehördlicher Regelungen die unternehmensinternen Regelungen und freiwilligen Selbstverpflichtungen.

Versicherungstechnische Risiken werden stetig minimiert

Zur Beurteilung der Schadensituation wird der Verlauf auf Zweigebene und nach Ländern tagesaktuell verfolgt. Die folgende Grafik zeigt die Nettoschadenleistungen der letzten zehn Jahre für das direkte Geschäft.

Die Exponierung im Bereich der Naturgefahren hat zur Folge, dass sich die Gartenbau-Versicherung mittels eines angemessenen Rückversicherungsprogramms gegen Groß- und Ereignisschäden effektiv absichert. Dabei wird darauf geachtet, hierfür Rückversicherungspartner mit einem erstklassigen Rating auszuwählen. Die Risiken, die sich aus dem Ausfall von Forderungen gegenüber Rückversicherern ergeben könnten, werden hierdurch minimiert. Zum Bilanzstichtag 2019 lagen die Forderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft bei 1,8 Mio. Euro.

Risiken aus Kapitalanlagen unterliegen strengen Richtlinien

Die Risiken aus Kapitalanlagen werden bei der Gartenbau-Versicherung durch eine konservative Anlagepolitik möglichst gering gehalten. Die Anlagerichtlinie sieht vor, dass 90% des Renten-Portfolios mit einem Rating von mindestens BBB+ ausgestattet sein muss. In regelmäßig stattfindenden Anlageausschusssitzungen mit dem Ausgliederungspartner DEVK Asset Management GmbH wird die Anlagestrategie auf Basis der erwarteten Marktentwicklung bewertet.

Die Liquidität des Unternehmens wird fortlaufend geplant und kontrolliert. Dadurch wird dem Liquiditätsrisiko entgegengewirkt, nicht termingerecht oder nicht in voller Höhe den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Operationelle Risiken werden konsequent überwacht

Hierunter fallen bei der Gartenbau-Versicherung Risiken von Verlusten, die aufgrund fehlerhafter interner Prozesse, systembedingter oder externer Vorfälle oder durch Mitarbeiter erfolgen. Störungen von technischen Systemen oder Verstöße von Mitarbeitern gegen Vorschriften und Richtlinien oder Bearbeitungsfehler sind beispielhafte Ausprägungen dieser Risiken.

Die Gartenbau-Versicherung verwendet seit Jahren das Vier-Augen-Prinzip in allen relevanten Geschäftsprozessen. Im Versicherungsbetrieb sowie in der Schadenabteilung gibt es entsprechende Zeichnungs- oder Auszahlungsgrenzen, deren Eskalationsstufen bis hin zum Vorstand reichen.

In der Vorstandsebene gibt es gemäß Geschäftsordnung mindestens das Vier-Augen-Prinzip, in besonderen Fällen ist eine Einbeziehung des Aufsichtsrats obligatorisch.

Durch umfassende Maßnahmen und Schutzmechanismen gewährleistet die Gartenbau-Versicherung angemessene Sicherheitsstandards im IT-Bereich. Die Verfügbarkeit und Sicherheit der Systeme und Daten wird fortlaufend sichergestellt. Die Umsetzung der "Versicherungsaufsichtliche Anforderungen an die IT (VAIT)" wurde im Berichtsjahr durch ein externes Audit der Internen Revision bewertet. Die Stelle eines Informationssicherheitsbeauftragten wurde eingerichtet. Ein Informationssicherheits-Managementsystem befindet sich im Aufbau.

Ausblick

Die neue Pflanzengesundheitsverordnung mit der Pflicht zum Pflanzenpass, die CO 2-Besteuerung, die Verschärfung der Düngeverordnung und die Vorbereitung aufzunehmende Extremwetterlagen durch den Klimawandel - die aktuellen Herausforderungen für Gartenbaubetriebe brachten schon vor der Corona-Krise manche Betriebe an den Rand des für sie Leistbaren. Doch der Ausbruch der Corona-Pandemie verschob die Prioritäten aller Betriebe innerhalb kürzester Zeit auf die reine Existenzsicherung. Die Belastungen durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens waren gewaltig. Durch Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote mussten viele Geschäfte schließen oder hatten einen enormen Umsatzeinbruch. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) sprach Anfang April von einem "Ausnahmezustand", "massiven wirtschaftlichen Verwerfungen" und "ungeahnten Herausforderungen" für die gesamte Wertschöpfungskette. Schließlich kämpfte die Branche in der zeitlich hochsensiblen Phase zu Beginn der Hauptsaison gleich an mehreren Fronten: Die Liquidität der Betriebe musste gesichert werden, gleichzeitig fehlten durch den Einreisestopp die wichtigen Saisonarbeitskräfte und zu guter Letzt sorgte die in Ländern und Kommunen unterschiedliche Auslegung und Umsetzung der Verordnungen für ungleiche und unklare Verhältnisse.

Ein Ende der Maßnahmen oder gar die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichts noch nicht abzusehen. Daher fällt der Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung in diesem Jahr besonders schwer. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im März bereits massiv eingebrochen. Die Auswirkungen der sich abzeichnenden Rezession auf den Gartenbau insgesamt, dessen bereits bestehenden Strukturwandel, aber auch auf die Gartenbau-Versicherung lassen sich seriös derzeit nicht abschätzen. Ein erheblicher Einfluss der Verwerfungen im Zierpflanzensektor auf unsere Mitgliederzahlen und Beitragseinnahmen in Deutschland kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

In diesen Zeiten heißt es daher, sich weiterhin flexibel auf neue Situationen einzustellen, besonders eng am Markt zu bleiben, dabei aber strategisch wichtige Ziele nicht aus dem Blick zu verlieren. Auch 2020 werden wir daher weiterhin an neuen Produktlösungen wie der Absicherung gegen Cyberangriffe oder der Versicherung von Auswirkungen von Dürreperioden arbeiten. Unsere vor allem unter Risikostreuungsaspekten forcierte Internationalisierung wird uns 2020 erstmals auf den polnischen Markt führen. In Kooperation mit der Vereinigten Hagelversicherung VVaG und der Vereinigten Tierversicherung VVaG gründen wir in Posen eine Servicegesellschaft.

Die Erfahrung mit kleineren und größeren Krisen in der Vergangenheit hat gezeigt, dass es neben der Bewältigung der aktuellen Probleme auch immer darauf ankommt, das große Ganze und die wesentlichen Ziele nicht aus dem Blick zu verlieren. Da uns dies bisher recht gut gelungen ist, sind wir auch in diesem Fall zuversichtlich, dass die Gartenbau-Versicherung durch ihre Finanzstärke und Risikovorsorge die besten Voraussetzungen hat, um auch eine mögliche Rezession zu überstehen und ihren Mitgliedern in dieser Zeit bestmöglich zur Seite zu stehen.

Bestand der mindestens einjährigen Versicherungsverträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

Versicherungszweige bzw. -arten 2019 2018 2017
Hagel
Anzahl der Verträge 37.778 37.193 36.545
Versicherungssumme in Mio. Euro 14.257,5 13.683,8 12.927,2
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 24,1 23,4 22,7
Sturm
Anzahl der Verträge 43.269 42.648 41.996
Versicherungssumme in Mio. Euro 16.186,8 15.388,6 14.492,3
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 22,4 20,7 19,4
Feuer Sonstige
Anzahl der Verträge 38.570 38.806 38.722
Versicherungssumme in Mio. Euro 15.291,4 14.726,6 14.009,5
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 8,6 8,3 8,0
Technische Versicherungen
Anzahl der Verträge 27.326 25.643 23.750
Versicherungssumme in Mio. Euro 13.719,6 13.020,5 12.132,8
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 10,1 9,5 8,8
Sonstige
Anzahl der Verträge 5.565 5.667 5.815
Versicherungssumme in Mio. Euro 575,2 535,3 499,1
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 1,0 1,0 0,9
Insgesamt
Anzahl der Verträge 152.508 149.957 146.828
Versicherungssumme in Mio. Euro 60.030,5 57.354,9 54.060,8
Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 66,2 62,8 59,9

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019

der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden

Aktivseite

Vorjahr
Aktivseite Euro Euro Euro Euro
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.064.122 1.050.824
B. Kapitalanlagen
I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 7.794.466 8.065.595
II. Sonstige Kapitalanlagen 96.974.567 91.430.023
104.769.033 99.495.618
C. Forderungen
I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an:
1. Versicherungsnehmer 278.450 459.303
2. Versicherungsvermittler 2.510.393 1.583.304
2.788.843 2.042.607
II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 1.803.572 14.428
III. Sonstige Forderungen 1.059.377 199.343
5.651.792 2.256.378
D. Sonstige Vermögensgegenstände
I. Sachanlagen und Vorräte 923.890 929.251
II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 7.264.940 8.318.403
8.188.830 9.247.654
E. Rechnungsabgrenzungsposten
I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 376.485 353.970
II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 63.855 141.888
440.340 495.858
F. Aktive latente Steuern 2.442.609 2.081.126
Summe der Aktiva 122.556.726 114.627.458

Passivseite

Vorjahr
Euro Euro Euro Euro
A. Eigenkapital
I. Gewinnrücklagen
1. Verlustrücklage gemäß § 193 VAG 13.289.739 12.402.722
2. andere Gewinnrücklagen 27.189.403 23.043.935
40.479.142 35.446.657
B. Versicherungstechnische Rückstellungen
I. Beitragsüberträge
1. Bruttobetrag 521.118 3.401.543
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 13.044 83.848
508.074 3.317.695
II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
1. Bruttobetrag 19.146.026 12.223.539
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 1.852.507 414.786
17.293.519 11.808.753
III. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung
1. Bruttobetrag 1.146.102 1.063.080
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft - -
1.146.102 1.063.080
IV. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 41.613.304 41.181.925
60.560.999 57.371.453
C. Andere Rückstellungen
I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 19.524.672 18.129.477
II. Steuerrückstellungen 34.124 456.979
III. Sonstige Rückstellungen 817.704 813.868
20.376.500 19.400.324
D. Andere Verbindlichkeiten
I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber
1. Versicherungsnehmern 172.889 9.407
2. Versicherungsvermittlern 73.494 185.293
246.383 194.700
II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 372.465 1.879.659
III. Sonstige Verbindlichkeiten 508.533 320.262
davon: aus Steuern: 340.473 Euro (i. Vj. 150.403 Euro) 1.127.381 2.394.621
E. Rechnungsabgrenzungsposten 12.704 14.403
F. Passive latente Steuern - -
Summe der Passiva 122.556.726 114.627.458

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden

Vorjahr
Euro Euro Euro Euro
I. Versicherungstechnische Rechnung
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung
a) Gebuchte Bruttobeiträge 88.733.273 84.721.862
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge 11.731.678 10.879.207
77.001.595 73.842.655
c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -2.880.425 304.312
d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 70.804 -7.137
-2.809.621 297.175
79.811.216 73.545.480
2. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 3.718 3.837
3. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag 49.079.297 49.000.882
bb) Anteil der Rückversicherer 3.983.167 1.326.666
45.096.130 47.674.216
b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag 6.922.487 -586.189
bb) Anteil der Rückversicherer 1.437.721 -505.415
5.484.766 -80.774
50.580.896 47.593.442
4. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 500.000 500.000
5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 19.875.760 19.402.365
b) davon ab:
erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft -512.700 -482.160
19.363.060 18.920.205
6. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 471.650 448.024
7. Zwischensumme 8.899.328 6.087.647
8. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen -431.379 3.211.038
9. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 8.467.949 9.298.685
II. Nichtversicherungstechnische Rechnung
1. Erträge aus Kapitalanlagen
a) Erträge aus anderen Kapitalanlagen
aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen
Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 741.961 741.293
bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 1.042.535 941.769
1.784.496 1.683.062
b) Erträge aus Zuschreibungen 49.336 27.649
c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 796.516 234.725
2.630.348 1.945.435
2. Aufwendungen für Kapitalanlagen
a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 684.776 655.789
b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 423.902 531.496
c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 3.400 19.195
1.112.078 1.206.479
3. Sonstige Erträge 47.490 135.284
4. Sonstige Aufwendungen 3.222.361 2.998.178
5. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 6.811.348 7.174.746
6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.753.680 -1.775.770
davon: aus latenten Steuern: 361.483 Euro (i. Vj. 416.469 Euro)
7. Sonstige Steuern -25.183 -25.457
8. Jahresüberschuss 5.032.485 5.373.519
9. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Verlustrücklage gemäß § 193 VAG 887.017 852.883
b) in andere Gewinnrücklagen 4.145.468 4.520.636
5.032.485 5.373.519
10. Bilanzgewinn

Anhang

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss der Gartenbau-Versicherung VVaG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und nach Maßgabe der Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt.

Aufwendungen und Erträge in fremder Währung wurden nach dem Jahresdurchschnittskurs aus den monatlichen EZB-Referenzkursen ermittelt, Bilanzposten mit dem EZB-Referenzkurs zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet.

Aktiva

Unter den sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen wird EDV-Software (1.064.122 Euro) ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden.

Die Grundstücke wurden im Berichtsjahr mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert.

Bei den sonstigen Kapitalanlagen wurden die Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und um 151 Tsd. Euro abgeschrieben. Zuschreibungen erfolgten gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB aufgrund von Wertsteigerungen in Höhe von 39 Tsd. Euro. Die sonstigen Ausleihungen wurden zum Nennwert bilanziert. Hinweise auf eine dauernde Wertminderung lagen nicht vor.

Inhaberschuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere wurden gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB dem Anlagevermögen zugeordnet. Sie wurden dazu bestimmt, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen, und sollen erst bei Fälligkeit eingelöst werden. Demzufolge werden sie nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften mit dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.

Die Bilanzwerte der Schuldscheinforderungen und Darlehen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und den Rückzahlungsbeträgen unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt.

Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen haben wir mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Einlagen bei Kreditinstituten sowie Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen bilanziert.

Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nominalbeträgen angesetzt. Für zu erwartende Ausfälle wurden sowohl Einzel- als auch Pauschalwertberichtigungen gebildet.

Die Bewertung der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 800 Euro wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Die übrigen Aktiva sind mit Nominalbeträgen angesetzt.

Der Ansatz aktiver latenter Steuern gemäß § 274 HGB resultiert aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Schadenrückstellungen, Pensionsrückstellungen und anderen Rückstellungen. Unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 31,715% ergaben sich zum Bilanzstichtag aktive latente Steuern von 3.010 Tsd. Euro, die mit passiven latenten Steuern von 567 Tsd. Euro verrechnet wurden, so dass im Ergebnis aktive latente Steuern von 2.443 Tsd. Euro ausgewiesen wurden.

Passiva

Die Beitragsüberträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sind für jeden Vertrag aus den gebuchten Beiträgen nach dem 360stel-System berechnet worden. Der Anteil der Beitragsüberträge für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft wurde gemäß den Rückversicherungsverträgen ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeanteile wurde das Schreiben des Bundesministers der Finanzen vom 30. April 1974 zugrunde gelegt. Im Zuge der Neustrukturierung der Datenlieferung haben sich neue Erkenntnisse ergeben, die zu einer veränderten Abgrenzung der niederländischen Beitragsüberträge führte.

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft einzeln ermittelt. Die im Rückstellungsbetrag enthaltenen Beträge für Spätschäden wurden unter Zugrundelegung der Erfahrungen der Vergangenheit ermittelt und basieren auf Durchschnittsberechnungen. Die enthaltenen Schadenregulierungsaufwendungen sind in Anlehnung an den koordinierten Ländererlass vom 2. Februar 1973 berechnet. Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wurde die Rückstellung aufgrund der Aufgabe der Vorversicherer gebildet.

Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt worden.

Die Entwicklung der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung erfolgte gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den satzungsmäßigen Bestimmungen.

Die Schwankungsrückstellung bildeten wir entsprechend der Anlage zu § 29 RechVersV.

Die Pensionsrückstellung wurde nach § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB ermittelt. Dabei wurde mit dem modifizierten Teilwertverfahren nach Eng- broks gerechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank vorgegebene durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren von 2,71 % zugrunde gelegt. Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Gehaltsanpassungen sind mit 2,5%, die Inflationsrate mit 1,8% berücksichtigt. Eine Rentenanpassung wird alle drei Jahre gemäß § 16 Abs. 2 BetrAVG, bzw. gemäß pensionsvertraglicher Regelung vorgenommen.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 2,3 Mio. Euro.

Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgte in Höhe des Erfüllungsbetrages nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Abzinsung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB.

Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Zum Bilanzstichtag ergaben sich passive latente Steuern aus den Unterschiedsbeträgen zwischen Steuer- und Handelsbilanz basierend auf steuerlich abweichenden Bewertungen bei den Grundstücken und Bauten sowie sonstigen Kapitalanlagen von 567 Tsd. Euro; dies entspricht einer Erhöhung im Laufe des Geschäftsjahres um 58 Tsd. Euro. Für die Berechnung der passiven latenten Steuern wurde ein Gesamtsteuersatz von 31,715 % zugrunde gelegt. Gemäß § 274 HGB wurde eine saldierte Steuerabgrenzung vorgenommen, weshalb passive latente Steuern nicht ausgewiesen wurden.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

In der Schweiz sind als Kaution Wertschriften in Höhe von nominell 1.990.000,00 CHF hinterlegt, die mit 1.699.965,77 Euro bilanziert wurden.

Seit 2009 besteht ein Funktionsausgliederungsvertrag mit der DEVK Asset Management GmbH, die das Wertpapierportfolio der Gesellschaft verwaltet. Die Funktionsausgliederung dient insbesondere der (Arbeits-)Entlastung der Gesellschaft und unterliegt einer strengen Kontrolle.

Zeitwert der Kapitalanlagen

Die Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungswerten bilanzierten Kapitalanlagen wurden bei dem Grundvermögen nach dem Ertragswertverfahren und bei den übrigen Kapitalanlagen anhand der Börsenkurse ermittelt. Die Zeitwerte der Hypothekendarlehen wurden gemäß aktuarieller Berechnungen mit den voraussichtlich realisierbaren Werten unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Vorsicht bewertet.

Sonstige Angaben

Die im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten sind mit 3.961.048 Euro bilanziert.

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A, B I. und II. im Geschäftsjahr 2019

Bilanzwerte 31.12.2018 Zugänge Umbuchungen
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.051 397 -
B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.065 - -
B. II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 4.359 1.493 -
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 29.569 7.954 -
3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 2.563 - -
4. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen 25.000 - -
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 22.040 13.002 -
5. Einlagen bei Kreditinstituten 7.900 - -
6. Andere Kapitalanlagen - - -
Summe B II. 91.431 22.449 -
Insgesamt 100.548 22.846 -
Abgänge Zuschreibungen Abschreibungen Bilanzwerte 31.12.2019
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten - - 384 1.064
B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken - - 271 7.794
B. II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 726 39 151 5.014
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 5.003 10 2 32.528
3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 54 - - 2.509
4. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen 7.000 - - 18.000
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 18 - - 35.024
5. Einlagen bei Kreditinstituten 4.000 - - 3.900
6. Andere Kapitalanlagen - - - -
Summe B II. 16.801 49 153 96.975
Insgesamt 16.801 49 808 105.833

Zeitwertangaben für die Kapitalanlagen

Bilanzwerte 31.12.2019 Zeitwerte 31.12.2019 Bewertungsreserve 31.12.2019
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.064 1.064 -
B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 7.794 17.080 9.286
B. II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 5.014 10.862 5.848
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 32.528 33.994 1.466
3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 2.509 2.871 362
4. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen 18.000 18.400 400
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 35.024 35.204 180
5. Einlagen bei Kreditinstituten 3.900 3.900 -
6. Andere Kapitalanlagen - - -
Summe B II. 96.975 105.231 8.256
Insgesamt 105.833 123.375 17.542

Passiva

Gewinnrücklagen

Verlustrücklage gemäß § 193 VAG Andere Gewinnrücklagen Gewinnrücklagen
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Stand 1. Januar 12.402.722 11.549.839 23.043.935 18.523.299 35.446.657 30.073.138
Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 887.017 852.883 4.145.468 4.520.636 5.032.485 5.373.519
Stand zum 31. Dezember 13.289.739 12.402.722 27.189.403 23.043.935 40.479.142 35.446.657

Versicherungstechnische Rückstellungen

Versicherungstechnische Bruttorückstellungen gesamt davon: Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle davon: Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Feuer- und Sachversicherung
Feuerversicherung 1.946.553 1.498.922 4.586.348 4.398.093
sonstige Sachversicherung 17.109.868 10.516.782 30.238.848 28.648.217
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 19.056.421 12.015.704 34.825.196 33.046.310
In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 89.605 207.835 6.788.108 8.135.615
Gesamtes Versicherungsgeschäft 62.426.550 57.870.087 19.146.026 12.223.539 41.613.304 41.181.925

Sonstige Rückstellungen

2019 2018
Euro Euro
Personalkosten
(Urlaubsverpflichtungen und übrige) 232.304 247.468
Jahresabschluss- und Prüfungskosten 350.000 290.000
Übrige Rückstellungen 235.400 276.400
817.704 813.868

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Versicherungstechnische Rechnung

Gebuchte Bruttobeiträge Verdiente Bruttobeiträge Verdiente Nettobeiträge
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Feuer- und Sachversicherung
Feuerversicherung 8.612.111 8.326.059 9.188.196 8.265.196 8.211.904 7.339.942
sonstige Sachversicherung 57.575.184 54.462.237 59.879.524 54.218.788 50.205.885 45.480.391
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 66.187.295 62.788.296 69.067.720 62.483.984 58.417.789 52.820.333
In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 22.545.978 21.933.566 22.545.978 21.933.566 21.393.427 20.725.147
Gesamtes Versicherungsgeschäft 88.733.273 84.721.862 91.613.698 84.417.550 79.811.216 73.545.480
Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Bruttoaufwendungen für den Abschluss von Versicherungsverträgen Bruttoaufwendungen für die Verwaltung von Versicherungsverträgen
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Feuer- und Sachversicherung
Feuerversicherung 2.857.462 2.201.528 164.021 185.266 1.835.744 1.810.671
sonstige Sachversicherung 31.645.965 29.004.334 715.273 755.382 12.591.986 12.220.107
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 34.503.427 31.205.861 879.294 940.648 14.427.729 14.030.778
In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 21.498.356 17.208.832 - - 4.568.736 4.430.939
Gesamtes Versicherungsgeschäft 56.001.784 48.414.693 879.294 940.648 18.996.466 18.461.717
Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Rückversicherungssaldo Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Feuer- und Sachversicherung
Feuerversicherung 1.999.765 1.995.937 2.748.479 2.280.107
sonstige Sachversicherung 13.307.259 12.975.490 6.459.337 7.704.859
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 15.307.024 14.971.427 - 7.302.634 - 8.335.823 9.207.817 9.984.966
In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 4.568.736 4.430.939 1.433.740 -1.232.836 -739.868 -686.281
Gesamtes Versicherungsgeschäft 19.875.760 19.402.365 -5.868.894 -9.568.659 8.467.949 9.298.685

Sonstige Angaben

Gebuchte Bruttobeitragseinnahmen nach Herkunftsgebiet für das selbst abgeschlossene Geschäft 2019 2018
Euro Euro
Inland 38.462.606 36.985.813
EWR 25.573.775 23.666.502
Drittland 2.150.914 2.135.981
Insgesamt 66.187.295 62.788.296
Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter, Personal-Aufwendungen 2019 2018
Euro Euro
Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 5.290.562 5.099.878
Sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB - -
Löhne und Gehälter 6.451.691 6.051.012
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 1.218.897 1.114.301
Aufwendungen für Altersversorgung 71.073 715.775
Insgesamt 13.032.223 12.980.966
Anzahl der mindestens einjährigen Versicherungsverträge für das selbst abgeschlossene Geschäft 2019 2018
Stück Stück
Feuer- und Sachversicherung
Feuerversicherung 38.570 38.806
sonstige Sachversicherung 113.938 111.151
Insgesamt 152.508 149.957
Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2019 2018
Innendienst 67 64
Außendienst 35 34
Insgesamt 102 98

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind

Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 und seine unkontrollierte Ausbreitung lassen Belastungen für die Mitgliedsbetriebe wie auch die wirtschaftliche Entwicklung unseres Unternehmens erwarten. Wir haben die verschiedenen Bereiche unseres Unternehmens daraufhin durchleuchtet, in welchem Umfang sich die Auswirkungen explizit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage niederschlagen könnten. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts zeigten sich dahingehend keine großen Auswirkungen. Die Gartenbau-Versicherung ist demnach zuversichtlich, dass sich auch weiterhin die Auswirkungen auf unser Unternehmen in Grenzen halten werden. Wir sind überzeugt gute Voraussetzungen zum Überstehen dieser Phase zu haben.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betrugen 729.426 Euro. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden 286.457 Euro gezahlt. Für diesen Personenkreis besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe von 4.580.835 Euro. Der Aufsichtsrat erhielt eine Vergütung von 74.200 Euro sowie Tagegelder in Höhe von 66.780 Euro und Ersatz von Reisekosten.

Die Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 7 dieses Berichts angegeben.

Das berechnete Honorar des Abschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen für das Geschäftsjahr beläuft sich auf 117.632 Euro. In diesem Betrag sind Auslagen enthalten.

 

Wiesbaden, den 30. April 2020

Gartenbau-Versicherung VVaG

Der Vorstand

Klunke

Dr. Kohlruss

Senft

Weitere Informationen

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gartenbau-Versicherung VVaG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst, f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Erläuterungen des Unternehmens im Anhang innerhalb des Abschnitts "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" sowie auf den Abschnitt "Erläuterungen zur Bilanz - Passiva" und "Versicherungstechnische Rückstellungen".

• Sachverhaltsbeschreibung

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle beträgt zum 31. Dezember 2019 EUR 17.293.519,00. Dies entspricht einem Anteil von 14,1 % an der Bilanzsumme. Die Methoden der Ermittlung der Rückstellung lassen sich wie folgt beschreiben:

• Rückstellung für Normalschäden

Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Versicherungsfälle für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft aus dem Geschäftsjahr und aus den Vorjahren werden auf der Grundlage DV-erstellter Schadenjournale bzw. Reservelisten der ausländischen Vertragspartner ermittelt. Die Bewertung der zurückzustellenden Schadenleistungen erfolgte bei den bis zum 31.12.2019 gemeldeten Fällen nach dem Grundsatz der Einzelbewertung mit dem geschätzten Aufwand.

• Spätschadenrückstellung

Das Berechnungsschema für die Ermittlung der pauschalen Rückstellung für unbekannte Spätschäden berücksichtigt den zu erwartenden Spätschadenaufwand der Folgejahre. Das Verfahren der Schätzung der Spätschadenrückstellung basiert auf der Auswertung der tatsächlichen Schadenaufwendungen pro Versicherungszweig in einem repräsentativen Beobachtungszeitraum in der Vergangenheit. Aus dem hieraus gewonnenen Mengen- und Wertgerüst wird der durchschnittliche Spätschadenaufwand je Schadenfall in jedem Zweig für jedes Jahr des Beobachtungszeitraumes errechnet. Multipliziert mit der durchschnittlichen Schadenzahl zuzüglich Schadenregulierungskosten ergibt sich der Betrag der Spätschadenrückstellung.

Die Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ist mit der Unsicherheit hinsichtlich der Höhe des künftigen Schadens behaftet. Aufgrund der betragsmäßigen Bedeutung sowie der bestehenden Ermessensspielräume war die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle von besonderer Bedeutung im Rahmen unserer Prüfung.

● Prüferisches Vorgehen

Wir haben unsere Prüfung risikoorientiert durchgeführt. Dazu haben wir den Prozess der Ermittlung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aufgenommen und uns im Rahmen einer Aufbau- und Funktionsprüfung von der Wirksamkeit der rechnungslegungsbezogenen Kontrollen überzeugt.

Für die der Ermittlung der Rückstellung für Normalschäden zugrundeliegenden Datenbestände wurden dabei Plausibilitätsprüfungen über die relevanten Datenfelder vorgenommen. Darauf aufbauend wurden die Schadenfälle und die jeweils gebildeten Rückstellungen in Stichproben unter Einsichtnahme der Schadenakten geprüft. Die Prüfung erstreckte sich auch auf das Verfahren der Rückstellungsbildung (Bewertungszeitpunkt, Registerschluss, Jahresabgrenzung), die Dokumentation des Verfahrens, die Dokumentation der Ermittlung der Rückstellungsbeträge und die Einhaltung der vorgegebenen Verfahren. Die Prüfungshandlungen betreffend die Spätschadenrückstellung betrafen insbesondere die Angemessenheit des Schätzverfahrens sowie dessen zutreffende Umsetzung. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle begründet und hinreichend dokumentiert sind.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Unternehmens zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme des Unternehmens abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass das Unternehmen seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie, ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

• Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 2. Juli 2019 zum vierten Mal zum Abschlussprüfer der Gartenbau-Versicherungsgesellschaft VVaG bestimmt.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

• Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dipl.-Kfm. Udo Heuberger.

 

Nürnberg, den 8. Mai 2020

HT VIA GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Udo Heuberger, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2019 bei fünf Sitzungen sowie durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands laufend über die Geschäftslage unterrichtet worden und hat die Geschäftsführung im Jahr 2019 regelmäßig überwacht.

Von den durch den Vorstand vorgelegten ausführlicheren schriftlichen Informationen sind der Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR), der Änderungsbericht zum regelmäßigen aufsichtlichen Bericht (RSR Änderungsbericht), der ORSA-Bericht 2019 und der Ratingbericht 2019 besonders zu erwähnen.

Als Folge der Einführung des neuen Aufsichtsregimes unter Solvency II und der in diesem Zusammenhang erfolgten Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) wurde im Jahr 2017 das Governance-System der GV überarbeitet, erweitert und in einem umfangreichen Governance-Handbuch dokumentiert. Von den seinerzeit gebildeten Ausschüssen wurden der Präsidial- und der Governance-Ausschuss aufgelöst. In diesem Zusammenhang hat auch der Beauftragte für Gover- nance und Kontrolle (GoKo) sein Amt niedergelegt. Der Prüfungsausschuss setzt seine Arbeit weiter fort.

Um die fachlichen Qualifikationen auf einem aktuellen Stand zu halten und weiter zu entwickeln, finden seit langer Zeit regelmäßig - so auch in diesem Jahr - interne Schulungen statt. Aufsichtsrat, Vorstand und Führungskräfte werden jährlich in mehrtägigen Klausurtagungen zu versicherungsbetrieblichen und aufsichtsrechtlichen Themen wie Governance, Risikomanagement, Rückversicherung sowie Änderungen im aktuellen Rechtsumfeld etc. von externen und internen Referenten geschult. Neu hinzukommenden Mitgliedern werden darüber hinaus entsprechende Individualschulungen angeboten.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fordert in dem Merkblatt zur fachlichen Eignung und Zuverlässigkeit von Mitgliedern von Verwaltungs- oder Aufsichtsorganen gemäß VAG, dass in dem Organ unter Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten des Unternehmens eine angemessene Vielzahl der Qualifikationen, Kenntnisse und einschlägige Erfahrungen gewährleistet sind, um das Unternehmen professionell zu überwachen. Hierzu fordert sie einmal jährlich eine personenbezogene Selbsteinschätzung der Organmitglieder ein, zu denen in jedem Fall die Themenfelder Kapitalanlage, Versicherungstechnik und Rechnungslegung gehören. Im Jahr 2019 wurde diese Selbsteinschätzung fortgeschrieben und an die BaFin übermittelt.

Der vorliegende Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Bericht des Wirtschaftsprüfers wurde dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats überreicht, weitere Exemplare wurden an alle Mitglieder weitergeleitet. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und über die Prüfung berichtet sowie die Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats beantwortet. Gegen den Abschluss sind keine Einwendungen zu erheben.

Dem Prüfungsergebnis des bestellten Abschlussprüfers, HT VIA GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, der den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, schließt sich der Aufsichtsrat an.

Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Dieser ist damit festgestellt.

 

Wiesbaden, den 28. Mai 2020

Der Aufsichtsrat

Frank Werner, Vorsitzender

Lothar Dahs, Stell. Vorsitzender

Marlies Baetcke

Michael J. Baumeister

Hermann Berchtenbreiter

Ute Martin

Hanspeter Meyer

Jens Schachtschneider

Klaus Umbach

EHRENDES GEDENKEN

Aus dem Kreis der Mitgliedervertreter, Schadenexperten, Mitarbeiter, Pensionäre und Träger der Goldenen Ehrennadel unserer Gesellschaft verstarben:

Bernd Hallen, Erkelenz

31.05.2019

Rudolf App, Unlingen

17.10.2019

Friedhelm Scherrer, Bremen

16.11.2019

Klemens Küper, Bocholt

26.11.2019

Hans Unützer, Miesbach

16.12.2019

Rudolf Hofacker, Wiesbaden

21.01.2020

Armin Hetzel, Karlsfeld

27.03.2020

Willem Westerman, Erkelenz

04.04.2020

Martin Nagel, Herford

15.04.2020

Hans Sandmann, Wiesbaden

24.04.2020

Wir bleiben den Verstorbenen in Dankbarkeit und treuem Gedenken verbunden.

Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter

DANK

Unser Dank gilt an erster Stelle den Gärtnerinnen und Gärtnern, die uns als ehrenamtliche Experten bei der Schadenregulierung, als Mitgliedervertreter und Aufsichtsräte verbunden sind.

Einen besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten, die mit ihren Ideen und ihrem Einsatz unser Unternehmen weiter vorangebracht und damit an unserem Erfolg mitgewirkt haben.

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